Blume Anneliese

Anneliese Blume

*26.7.1926 in Herzebrock/ Wiedenbrück; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Abraham Blume *8.10.1884 in Herzebrock; ✡20.9.1932 in Herzebrock

Mutter Bertha Mendels *8.10.1880 in Rheda; ✡ 23.5.1940 in Herzebrock

Geschwister

Bernhard Blume *21.12.1920 in Herzebrock; ✡31.1.1945; oo Ruth Blume

Josef Blume *28.4.1922 in Herzebrock; ✡17.3.1923 in Herzebrock

Else Blume *7.4.1924 in Herzebrock; ✡24.8.1926 in Herzebrock

Schwägerin Ruth Blume *8.9.1918 in Herzebrock; ✡nach 30.7.1942

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Herzebrock Haus Nr. 107; Bielefeld; Paderborn; Ahlem; Groß Breesen

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Novemberpogrom in Herzebrock, Arthur Weinberg, Harry Stern, Witwe Bertha Blume, Hugo Brill, Julius Brill, Dr. Paul Stern werden von angetrunkenen SA-Männern schwer drangsaliert „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

17.5.1939 Anneliese mit Bruder Bernhard in Groß Breesen bei Minderheiten-Volkszählung

Bielefeld Umschulungslager Schloßhofstraße

Frühjahr 1941 Ankündigung der ab Mai bis September 1941 geplanten Auflösung der Hachscharalager Groß Breesen Ahrensdorf, Jessen, Havelberg; Verlegung der Chaluzim in das Lehrgut Neuendorf im Sande; die meisten kehren nach Hause zurück

31.8.1941 Gestapobefehl: Das Lehrgut Groß Breesen wird Arbeitslager

30.6.1941-6.5.1942 als Haushilfe im Jüdischen Waisenheim Paderborn; abgemeldet nach Detmold

Mai 1942 Auflösung des Jüdischen Waisenheim Paderborn

6.5.1942  von Paderborn in das Sammellager Hannover Ahlem; die Gartenbauschule Ahlem wurde am 30.7.1942 geschlossen. Sie diente bis Januar 1944 als Sammelstelle für die Regierungsbezirke Hannover und Hildesheim.

10.7.1942-17.7.1942 Anneliese B. in Bielefeld, Stapenhorststr. 35
17.7.1942 Anneliese Blume zurück ins Gut Breesen

24.7.1942 viele Kinder des Waisenheim Paderborn ab Hannover-Ahlem mit Lehrer David Köln nach Theresienstadt

Die Heimleiterin Helene Dreyer verblieb mit vielen Kindern im Sammellager Ahlem, bis sie mit diesen am 2.3.1943 nach Berlin und dort dem 32.Osttransport angeschlossen wurden.

31.7.1942 Schwester Ruth ab Bielefeld nach Theresienstadt

Die Schließung der Arbeitslagers Groß Breesen

Die Grüssau Gruppe

21.10.1942 Gestapo-Offizier Hampel verliest beim Appell die Namen der 22 zur Verlegung nach Grüssau befohlenen Bewohner

30.10.1942 Verabschiedung der Ehepaare, der jungen Frauen und sechs Jungen

Günther Marcuse schreibt in sein Tagebuch:

„Nach dem Abendessen rief der Inspektor (Hildebrandt) alle zusammen, um die Leute zu verabschieden.“

31.10.1942 Verbringung der 22 Personen in das Judenlager im Kloster Grüssau bei Landeshut – neben Tormersdorf und Riebnig eines der drei Sammellager für die Juden aus der Region Breslau

Günther Marcuse notiert:

„Im Gegensatz zu früheren Alarmen, denen sofort Reklamationen folgte, verliessen uns heute die Kameraden, die uns in langen Jahren lieb geworden waren. Es sind:

Ehepaare: Wolff (Walter und Hildegard Klein), Löwenstein (Aron und Gertrud Monasch), Ascher (Kurt und Ruth Schwarz mit Rea), Baehr (Heinz und Edith Plessner), Cohn (Alfred „Alco“ und Marlo Levy mit Gideon)

Mädels: Berg (Anneliese), Blume I (Ruth geb. Baehr), Blume II Anneliese), Cohn (Hannelore), Director (Ilse), Frau Berg (Bertha)

Jungens: Blume (Bernhard), Plessner (Heinz), Levy (Ernst), Wolff (Arthur), Ring (Heinz), Krieger (Otto)

(Ruth Blume und Bernhard Blume waren auch ein Ehepaar)

25 junge Männer verbleiben noch auf dem Hof in Groß Breesen.

Fabrikaktion Februar/März 1943

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“

Ende Februar/Anfang März 1943 verlassen die letzten „Volljuden“ das Lehrgut Groß Breesen

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

22.2.1943 Verhaftung der Juden im Arbeitslager Grüssau, die gesamte Grüssau-Gruppe aus Groß Breesen bis auf Walter und Hildegard Wolff mit Sohn Arthur (Theresienstadt)

23.2.1943 Ankunft des Grüssauer Transports in Auschwitz; von 250 Juden aus Grüssau werden nur sechs Männer (Nr. 104027 bis 104032) in das Lager zur Zwangsarbeit übernommen

Februar 1943 Tod von Anneliese und Ruth Blume in Auschwitz

Gedenken

Quellen

Margit Naarmann, „Von Ihren Leuten wohnt hier keiner mehr“ – jüdische Familien in Paderborn in der Zeit des Nationalsozialismus, Köln, 1999

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de844467

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de844470

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de845156

http://www.tenhumbergreinhard.de/taeter-und-mitlaeufer/staedte-1933-1945/ahlem-1933-1945.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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