Erwin Doernberg
*23.7.1913 in Eschwege; ✡1963 in London
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Max Doernberg *25.5.1882 in Eschwege; ✡ 30.7.1941 in Eschwege
Heirat der Eltern 14.10.1912 in Bad Homburg
Mutter Minna Dinkelspühler *9.7.1888 in Homburg; ✡ 23.1.1943 in Theresienstadt
Großeltern Bernhard Doernberg und Bertha Eichenberg
Geschwister
Martin Doernberg *4.31920 in Eschwege; ✡ 8.3.2013 in Bad Nenndorf
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Eschwege; Großbresen; Bad Nenndorf
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 Beide Eltern in Eschwege Stad 23 bei Minderheitenzählung
Übersee-Gruppenwanderer Lehrgut Groß Breesen
Mai 1936 Eröffnung des nichtzionistischen Übersee-Gruppenwanderer Lehrgutes Groß Breesen; im Gegensatz zu anderen Lagern ist Groß Breesen nicht an jüdische Organisationen gebunden, war jedoch stark geprägt vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V., assimiliert, liberal, national)
1936-1939 Curt „Bo“ Bondy Lagerleiter und pädagogischer Leiter, auf Bitten von Leo Baeck; von vielen ‚Groß-Breesenern‘ wurde er als charismatische Persönlichkeit, der sie viel zu verdanken haben, verehrt. Unterstützt wurde er von Ernst Cramer, einem älteren Praktikanten.
Mai 1936 Martin Doernberg zur Hachschara ins Überseeauswanderer Lehrgut Groß Breesen
18.8. 1936 Erwin Doernberg folgt dem Bruder nach Groß Breesen
10.11.1938 Überfall der SA auf den Hof in Groß Breesen, alle über 18-Jährigen Männer werden mit einem Bus abgeführt und ins KL Buchenwald gebracht, auch Curt Bondy, der als Homosexueller besonders gefährdet war
10.11.- Dez.1938 Erwin mit Bruder Martin interniert im KL Buchenwald, Häftlingsnummer von Martin 27868
4.12.1938 Bruder Martin entlassen aus Buchenwald
18.3.1939 Martin und Erwin Doernberg emigrieren nach England; Arbeit auf Farmen
1.3.1939 Die Wehrmacht überfällt Polen
Sommer 1940 Internierung der meisten deutschen Männer als „enemy alien“ auf der Isle of Man; Bruder Martin wird nach Kanada ausgewiesen.
30.7.1941 Tod des Vaters an Leberkrebs in Eschwege
7.9. 1942 Mutter Minna deportiert aus Eschwege ab Kassel nach Theresienstadt
1963 Erwin Dörnberg stirbt in London an Leukämie
Gedenken
13.3.2009 Stolperstein für die Mutter Minna in Eschwege Stad 23
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de852637
https://www.statistik-des-holocaust.de/TT420907-2.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12651717
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/70317214
Werner Angress, Generation zwischen Furcht und Hoffnung, 1985
https://www.yumpu.com/de/document/read/3840614/21-brief-19-p745-54-gross-breesen-silesia