Hella Helena Szydlowski geb. Sztimler
*28.7.1920 in Krakau; ✡ 27.2.2008
Staatsangehörigkeit –
Religion jüdisch
Vater Hersh Hermann Hirsch Sztimler; ✡ April 1945 inn Mauthausen
Mutter Genia Gitel Tova Hojberger *1900 in Jodlowka; ✡ 1942
Geschwister
Lolek Sztimler; ✡ ?
Ido Sztimler; ✡ ?
David Sztimler *1936; ✡ 1942
Beruf Büroangestellte
Adressen Krakau; Ramla; Netzer Sereni
Heirat –
1.Ehe Ferdynand Zelnik *18.9.1916 in Krakau
Scheidung
2.Ehe Naftali Szydlowski *28.2.1910 bei Dzialoszyce; 7.10.1998
Kinder
aus 1.EheIsrael Zelnik *1946 in Deutschland
aus 2. Ehe zwei Töchter
Tamar Aiza Fredel Szydlowski *1952; oo Rozen
Ayala Szydlowski; oo Beibe
Weiterer Lebensweg
7 Jahre Polnische Elementarschule in Krakau
3 Jahre Handelsschule
Arbeit im Bekleidungsgeschäft der Eltern; Bürokauffrau in einem größeren Kosmetikgeschäft.
1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen.
1939 Heirat mit Ferdynand Zelnik
1940 Arbeit in einer Kabelfabrik „Kachel-Vak“(?)
1941 Zwangseinweisung in das Ghetto von Krakau; Arbeit in einer Kondensatorenfabrik, später Angliederung eines Arbeitslager
Internierung im Judenlager JULAG I bei Plaszow
Das Zwangsarbeiterlager Płaszów entstand Oktober 1942 auf dem Gelände der jüdischen Friedhöfe in der Abrahama- und der Jerozolimska-Straße in den Stadtteilen Podgorze und Wola Duchacka
Vor einer Selektion flieht Bruder Lolek in die USSR; die Mutter und Bruder David werden deportiert
Oktober 1944 KL Auschwitz; sie bekommt die Durchgangsnummer A 26669 in den linken Unterarm tätowiert; im Oktober 1944 wurden die letzten A-Nummern von 26098 aufwärts vergeben
Verlegung aus Auschwitz in das Frauen-KL Ravensbrück
April 1945 Rettung von über 7000 Frauen aus dem KL Ravenbrück durch das Rote Kreuz
April 1945 Räumungsbefehls Himmlers; Todesmärsche der über 20.000 Häftlinge in mehreren Marschkolonnen in Richtung Lübeck
30.4.1945 die Rote Armee erreicht das KL Ravensbrück mit den ca. 2.000 verbliebenen Kranken.
2.5.1945 Ferdinand Zelik wird im zu Dachau gehörigen Außenlagerkomplex Mühldorf befreit
8.5.1945 Kapitulation der Wehrmacht
Hella geht zurück nach Krakau, findet dort den ersten Mann wieder;
1946 gehen sie in ein DP Camp in Deutschland
1946 Geburt des Sohnes Israel
22.4.1946 registriert im Assembly Center Berlin Nr. 597
11/1946 registriert mit Ehemann Ferdinand im Assembly Center Wasserburg Nr. 161
14.5.1948 Unabhängigkeits-Proklamation durch David Ben Gurion, Staatsgründung Israel und Beginn des Unabhängigkeitskriegs
5.12.1948 Emigration nach Israel auf der SS CASERTA
Zunächst leben sie im Zeltlager Pardes Hannah; sie kann mit ihrer Schwester und deren Familie in Ramla ein arabisches Haus beziehen
Eröffnung eines Spielzeugladens in Ramlah
1949 Scheidung, Ferdinand Zelnik geht nach Frankreich
1951 Heirat mit Naftali Szydlowski
Sie gibt den Spielzeugladen auf und zieht mit Naftali in den Moshav Setaria in der Nähe des Flughafens, wo Naftali arbeitet
1951 Nach Spaltung des Kibbuzverbandes, Zuzug einer Siedlergruppe aus Giv’at Brenner, u.a. Ada Sereni, der Witwe des Givat-Gründers Enzo Sereni
Nach einer für Hella S. positiv verlaufenen Probezeit im Kibbuz Buchenwald- Netzer gibt er seine Stellung am Flughafen auf und beide ziehen dorthin. Hella Szydlowski schreibt:
„Naftali hatte Freunde in Netzer, aus Polen und aus der Ausbildung. Er kannte Ze’ev Klein und Eliyahu Schnitzky von zu Hause, aus der Stadt Dzialoscyce bei Krakau.
„Er lernte Shelly Legin in der Ausbildung kennen und Aharon Batzia durch seinen Cousin, der ein Freund von Aharon aus der gleichen Stadt war.
„Die Freunde von Netzer wollten, dass wir kommen und waren bereit, Naftali noch drei Monate am Flughafen arbeiten zu lassen, damit wir sehen, ob es uns und vor allem mir, der ich eigentlich nicht in den Kibbuz gehen wollte, passt.
„Ich kam aus einem Handelshaus, ging auf die Handelsschule und wusste nicht, was ein Gemeinschaftsleben und ein Kibbuzleben ist. Aber Naftali wollte so sehr, dass ich zustimmte, es zu versuchen.
„Als wir im Kibbuz ankamen, erinnere ich mich, dass der Arbeitsleiter Mordechai Forscher war. Er bot mir an, in der Küche zu arbeiten. Es war nicht so sehr nach meinem Geschmack, in der Küche zuarbeiten,
aber ich kannte die Sprache noch nicht, also ging ich in die Küche.“
„Nach ein paar Monaten gefiel mir das Leben im Kibbuz, und als ich beschloss, dass es gut war, kündigte Naftali seinen Job am Flughafen und kam, um im Kibbuz zu arbeiten.
„Ich habe viele Jahre in der Küche gearbeitet.“
Juni 1955 amtliche Anerkennung des Namens „Netzer Sereni“
Als ein ausgebildeter Koch die Küche übernimmt, wechselt sie in den neu eröffneten Minimarket.
Gedenken
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/69014074
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheitenzählung 1939
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal der Todesfinsternis, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni
Home – Deutsch
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz