Rosenberg Bernhard

Bernhard Benno Rosenberg

*10.12.1916 in Marktbreit, Bayern; ✡ vor 1945 in Warschau

Staatsangehörigkeit Polen

Vater Mendel Menachem Samuel Rosenberg *25.10.1880 in Boleslawiec; ✡ ?

Mutter Jetta Lewkowitz *13.5.1881 in Wielun; ✡ ?

Geschwister

Max Leib Rosenberg *1.2.1904 in Wielun

Elieser Rosenberg *16.4.1907 in Marktbreit, Bayern;

Hanna Rosenberg *7.6.1908 in Marktbreit, Bayern;

Natalia Rosenberg *1.12.1912 in Marktbreit, Bayern; ✡ ?

Gertrud Rosenberg *18.1.1915 in Marktbreit, Bayern; ✡ ?

Martha Rosenberg *6.6.1918 in Marktbreit, Bayern; London

Ruth Rosenberg *24.9.1923 in Marktbreit, Bayern; ✡ ?

Beruf Lehrer, in Bomsdorf als Madrich

Adressen Marktbreit, Schulgasse 148; Frankfurt, Theobald-Christ-Straße 6; Bomsdorf, Gräfenhainichen; Warschau

Heirat ledig

Weiterer Lebensweg

20.4.1933 Bruder Elieser nach Freiburg

15.5.1936 Bernhard an der Rabbinischen Lehranstalt, Hoffmannsche Jeschiwa in Frankfurt, Theobald-Christ-Straße 6; Ausbildung zum Lehrer

26.1.1935 Bruder Max nach Palästina

11.6.1935 Schwester Gertrud zur Hachschara nach Ricavo di Castellina, Chianti

18.1.1937 Schwester Hanna nach Frankfurt abgemeldet

28.4.1938 Bernhard Rosenberg nach Höchberg, Israelische Präparandenschule

30.8.1938 Aufgabe des Hausierhandels des Vaters

27.2.1939 Polizeiliche Abmeldung des Gewerbes

5.9.1939 Schwester Martha nach London

20.3.1940 Schwester Ruth zur Hachschara nach Hamburg Blankenese

Hachschara und die Zerstörung des Lehrgutes Bomsdorf

1938 Bernhard Benno Rosenberg aus Frankfurt als Madrich zur Hachschara in das jüdische Lehrgut Bomsdorf  Jüdenberg bei Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt; Bomsdorf war eines der drei Lager (noch Steckelsdorf und Gehringshof) in Trägerschaft des BACHAD, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch‚ Bund religiöser Pioniere‘

Auf dem nördlich von Zschiesewitz am Waldweg nach Goltewitz gelegenen Landgut befand sich in den 1930er Jahren eine landwirtschaftliche und gärtnerische Ausbildungsstätte für Juden zur Vorbereitung auf eine Auswanderung nach Palästina. Sowohl Erstausbildung als auch mittlere Hachschara wurden angeboten.

1.8.1938 35 Auszubildende auf dem Hof in Bomsdorf laut Albert J. Phiebig, der als Statistiker für die Reichsvertretung der Deutschen Juden arbeitete.

28.10.1938 Erste Polenaktion, Bernhard Benno Rosenberg, insgesamt acht Chawerim mit jüdischem Pass werden verhaftet und nach Zbaszyn deportiert

In der Nacht vom 9. auf den 10.November wurde das Lager von einem SA-Trupp aus Dessau gestürmt. Zwei Bewohner werden erschossen: der 16-jährige Chawer Herbert Stein aus Lauterbach und der namentlich nicht bekannte Lagerleiter. Herbert Stein soll erschossen worden sein, weil er auf eine Frage des Mörders nicht schnell genug antwortete.

Die über 18-jährigen Männer wie Eugen Hecht, aber auch der noch 17-jährige Arnold Berman werden in das KL Sachsenhausen verschleppt.

Der Hof wird verwüstet und von den Nazis geplündert.

17.5.1939 Eltern und die Schwestern Martha und Ruth in Marktbreit bei Minderheitenzählung

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Oktober 1939 Auflösung des Lagers in Zbaszyn, die Internierten gehen zumeist zu Verwandten in ihre Heimatstädte oder werden nach Krakau verwiesen.

Bernhard Rosenberg ins Ghetto Warschau

Deportation der Eltern

24.3.1942 Eltern mit 21 Marktbreiter Juden verbracht nach Würzburg, Deportation  nach Izbica

Gedenken

1988 Errichtung einer Eichenholzsteele des Bildhauers Wolfgang Köppe in Bomsdorf

1994 Grabeinfassung und Gedenktafel auf dem Friedhof Gräfenhainichen

6.6.1999 Pages of Testimony für Benno Rosenberg

Stolpersteine für die Eltern in Marktbreit, Schulgasse

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de951602

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420324-Wuerzburg6.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11196831

Jewish Chronicle, 13.2.1929

Peter Pätz, Jüdische Landwirtschaftsschule wurde überfallen, Hainicher Bote vom 17.10.2018

Erinnerung an Neuendorfs Ausbildung in Auschwitz

Oswald Zorn, Mitteldeutschen Zeitung MZ vom 7.11.1998

Sofie Löwenstein, Erinnerung an Neuendorfs Ausbildung in Auschwitz; aus einem Kapitel des Buches „Auschwitz – Die Nazi-Zivilisation“, herausgegeben von Lore Shelley

„Stein, Herbert Aron, Lauterbach, 1939“, in: Hessische Auswanderer <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/ha/id/271915> (Stand: 26.4.2023)

Edition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“, Band 2, Seite 520

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

http://www.jacob-pins.de/?article_id=350&clang=0

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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