Rosenblueth Ernst

Ernst Elisha Rosenblueth

*10.4.1920 in Berlin; ✡ 2003 in Hadera Israel

Staatsangehörigkeit Polen

Vater Moses Rozenblüth *20.12.1891 in Lyschansk; ✡ 28.5.1942

Heirat der Eltern 1919

Mutter Debora geb. Rosenblüth *16.8.1885 in Cieszanow, Galizien; ✡ 9.5.1942 Kulmhof

Onkel Rubin Rosenblueth *27.8.1896 in Lezajsk; ✡ vor 1945 in Polen

Geschwister zwei

Abraham Adi Rosenblueth *31.12.1922 in Berlin; ✡14.1.1943 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Berlin Charlottenburg; Bomsdorf, Gräfenhainichen;

Heirat ja

Kinder drei

Weiterer Lebensweg

Vater Moses war Synagogendiener in der Synagoge der Gemeinde Adass Jisroel

Hachschara und die Zerstörung des Lehrgutes Bomsdorf

Ernst Rozenblüth zur Hachschara in das jüdische Lehrgut Bomsdorf  Jüdenberg bei Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt; Bomsdorf war eines der drei Lager (noch Steckelsdorf und Gehringshof) in Trägerschaft des BACHAD, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch‚ Bund religiöser Pioniere‘

Auf dem nördlich von Zschiesewitz am Waldweg nach Goltewitz gelegenen Landgut befand sich in den 1930er Jahren eine landwirtschaftliche und gärtnerische Ausbildungsstätte für Juden zur Vorbereitung auf eine Auswanderung nach Palästina. Sowohl Erstausbildung als auch mittlere Hachschara wurden angeboten.

1.8.1938 35 Auszubildende auf dem Hof in Bomsdorf laut Albert J. Phiebig, der als Statistiker für die Reichsvertretung der Deutschen Juden arbeitete.

28.10.1938 Erste Polenaktion, Ernst Rozenblüth insgesamt acht Chawerim mit jüdischem Pass werden verhaftet und nach Zbaszyn deportiert

In der Nacht vom 9. auf den 10.November wurde das Lager von einem SA-Trupp aus Dessau gestürmt. Zwei Bewohner werden erschossen: der 16-jährige Chawer Herbert Stein aus Lauterbach und der namentlich nicht bekannte Lagerleiter. Herbert Stein soll erschossen worden sein, weil er auf eine Frage des Mörders nicht schnell genug antwortete.

Die über 18-jährigen Männer wie Eugen Hecht, aber auch der noch 17-jährige Arnold Berman werden in das KL Sachsenhausen verschleppt.

Der Hof wird verwüstet und von den Nazis geplündert.

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Oktober 1939 Auflösung des Lagers in Zbaszyn, die Internierten gehen zumeist zu Verwandten in ihre Heimatstädte oder werden nach Krakau verwiesen.

Erste und zweite Polenaktion

Bruder Abraham im Gymnasium der Gemeinde Adass Jisroel im ehemaligen Atelierhaus Siegmundshof 11 in Berlin Charlottenburg

28.10.1938 Deportation das Vaters von Berlin nach Zbaszyn

1939 Rückkehr nach Berlin; Vater Moses und Bruder Abraham als Untermieter in Berlin, Hansa-Ufer 8 bei Kurt Klonower

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

7.9.1939 reichsweite Verhaftungen polnischstämmiger Juden in der zweiten Polenaktion

13.9.1939 Vater Moses und Bruder Abraham aus der Polizeihaft in Berlin ins KL Sachsenhausen

1.11.1941 Mutter von Berlin ins Ghetto Lodz

9.5.1942 Mutter Debora von Lodz ins Vernichtungslager Kulmhof

28.5.1942 Tod des Vaters im KL Sachsenhausen

25.10.1942 Bruder Abraham mit 454 jüdischen, überwiegend polnischen Häftlingen aus dem KL Sachsenhausen zum Ausbau des BUNA Werkes; an der Rampe in Auschwitz wird er zur Zwangsarbeit im „Arbeitslager Buna“ Monowitz selektiert; auf demselben Transport David Malz;

14.1.1943 Tod des Bruders im KL Auschwitz-Monowitz

Ernst Rosenblueth gelingt die Alija nach Palästina; Wohnort: 36 Herzl Street, Hadera, Israel

Gedenken

1988 Errichtung einer Eichenholzsteele des Bildhauers Wolfgang Köppe in Bomsdorf

Stolpersteine für die Altern und Bruder Abraham vor dem einstigen Standort der Synagoge der Gemeinde Adass Jisroel in Berlin Siegmunshof

Pages of Testimony für

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de369000

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de542922

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1142738

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1142713

Peter Pätz, Jüdische Landwirtschaftsschule wurde überfallen, Hainicher Bote vom 17.10.2018

Erinnerung an Neuendorfs Ausbildung in Auschwitz

Oswald Zorn, Mitteldeutschen Zeitung MZ vom 7.11.1998

Sofie Löwenstein, Erinnerung an Neuendorfs Ausbildung in Auschwitz; aus einem Kapitel des Buches „Auschwitz – Die Nazi-Zivilisation“, herausgegeben von Lore Shelley

„Stein, Herbert Aron, Lauterbach, 1939“, in: Hessische Auswanderer <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/ha/id/271915> (Stand: 26.4.2023)

Edition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“, Band 2, Seite 520

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

http://www.jacob-pins.de/?article_id=350&clang=0

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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