Max Katz
*11.2.1900 in Arolsen; ✡ 1944 in Stutthof
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Jakob Katz *9.7.1863 in Arolsen; ✡29.9.1925 in Arolsen
Mutter Ida Schartenberg *31.1.1873 in Zierenberg; ✡6.3.1943 in Theresienstadt
Geschwister
Selma Sina Katz *1894 in Arolsen; ✡ 1943 in Sobibor
Helene Katz *4.3.1896 in Arolsen; ✡ 11.5.1995 in USA; oo Arthur Ries
Martha Katz *1897 in Arolsen; ✡ 1942 in Polen
Meinhard Katz *1.7.1906 in Arolsen; ✡ 7.7.1992 in Jacksonville
Beruf Pferdehändler
Adressen Arolsen; Osnabrück, Wielandstraße 9, Kommenderiestraße 11
Heirat 2.5.1927 in Osnabrück Berta Bertel Stern *2.2.1905 in Ostercappeln; ✡1944 in Stutthof
Schwager Rudolf Stern *18.6.1898 in Ostercappeln; Begründer des Hachscharahofes in Westerbeck; ✡ 20.1.1957 in Osnabrück
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1934/35 in Osnabrück Wielandstraße 9 gemeldet.
Umzug nach Arolsen
2. 8.1938 Rückkehr nach Osnabrück, Kommenderiestr. 11 gemeldet, nur 300 m entfernt vom Elternhaus der Ehefrau Bertha Stern und von der Mutter Ida Katz
10.11.1938 Max Katz verhaftet in Osnabrück im Novemberpogrom,
12.11.1938 „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer 30469
21.11.1938 entlassen aus Buchenwald
17.5.1939 Max und Bertha Katz in Osnabrück, Kommenderiestraße 11 in bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Mutter Ida Katz in Osnabrück Seminarstraße 31 bei der Schwiegermutter Ida Stern bei Minderheiten-Volkszählung; außerdem sind dort gemeldet: Rudolf Stern, Erna Stern (Witwe des Leo Stern) sowie die Familie Münz/Tanne u.a. Max Münz
20.9.1939 Mutter Ida Katz zieht in ein Altenheim nach Frankfurt
17.-28.9.1940 Ehefrau Bertha Katz besucht ihre Schwiegermutter in Frankfurt
Schwiegermutter Ida Stern am 31.7.1942 auf dem Transport XI/1 ins Ghetto Theresienstadt; 23.9.1942 Ida Stern nach Treblinka
Ehepaar Max und Bertha Katz zuletzt im „Judenhaus“ Kommenderiestraße 11
November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo
11.12.1941 Verbringung der Osnabrücker Juden in das Sammellager die Schule Am Pottgraben zusammen mit Schwager Rudolf Stern und Erna Stern, der Witwe seines Bruders Leo
13.12.1941 Fußmarsch mit Polizeieskorte zum Hauptbahnhof Osnabrück; dort Zustieg in den aus Münster mit 400 Juden einlaufenden Transportzug; Weiterfahrt nach Bielefeld, wo 420 Juden aus dem Gestapobezirk eingeladen werden.
16.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Max Katz Ghettopolizist, sein Schwager Rudolf Stern vermutlich auch
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8.-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig
1.10.1944 Ankunft mit der Ehefrau im KL Stutthof
Keine weiteren Daten
Die Deportation der Mutter Ida Katz nach Theresienstadt
17.5.1939 Mutter Ida Katz in Osnabrück Seminarstraße 31 bei der Schwiegermutter Ida Stern 20.9.1939 Mutter Ida Katz zieht in ein Altenheim nach Frankfurt
17.-28.9.1940 Ehefrau Bertha Katz besucht ihre Schwiegermutter in Frankfurt
18.8.1942 Ida Katz ab Frankfurt mit weiteren Bewohnern des „Hospital der vereinigten Israelitischen Männer- und Frauenkrankenkasse“ – seit Beginn der 1920er Jahre auch Altersheim – auf Transport XII/1 ins Ghetto Theresienstadt deportiert
6.3.1943 Tod von Ida Katz in Theresienstadt; Diagnosen: Auszehrung, Herzschwäche
Die Deportation der Schwiegermutter Ida Stern nach Theresienstadt
Nach Zwangsverkauf des Hauses in der Seminarstraße 30/31 muss Ida Stern in das Judenhaus Kommenderiestraße 11 zu ihrer Tochter Bertha und Mann Max Katz umziehen.
31.7.1942 Schwiegermutter Ida Stern mit ihrer Schwägerin Ida aus Ostercappeln auf dem westfälischen Transport XI/1 ab Gelsenkirchen-Münster-Osnabrück-Bielefeld ins Ghetto Theresienstadt
23.9.1942 Ida Stern auf Transport B q von Theresienstadt nach Treblinka
23.9.1942 Tod von Ida Stern im Vernichtungslager Sobibor
Gedenken
4.4.1994 Pages of Testimony für Berta Katz und Ida Stern von Neffe Fred Hertz
8.5.1999 Pages of Testimony für Berta Katz und 31 weitere von Neffe Henry Stern
15.9.2005 Page of Testimony für Max Katz von Nichte Ruth Heinemann-Simon
Stolpersteine für Max Katz und Frau Bertha in Osnabrück, Kommenderiestraße 11
Stolpersteine für Berthas Mutter Ida und Schwägerin Erna Stern in Osnabrück, Seminarstraße 31
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_411213-o1.html
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5099000
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70341177
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5278133
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_411213.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/TT420818-27.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/XI1-36.jpg
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895642
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895228
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de976655
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de976638
https://collections.yadvashem.org/de/names
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017