Vos Inge

Inge Vos

*18.5.1927 in Neuenahr

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Ludwig Vos *30.12.1879 in Gelsdorf; ✡17.8.1946 in Philadelphia

Mutter Lina Simon * 21.2.1887 in Bassenheim; ✡ 11.5.1973 in Philadelphia

Großvater Philip Vos * 1850 in Gelsdorf

Großmutter Minna

Onkel Max Vos *21.4.1881 in Gelsdorf

Tante Hedwig Strauss-Vos

Tante Thekla Vos-Baer *2.12.1878 in Gelsdorf; oo Louis Baer

Cousine Ilse Vos *7.3.1913 in Neuenahr; ✡2008 in Ramat Gan; oo Paul Blumenfeld

Onkel Josef Vos *16.6.1885 in Gelsdorf; ✡2.7.1917 kriegsgefallen, 12. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments

Geschwister

Bertha Vos *11.5.1913 in Neuenahr; ✡ 25.9.2001 in Philadelphia; oo Stein

Otto Vos *8.12.1914 in Neuenahr; ✡ 26.8.1916 in Neuenahr

Joseph Vos *2.8.1918 in Neuenahr

Hilde Vos *30.6.1920 in Bad Neuenahr; ✡ nach 2000; oo Werner Reiter

Beruf Schülerin

Adressen Neuenahr, Hindenburgstraße 10

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Der Vater betreibt mit dem Onkel die Metzgerei und Wurstfabrik Gebr. Ludwig & Max Vos in der in der Jesuitenstraße in Neuenahr

Ostern 1926 Einschulung in der Kath. Volksschule, Mädchenschule in der Telegraphenstraße

Ostern 1930 bis 1934 Wechsel auf das Gymnasium Calvarienberg; Träger: Ursulinenkongregation Calvarienberg Ahrweiler

1933 Onkel Max Vos flüchtet in die Niederlande

9.10.1935 Onkel Max Vos auf Alija nach Palästina

Schwester Hilde Reiter berichtet,

 „dass die meisten Mitschülerinnen sehr nett waren, zumindest bis 1934. Danach traten viele in die Hitlerjugend ein, und die meisten gingen auf die andere Straßenseite, wenn sie mich kommen sahen. In meiner Zeit waren auf dem Kalvarienberg sieben jüdische Schülerinnen. Die älteste war Ilse Vos, dann kam Lotte Heymann aus Ahrweiler. In meiner Klasse waren vier. Margot Vos, Erika Dresel und Ruth Borg. Die jüngste war Ruth Levy aus Ahrweiler. Die Schwestern auf dem Kalvarienberg behandelten uns genauso wie alle anderen Schülerinnen. Ich bin gerne in die Schule gegangen und ich habe schöne Erinnerungen an die Schulzeit. Meine persönlichen Erinnerungen und Gefühle an Deutschland sind gemischt, da ich mich an die gute Zeit vor 1933 und auch an die schlechte nachher erinnern kann.«

Sommer 1936 SchwesterHilde Vos auf einem dreiwöchigen Hachschara-Vorbereitungskurs in einem jüdischen Lager im Siebengebirge (Urfeld?)

1936 zur landwirtschaftlichen Ausbildung Hachschara ins Lehrgut Schocken/Winkel bei Spreenhagen

1935 mit Cousine Ilse Vos zur Hachschara ins Lehrgut Schocken/Winkel bei Spreenhagen; dort lernt Ilse auch ihren späteren Ehemann Paul Blumenfeld kennen

10.11.1938 Vater Ludwig verhaftet im Novemberpogrom, er versucht bei der Brandstiftung der Neuenahrer Synagoge zusammen mit Julius Gottschalk aus der brennenden Synagoge »zumindest die Thora-Rollen und Gebetsbücher zu retten; beide werden dabei von der Polizei verhaftet und ins Polizeigefängnis Ahrweiler überführt

15.11.-20.11.1938 Vater Ludwig in „Schutzhaft“ in Dachau

Entlassung des Vaters aus dem KL Dachau mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

17.5.1939 Schwester Hilde Vos in Gut Winkel bei Minderheiten-Volkszählung

Oktober 1939 Alija  von Schwester Hilde auf der SS GALILEA ab Triest nach Palästina

Kindertransport in die Niederlande

13.12.1938 Inge Vos im Rivierenhuis de Steeg, Hoofdstraat 10, Rheden

Das Flüchtlingsheim K.L. Smit-Oord in Losser

4.1.1939 mit 40 Mädchen mit dem Bus von Oldenzal ins K.L. Smit-Oord in Losser, Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen von Januar bis August 1939

Inge Vos ins KL Smitoord, Losser

Wegen der unmittelbaren Nähe zur deutschen Grenze wird die Einrichtung aufgelöst; die meisten Kinder werden nach Driebergen und Rotterdam verlegt.

1.8.1939 Achterklooster, Hoogstraat 79, Rotterdam

16.10.1939 Enschede, Lipperkerkstr. A 53 (171), Levie de Beer

24.6.1941 Rückkehr von Inge Vos nach Deutschland

7.8.-12-9.1941 Inge Vos von Sevilla nach Philadelphia auf der SS NAVEMAR

Heimatkontakt ist Vater Ludwig

11.11.-3.12.1941 Emigration der Eltern auf der SS COLONIAL von Lissabon nach New York

Heimatkontakt die Schwester des Vaters Thekla Vos-Baer in Puderbach

Zieladresse Tochter Berta Stein, Philadelphia, die auch die Passage bezahlte

Gedenken

Beisetzung von Bruder Otto auf dem alten jüdischen Friedhof in Ahrweiler

Page of Testimony für Tante Thekla Vos-Baer von Hilde Vos-Reiter, Philadelphia

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1000743

Inge Vos (born 18 May 1927)

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6577); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6597); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Brasilien, Rio de Janeiro, Einwanderungskarten, 1900-1965 – Berta Vos Stein

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/71076342

https://kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb1992/hjb1992.21.htm

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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