Vos Hilde

Hilde Vos

*30.6.1920 in Bad Neuenahr; ✡ nach 2000

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Ludwig Vos *30.12.1879 in Bassenheim; ✡17.8.1946 in Philadelphia

Mutter Lina Simon * 21.2.1887 in Bassenheim; ✡ 11.5.1973 in Philadelphia

Großvater Philip Vos * 1850 in Gelsdorf

Großmutter Minna Vos

Onkel Max Vos *21.4.1881 in Gelsdorf

Tante Hedwig Strauss-Vos

Tante Thekla Vos-Baer *2.12.1878 in Gelsdorf; oo Louis Baer

Cousine Ilse Vos *7.3.1913 in Neuenahr; ✡2008 in Ramat Gan; oo Paul Blumenfeld

Geschwister

Bertha Vos *11.5.1913 in Neuenahr; ✡ 25.9.2001 in Philadelphia; oo Stein

Otto Vos *8.12.1914 in Neuenahr; ✡ 26.8.1916 in Neuenahr

Joseph Vos *2.8.1918 in Neuenahr

Inge Vos *18.5.1927 in Neuenahr

Beruf Landwirtschaftliche Arbeiterin

Adressen Neuenahr; Spreenhagen; Philadelphia

Heirat 1944 in Palästina mit dem Kibbuznik Werner Reiter *11.9.1919 in Liegnitz

Kinder zwei Söhne

Weiterer Lebensweg

Der Vater betreibt mit dem Onkel die Metzgerei und Wurstfabrik Gebr. Ludwig & Max Vos in der in der Jesuitenstraße in Neuenahr

1924-1926 mit der Cousine Margot Vos im Kindergarten Hemmessen/Neuenahr

Ostern 1926 Einschulung in der Kath. Volksschule, Mädchenschule in der Telegraphenstraße

Ostern 1930 bis 1934 Wechsel auf das Gymnasium Calvarienberg; Träger: Ursulinenkongregation Calvarienberg Ahrweiler

1933 Onkel Max Vos flüchtet in die Niederlande

9.10.1935 Onkel Max Vos auf Alija nach Palästina

Hilde Reiter berichtet,

 „dass die meisten Mitschülerinnen sehr nett waren, zumindest bis 1934. Danach traten viele in die Hitlerjugend ein, und die meisten gingen auf die andere Straßenseite, wenn sie mich kommen sahen. In meiner Zeit waren auf dem Kalvarienberg sieben jüdische Schülerinnen. Die älteste war Ilse Vos, dann kam Lotte Heymann aus Ahrweiler. In meiner Klasse waren vier. Margot Vos, Erika Dresel und Ruth Borg. Die jüngste war Ruth Levy aus Ahrweiler. Die Schwestern auf dem Kalvarienberg behandelten uns genauso wie alle anderen Schülerinnen. Ich bin gerne in die Schule gegangen und ich habe schöne Erinnerungen an die Schulzeit. Meine persönlichen Erinnerungen und Gefühle an Deutschland sind gemischt, da ich mich an die gute Zeit vor 1933 und auch an die schlechte nachher erinnern kann.«

1935 Cousine Ilse Vos zur Hachschara ins Lehrgut Schocken/Winkel bei Spreenhagen; dort lernt Ilse auch ihren späteren Ehemann Paul Blumenfeld kennen

Sommer 1936 Hilde Vos auf einem dreiwöchigen Hachschara-Vorbereitungskurs in einem jüdischen Lager im Siebengebirge (Urfeld?)

1936 zur landwirtschaftlichen Ausbildung Hachschara ins Lehrgut Schocken/Winkel bei Spreenhagen

Hilde Vos zur landwirtschaftlichen Ausbildung Hachschara auch im Lager Havelberg, Westprignitz, Jagdgehöft Barella registriert

10.11.1938 Vater Ludwig verhaftet im Novemberpogrom, er versucht bei der Brandstiftung der Neuenahrer Synagoge zusammen mit Julius Gottschalk aus der brennenden Synagoge »zumindest die Thora-Rollen und Gebetsbücher zu retten; beide werden dabei von der Polizei verhaftet und ins Polizeigefängnis Ahrweiler überführt

15.11.-20.11.1938 Vater Ludwig in „Schutzhaft“ in Dachau

Entlassung des Vaters aus dem KL Dachau mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

17.5.1939 Hilde Vos in Gut Winkel bei Minderheiten-Volkszählung

Oktober 1939 Alija vermutlich auf der SS GALILEA ab Triest nach Palästina

Im Kibbuz lernte sie ihren späteren Mann Reiter kennen.

1944 Heirat mit Werner Reiter

14.5.1948 Unabhängigkeits-Proklamation durch David Ben Gurion, Staatsgründung Israel und Beginn des Unabhängigkeitskriegs

1948/49 bei der Verteidigung des Kibbuz durch Hilde Reiter und ihren Mann wird Werner schwer verwundet.

1952 Tod des Ehemannes an den Folgen seiner Kriegsverletzung.

1957 Emigration von Hilde Reiter mit ihren beiden Söhnen nach Philadelphia, wo sie seither lebt.

1961 Einreise der Schwester Bertha Vos-Stein in Brasilien

Die Emigration der Eltern

11.11.-3.12.1941 Emigration der Eltern auf der SS COLONIAL von Lissabon nach New York

Heimatkontakt die Schwester des Vaters Thekla Vos-Baer in Puderbach

Zieladresse Tochter Berta Stein, Philadelphia, die auch die Passage bezahlte

Gedenken

Beisetzung von Bruder Otto auf de alten jüdischen Friedhof in Ahrweiler

Page of Testimony für Tante Thekla Vos-Baer von Hilde Vos-Reiter, Philadelphia

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1000743

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6597); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Brasilien, Rio de Janeiro, Einwanderungskarten, 1900-1965 – Berta Vos Stein

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/71076342

https://kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb1992/hjb1992.21.htm

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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