Weichselbaum Miriam

Mirjam Mela Weichselbaum geb. Herring

*25.12.1922 in Grodzisk-Mazobęcki; ✡ in Israel

Staatsbürgerschaft polnisch

Religion jüdisch

Vater Jezechiel Herring; ✡ 1942 in Treblinka

Mutter Toba Herring; ✡ 1942 in Treblinka

Geschwister

Zlata Herring *1916; ✡2.3.2017 in Montreal ; oo Efroim Becker

Moshe Herring; ✡ 1942 in Treblinka

Zelda Herring; ✡ 1942 in Treblinka

Mindel Herring; ✡ 1942 in Treblinka

Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin

Adressen Grodzisk-Mazobęcki; Hofgeismar; Losau; Kibbuz Netzer-Sereni

Heirat 1950 Benjamin Weichselbaum*6.3.1923 in Beuthen; ✡ 6.8.1976 in Netzer Sereni

Kinder

Yehezkel Ilan Weichselbaum *1951; oo Kraus

Rachel Weichselbaum; oo Stephen Ross

Yonit Weichselbaum; oo Avi Royker

Weiterer Lebensweg

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Das Warschauer Ghetto

13.9.1939 Warschau von den deutschen Truppen komplett eingeschlossen

17.9.1939 Einmarsch der Roten Armee in Polen, die polnische Regierung flieht nach Rumänien

25.9.1939 Angriff auf Warschau

27. 9.1939 bedingungslose Kapitulation Warschaus

1.10.1939 kampflose Besetzung Warschaus durch die Wehrmacht

6.10.1939 Kapitulation der polnischen Armee

Herbst 1939 Vertreibung der Familie aus Grodzki; Umsiedlung nach Warschau

Mitte 1940 der „Jüdischer Wohnbezirk“ wird eingerichtet;

2.10.-15.11.1940 alle Warschauer Juden müssen in das Ghetto umziehen

15. /16. 11.1940 Abriegelung des Ghetto, Baubeginn der 18 km langen Umfassungsmauer

22.7.1942 „Große Aktion“ Beginn der Massentransporte nach Treblinka Aktion Reinhardt

Flucht von Mirjam und Schwester Zlata in die Sowjetunion

Herbst 1939 Mirjam und Schwester Zlata mit Ehemann und Tochter gehen nicht nach Warschau; sie fliehen in die Sowjetunion, zunächst nach Bialjucharkov in der Nähe von Kiew

Februar 1940 bis Juni 1941 Massendeportationen von 330.000 in vier Wellen nach Sibirien und Zentralasien, u.a. 40000 Menschen in das Arbeitslager Workuta in Sibirien

Mai bis Juni 1940 3. Welle der Deportationen vor allem polnischer Flüchtlinge und Juden

Gemäß Vereinbarungen zwischen Deutschland und der USSR konnten Polen in ihre Heimatstädte im Generalgouvernement heimkehren.

Sie werden aber nach Orel in Sibirien in ein Lager verbracht

22.6.1941 Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion; Flucht nach Russland 30.7.1941 Übereinkunft der USSR mit der polnischen Sikorski-Exilregierung in London Amnestie aller polnischen Staatsbürger in der Sowjetunion.

8.5.1945 Kapitulation der Wehrmacht; Miriam und ihre Schwester können nach Polen zurückkehren

Schwester Slatas Familie entscheidet sich zur Auswanderung nach Kanada. Miriam wird Mitglied in der polnischen NOHAM Gruppe; sie geht mit der BRICHA nach Deutschland, um von dort nach Palästina zu kommen.

Kibbuz Ma’apilim in Losau 1946

März 1946 Kibbuz Ma’apilim in Losau ein Dorf in Oberfranken bei Bamberg wird eröffnet

Der Kibbuz war im Mittel mit 100 Chaluzim belegt.

Es gab drei verschiedene Kibbuzim Degania, Afikim und Kinneret.

April 1947 Miriam registriert im DP Camp Hofgeismar

13.5.1947 registriert in Losau „Jüdische Bauernschule“

Sie trifft dort führende Mitglieder der NOHAM-Organisation wie Tadik Pich, David und Ester Pur, Sussmann Linn

Oktober 1947 Schließung des Kibbuz

Alija Beth auf der SS TIRAT ZWI

Herbst 1947 Sussmann Lynn führt ihre Gruppe, Bricha über Österreich zu Fuß über die Tiroler Alpen nach Italien; eine Woche in Mailand; von Mailand nach Ladispoli, ein Hafen nordwestlich von Rom

3.4.1948 nach Monaten des Wartens Alija beth mit 798 Ma’apilim auf der SS TIRAT TZVI (RINA VIVARE)

12.4.1948 in Haifa von britischer Marine geentert und in das Winterlager auf Zypern gebracht. Dort ist Sussmann Lin Koordinator für alle dem MAPAI nahestehenden Kibuzim.

Den Winter 1948 verbringen sie auf Zypern

Britisches Internierungslager auf Zypern

Die fünf „ Sommercamps“ (Nr. 55, 60, 61, 62, 63)  bestanden aus Zeltstädten in  Kraolos bei Famagusta

Die sieben „Wintercamps“ (Nr. 64-70) in Dekalia aus Nissen -huts (Wellblechhütten)

Die Briten führten die Detentioncamps auf Zypern wie POW-Camps: Umzäunung, Wachtürme, ständige Bewachung.

12.4.1949 Erste Einreisen aus Zypern nach Palästina der Mütter und Kinder; Mirjam ist dabei; sie kommt zunächst in das Auffanglager Pardes -Katz

20.8.1948 Ankunft von Benjamin Weichselbaum aus der Buchenwald Gruppe aus Zypern auf der SS THEODOR HERZL in Haifa

Weichselbaum war ebenfalls interniert in Zypern, aber im Sommerlager interniert; er geht mit einem Teil der inzwischen zerfallenen NOHAM Gruppe in den Kibbuz Buchenwald, später Netzer Sereni; andere Kibbuzim berichten, dass er mit Leo Engel der LKW-Fahrer des Kibbuz war.

Mirjam Weichselbaum schreibt:

Ich zog es vor, mich einem Kibbuz nahe der Grenze anzuschließen, und so war meine erste Station in Israel Kfar-Blum. Die meisten Mitglieder waren Angelsachsen. Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt.

In der Zwischenzeit ist mein Kern „NOHAM“ in Israel angekommen, im Kibbuz Afikim. Ich bin dieser Gruppe in Afikim wieder beigetreten. Diese Gruppe gehörte zu den Gründern des Kibbuz Buchenwald, dem heutigen Netzer-Sereni. Ich traf meinen Mann Benyamin – möge sein Andenken gesegnet sein – in diesem Kibbuz. Wir gründeten 1950 eine Familie. Im Jahr 1951 wurde unser ältester Sohn Yehezkel geboren.“

Gedenken

8.8.2010 Fünf Pages of Testimony für Jezekiel, Tova, Moshe, Zelda und Mindl Hering von ihrem Sohn Ilan Weichselbaum

18.4.1999 Pages of Testimony für die Eltern, Schwester Rivka und weitere Familienmitglieder von Schwester Sima Shmulewicz Weichselbaum

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81993294

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67344031

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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