Thekla Heimberg
*26.12.1904 in Madfeld; ✡nach April 1942 im Ghetto Zamosc;
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Heinemann Heinrich Heimberg *5.8.1857 in Madfeld; ✡5.3.1931 in Duisburg Hamborn
Mutter Mathilde Steinmann*10.8.1871 in Schöppingen; ✡ 18.5.1944 in Auschwitz
Geschwister aus 3. Ehe des Vaters
Gerda Heimberg *2.10.1903 in Brilon; ✡Febr. 1997 in Hendon, UK
Julius Heimberg *29.5.1906 in Madfeld; ✡15.5.1948 in Buenos Aires; oo Else Rothschild
Max Heimberg *27.3.1908 in Madfeld; ✡31.12.1942 in Izbica
Irma Heimberg *12.6.1910 in Madfeld; ✡17.7.1942 in Auschwitz
Halbgeschwister alle Madfeld
aus erster Ehe des Vaters mit Lina Frankenberg
Sara Erna Heimberg*11. 1. 1889; ✡ 18.5.1944 in Ausschwitz
Willi Heimberg *9.7.1890; ✡25.1.1943 Ausschwitz; oo Bertha Kleestadt
Siegfried Heimberg *9.9.1898; ✡ 21.10.1965 in Dortmund; oo Elfriede Zier
Salomon Heimberg *16.7.1892; ✡? 1944 Stutthof->Dachau
Bertha Heimberg *3.7.1894; ✡28.4.1966 in Essen
Isaak Heimberg *4.8.1896; ✡24.10.1957 in Dortmund
Leopold Heimberg * 27.9.1900; ✡ März 1970 Cincinatti; oo Else Heimberg Tochter von Isaak
Aus zweiter Ehe des Vaters mit Rebecca Frankenberg *12.2.1869 in Vörden; ✡26.4.1902 in Madfeld
Benno Heimberg*15.2.1902 in Madfeld; ✡ 1943 in Auschwitz; oo Erna Levy
Heirat 29.11.1935 in Dortmund mit Alfred Jagusch *24.2.1894 in Strassburg, Polen;
Schwiegermutter Johanna Jagusch geb. Katzki * 21.12.1858 in Neidenburg
Schwägerinnen beide Dortmund
Helene Schulz geb. Jagusch * 14.04.1884 in Neidenburg
Rosa Kamp geb. Jagusch *12.11.1886 in Neidenburg
Sohn Dieter David Jagusch *5.9.1937 Dortmund; nach April 1942 in Zamosc
Adressen Madfeld; Dortmund, Alexanderstraße 30
Weitere Lebensdaten
17.5.1939 Thekla und Alfred Jagusch mit Sohn Dieter und Schwiegermutter Thekla in Dortmund, Alexanderstraße 30 bei der Minderheitenzählung
1939 Flucht von Alfred Jagusch nach Holland; im Anschluss nach Frankreich, versteckt zuletzt in Dresden, überlebt; siehe unten Kapitel Alfred Jagusch
27.4.1942 Thekla und Sohn Dieter von der Gestapo Dortmund aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Mitte Mai 1942 wurde schon die erste große Selektion in Zamosc durchgeführt. Bei der Alte, Frauen und Kinder ins KL Sobibor verschleppt und dort ermordet wurden
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Alfred Jagusch
Die Webseite „Jüdisches Dortmund“ berichtet:
„Alfred Jagusch war in Dortmund bis 1939 auf der Zeche Kaiserstuhl als Bergmann tätig. Er stand unter Beobachtung der Gestapo. Für 10 Tage wurde Alfred Jagusch in ein Arbeitslager eingewiesen. 1939 wurde er vor einer geplanten Verhaftung gewarnt und floh daraufhin in die Niederlande, nach Belgien, Luxemburg und anschließend nach Frankreich. In Lothringen arbeitete er erneut als Bergmann, bis die Zechen 1944 aufgrund der herannahenden Kriegsfront geschlossen wurden. Kurzzeitig kehrte Alfred Jagusch 1944 nach Dortmund zurück, ging dann aber nach Dresden, wo er illegal lebte.“
20.2.1946 Ehemann Alfred ins DP-Camp Coburg

26.9.1946 Ehemann Alfred in Bad Mergentheim
12.1.1971 Tod von Alfred Jagusch in Bad Mergentheim
Theresienstadt
29.7.1942 Schwiegermutter Thekla mit 808 überwiegend älteren Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg ab Dortmund, Parsevalstraße nach Theresienstadt; angehängt wurden 157 Luxemburger Juden.

Der Luxemburger Transportführer in einem Brief über die Ankunft in Dortmund:
„Katastrophal war es in Dortmund. Überhaupt keine Organisation. Von der hiesigen Gemeinde ein paar Helfer und Helferinnen, die mit dem eigenen Transport beschäftigt waren. Keine Hilfe beim Aussteigen, Zug hielt nicht an der Rampe, keine Hilfe beim Verbringen des Gepäcks zum anderen Zug. Keiner des Vorstandes um 81/2 Uhr früh an der Bahn, auch nicht beim eigenen Transport. Fürchterliches Geschnauze.“

29.9.1942 Tod der Schwiegermutter in Theresienstadt
Gedenken
22.6.2021 Stolpersteine für Thekla, Ehemann Alfred, Sohn Dieter und die Schwiegermutter Johanna in Dortmund, Alexanderstraße 30
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de886547
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Dortmund
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855969
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de541368
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855973
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984436
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855981
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67421378
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4988997
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hans Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, Herten 1998
https://www.statistik-des-holocaust.de/TT420721-16.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420422-48.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Dortmund11.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Dortmund29.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Dortmund33.jpg