
Kurt Jacob Hartogsohn
*12.6.1913 in Emden; ✡ 16.1.1942 in Mauthausen
Staatsangehörigkeit deutsch, Staatenlos
Religion jüdisch
Vater Hermann Hartogsohn *10.4.1876 in Emden; ✡ 18.2.1942 in Amsterdam
Heirat der Eltern 2.6.1905 in Hamburg
Mutter Clara Elbe *25.4.1878 in Hamburg; ✡ nach 5.2.1943 in Auschwitz
Großeltern Philipp Hartogsohn und Sophie Neuburg
Geschwister (alle Emden)
Sophie Hartogsohn *21.4.1906;✡ 3.7.2003 in Tel Aviv ; oo Morton
Arthur Hartogsohn *1.10.1907;✡ 16.7.1943 in Sobibor
Philipp Uri Hartogsohn *27.1.1910;✡ 6.1.1992 in Tel Aviv
Mathilde Hartogsohn *3.12.1916;✡ 24.12.2002 in Kapellen; oo Prins
Beruf Kaufmann
Adressen Emden, Boltentorstraße, Okko-tom-Brook-Straße 18

Heirat 14.11.1940 mit Leonie Feldmann *30.5.1913 in Hamburg; ✡September 1943; Synagoge am Jonas Daniël Meijerplein in Amsterdam
Schwager Egon Feldmann *21.7.1909 in Hamburg; ✡ 16.12.1941 in Mauthausen
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Anfang September 1935 Flucht nach Renkum, Niederlande zu Tante Fanny geb. Hartogsohn und deren Ehemann Emanuel Manasse
Kaufmann im Teehandel
November 1937 die Eltern emigrieren nach Amsterdam
4.3.1939 Umzug in die Gemeinde Ouder Amstel

1939 nach Amsterdam

14.11.1940 Heirat mit Leonie Feldmann in Amsterdam
Das junge Paar wohnt bei Kurts Eltern in der Zuider Amstellaan 94
Die erste große Razzia in Amsterdam – Februari Groep- Mauthausen
11.2.1941 Schlägerei im Jüdischen Viertel am Waterlooplein; der WA-Opperwachtmeester Hendrik Koot (vergleichbar mit SA) wird tödlich verletzt
Verhaftung von 18 Jungen u a. David „Lard“ Zilverberg Amsterdam *11.04.1916; ✡5.2.1942 Mauthausen;
12.2.1941 Befehl zur Bildung des Joodse Raad
14.2.1941 Tod des WA-Opperwachtmeester Hendrik Koot
Kurz darauf werfen Unbekannte die Scheiben des Eissalons Koco ein. Er gehört Ernst Cahn und Alfred Kohn, zwei Juden, die aus Deutschland geflüchtet sind. Gäste bilden daraufhin eine Schutztruppe, um den Laden zu beschützen.
19.2.1941 Sturm auf eine Eisdiele durch die deutsche Ordnungspolizei, dieser wird Ammoniakgas ins Gesicht gesprüht. Die Besitzer des Eissalons Koco werden schwer bestraft. Ernst Cahn wird am 3. März 1941 von den Deutschen auf der Waalsdorpervlakte hingerichtet. Alfred Kohn kommt in Auschwitz um
22. Februar 1941 führte die Sicherheitspolizei eine erste Razzia in Amsterdam durch, bei der 425 jüdische Männer verhaftet wurden. Auch Kurt und sein Schwager Egon Feldmann werden ins Sammellager Schoorl gebracht .
24. bis zum 27.2.1941 Generalstreik mit Unterstützung der kommunistischen Partei
27.2.1941 Transport der „Februari Groep“ von Schoorl nach Alkmaar
28.2.1941 387 Männer von Alkmaar in das KL Buchenwald transportiert

Hartogsohn erhält die Buchenwald-Häftlingsnummer 4570; Baracke 17; Arbeitskommando 41: Straßenbau „Lagerstraße“

22.5.1941 von Buchenwald nach Mauthausen
Mai 1941 wurde die Gruppe in das Konzentrationslager Mauthausen verlegt; bis auf zwei Überlebende wird die gesamte „Februari Groep“ durch mörderische Bedingungen im Steinbruch von Mauthausen ermordet; Eugen Kogon beruft sich auf Berichte von Mauthausen-Häftlingen:
„Am zweiten Tag nach Ihrer Ankunft wurden die Juden in den Steinbruch gejagt. Sie durften die 148 Stufen, die in die Tiefe führten, nicht hinuntergehen, sondern mussten im seitlichen Steingeröll hinunterrutschen, was vielen bereits den Tod oder zumindest schwere Verletzungen eintrug. Man legte Ihnen dann die zum Steintragen bestimmten Bretter über die Schultern, und zwei Häftlinge wurden gezwungen, jedem Juden einen überschweren Stein auf das Brett zu heben. Dann ging es im Laufschritt die 148 Stufen aufwärts! Zum Teil fielen die Steine gleich nach hinten, so dass manchem Nachfolgenden die Füße abgeschlagen wurden. Jeder Jude, dem der Stein herunterfiel, wurde entsetzlich geschlagen, der Stein von neuem aufgeladen. Vielen verübten aus Verzweiflung gleich am ersten Tage Selbstmord, indem Sie sich von oben in die Tiefe stürzten. Am dritten Tag öffnete die SS ‘das Todestor’: man trieb die Juden unter furchtbaren Prügeln über die Postenkette, wo sie von den Turmposten mit den Maschinengewehren haufenweise niedergeschossen werden. Tags darauf sprang jeweils nicht mehr bloß einer der Juden in die Tiefe, sondern sie gaben einander die Hand, und der erste zog neun bis zwölf Kameraden hinter sich her in den schrecklichen Tod. Es dauerte nicht sechs, sondern knapp drei Wochen und der Block war judenleer.“
16.1.1942 Tod als einer der letzten der Gruppe in Mauthausen
Gedenken
29.3.1981 Page of Testimony für Kurt von Schwester Sophie
Stolpersteine für John Feldmann, Rebecka Feldmann, Egon Feldmann, Kurt Jacob Hartogsohn, Jenny Moczydlower, Salomon Moczydlower, Ronald Leonhard Moczydlower in Hamburg, Grindelhof 89, Haus Nr. 7
18.3.2022 Stolperstein für Kurt Hartogsohn in Emden, Okko-tom-Brook-Straße 18
Quellen
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Hartogsohn%22%7D
https://www.amsterdam.nl/stadsarchief/themasites/razzia/kurt-jakob-hartogsohn/
https://www.amsterdam.nl/stadsarchief/themasites/razzia/david-estella-zilverberg/
https://www.amsterdam.nl/stadsarchief/themasites/razzia/egon-feldmann
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/153725/kurt-jakob-hartogsohn
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5280155
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6067353
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/Februari1941staking.gif