Schrijver Hermann

Hermann Schrijver

*21.5.1914 Duisburg; ✡ 20.9.1941 in Mauthausen

Staatsangehörigkeit Niederländisch

Religion jüdisch

Vater Joseph Schrijver *20.9.1884; ✡ 8.12.1940

Heirat der Eltern in Antwerpen

Mutter Naatje Pimentel *3.12.1885 in ASD; ✡13.11.1942 in Auschwitz

Geschwister

Moses Max Schrijver *20.4.1911 in Duisburg; ✡ ?; oo 1932 Rosette Swaap (*1908)

Roosje Schrijver *17.2.1908 in ASD; ✡ 16.7.1943 in Sobibor; oo Samuel de Hond

Jansje Schrijver *30.11.1912 in ASD; ✡ 30.9.1942 in Auschwitz; oo Gerard de Zeeuw

Marianne Schrijver*12.3.1918 in ASD; ✡ ?; oo 1938 Gerard Singels (*1916)

Überlebt haben Max und Marianne Schrijver

Beruf Metzger

Adressen Duisburg; Antwerpen; Amsterdam, diverse; Langkatstraat, Nieuwe Eulenburgerstraat 78

Heirat 6.3.1940 in Amsterdam mit Wilhelmina Mietje Veffer *9.5.12. in ASD; ✡20.5.1994 Toronto

Kinder keine

Weiterer Lebensweg

Umzug von Duisburg nach Antwerpen

Lager onderweijzing – Grundschule

Metzgerlehre

1933 die Eltern ziehen nach Antwerpen; Hermann zieht mit Schwester Jansje zur Schwester Roosje und Schwager Samuel de Hond

1.3.1933 Hermann bei der Musterung freigestellt wegen „Bruderdienst“

Die erste große Razzia in Amsterdam – Februari Groep- Mauthausen

11.2.1941 Schlägerei im Jüdischen Viertel am Waterlooplein; der WA-Opperwachtmeester Hendrik Koot (vergleichbar mit SA) wird tödlich verletzt

Verhaftung von 18 Jungen u a. David „Lard“ Zilverberg Amsterdam *11.04.1916; ✡5.2.1942 Mauthausen;

12.2.1941 Befehl zur Bildung des Joodse Raad

14.2.1941 Tod des WA-Opperwachtmeester Hendrik Koot

Kurz darauf werfen Unbekannte die Scheiben des Eissalons Koco ein. Er gehört Ernst Cahn und Alfred Kohn, zwei Juden, die aus Deutschland geflüchtet sind. Gäste bilden daraufhin eine Schutztruppe, um den Laden zu beschützen.

19.2.1941 Sturm auf eine Eisdiele durch die deutsche Ordnungspolizei, dieser wird Ammoniakgas ins Gesicht gesprüht. Die Besitzer des Eissalons Koco werden schwer bestraft. Ernst Cahn wird am 3. März 1941 von den Deutschen auf der Waalsdorpervlakte hingerichtet. Alfred Kohn kommt in Auschwitz um

22. Februar 1941 führte die Sicherheitspolizei eine erste Razzia in Amsterdam durch, bei der 425 jüdische Männer verhaftet wurden.

Auch Hermann Schrijver wird ins Sammellager Schoorl gebracht .

24. bis zum 27.2.1941 Generalstreik mit Unterstützung der kommunistischen Partei

27.2.1941 Transport der „Februari Groep“ von Schoorl nach Alkmaar

28.2.1941 387 Männer von Alkmaar „zur Sonderbehandlung“ in das KL Buchenwald transportiert

Hermann Schrijver erhält die Buchenwald-Häftlingsnummer 4337; Baracke 17;

April 1941 Die Februari Groep beim Appell im KL Buchenwald; Hermann Schrijver 2. v.l.

7.3.1941 Arbeitskommando 41 Straßenbau „Lagerstraße“

22.5.1941 von Buchenwald nach Mauthausen

Mai 1941 wurde die Gruppe „zur Sonderbehandlung“ in das Konzentrationslager Mauthausen verlegt; bis auf zwei Überlebende wird die gesamte „Februari Groep“ durch mörderische Bedingungen im Steinbruch und medizinische Experimente in Mauthausen ermordet; Eugen Kogon beruft sich auf Berichte von Mauthausen-Häftlingen:

„Am zweiten Tag nach Ihrer Ankunft wurden die Juden in den Steinbruch gejagt. Sie durften die 148 Stufen, die in die Tiefe führten, nicht hinuntergehen, sondern mussten im seitlichen Steingeröll hinunterrutschen, was vielen bereits den Tod oder zumindest schwere Verletzungen eintrug. Man legte Ihnen dann die zum Steintragen bestimmten Bretter über die Schultern, und zwei Häftlinge wurden gezwungen, jedem Juden einen überschweren Stein auf das Brett zu heben. Dann ging es im Laufschritt die 148 Stufen aufwärts! Zum Teil fielen die Steine gleich nach hinten, so dass manchem Nachfolgenden die Füße abgeschlagen wurden. Jeder Jude, dem der Stein herunterfiel, wurde entsetzlich geschlagen, der Stein von neuem aufgeladen. Vielen verübten aus Verzweiflung gleich am ersten Tage Selbstmord, indem Sie sich von oben in die Tiefe stürzten. Am dritten Tag öffnete die SS ‘das Todestor’: man trieb die Juden unter furchtbaren Prügeln über die Postenkette, wo sie von den Turmposten mit den Maschinengewehren haufenweise niedergeschossen werden. Tags darauf sprang jeweils nicht mehr bloß einer der Juden in die Tiefe, sondern sie gaben einander die Hand, und der erste zog neun bis zwölf Kameraden hinter sich her in den schrecklichen Tod. Es dauerte nicht sechs, sondern knapp drei Wochen und der Block war judenleer.“

20.9.1941 Tod von Hermann Schrijver in Mauthausen

Die Witwe Mietje Schrijver

12.7.1943 ist sie untergetaucht, „VOW“

Sie soll die Besatzung als „onderduiker“ in Bussum überlebt haben

25.5.1945 ist sie in Bussum gemeldet

12.9.1945 Heirat in Bussum mit Louis de Jongh (*21.10.1912, Den Helder)

1947 Geburt von Israel de Jongh

20.3.1952 Witwe Mietje de Jongh mit 2. Ehemann und Sohn nach Toronto

Gedenken

25.4.2011 Page of Testimony für Hermann Schrijver von Cousin Sam Schrijver

Quellen

https://www.amsterdam.nl/stadsarchief/themasites/razzia

https://collections.yadvashem.org/en/names/14059508

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Veffer%20Mietje%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Schrijver%20Hermann%22%7D

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de968767

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7060656

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/Februari1941staking.gif

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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