Fürth Regina

Regina Fürth

*20.05.1922 in Romsthal, Schlüchtern; ✡ 25.11.1941 im Fort IX in Kauen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Leopold Fürth *10.2.1882 in Romsthal; ✡ 1.10.1940 Tötungsanstalt Hadamar

Mutter Rosa Sichel *7.1.1887 in Breslau; ✡ 25.11.1941 im Fort IX in Kauen

Onkel Max Fürth *24.5.1883 in Romsthal; ✡1942 in Auschwitz

Geschwister

Berthold Fürth in Romsthal; ✡ 25.11.1941 im Fort IX in Kauen

Rita Fürth *8.10.1924 in Romsthal; ✡ 17.1.1943

Sessi Fürth in Romsthal; ✡ 25.11.1941 im Fort IX in Kauen

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Romsthal; Frankfurt, Obermainstr. 12 II. rechts; Gut Skaby Friedersdorf;

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

9/10.11.1938 Novemberpogrom

Onkel Max Fürth verhaftet; als „Aktionsjude ins KL Dachau; Entlassung 19.12.1938; Flucht nach Belgien; abgeschoben nach Drancy am 15.5.1940

17.5.1939 Regina mit den Eltern und Bruder Berthold in Frankfurt, Obermainstr. 12II. rechts bei Minderheiten-Volkszählung

Das Hachschara-Gut Skaby in Friedersdorf

Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby  in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.

Sommer 1939 Regina zur Hachschara auf Gut Skaby

Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport

März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.

Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.

Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Rückkehr von Regina Fürth zu ihrer Familie nach Frankfurt, vermutlich nach Ankündigung der „Evakuierung in den Osten“

T4 Euthanasie des Vaters

25.9.1940 Vater Leopold in die Heil- und Pflegeanstalt Gießen

Heil- und Pflegeanstalt Hadamar

1.10.1940 Ankunft und unmittelbare Ermordung des Vaters in der Gaskammer der Tötungsanstalt Brandenburg/Havel

Massenerschießung im Fort IX in Kauen

22.11.1941 Deportation von Regina, Mutter Rosa und den Geschwistern Berthold und Sessi von Frankfurt nach Kauen; Einsperrung im Fort IX

25.11.1941 nach Ankunft Massenerschießung der Juden aus Frankfurt/Main zusammen mit den zuvor Eingetroffenen aus Berlin und München, insgesamt 2934 Menschen, vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD im Fort IX außerhalb der Stadt erschossen.

Der Tod von Schwester Rita

4.11.1940-22.2.1941 in Frankfurt, Obermainstr. 12 II gemeldet

Zwangsarbeit bei Siemens Schuckert in Berlin -Halensee

Zuletzt wohnhaft in Berlin- Mitte, Scheunenviertel, Gormannstraße 22; in der Gormannstraße 3 befand sich das Israelitische Heimathaus, ein Asyl und Altenheim, aus dem 1942 mehr als hundert alte Menschen nach Theresienstadt deportiert wurden.

In der Gormannstraße 22 war das „Lager für den Zwangseinsatz deutscher Juden“ der Siemens Schuckert-Werke und von Siemens Plania „Sipla“.

17.1.1943 Tod in Berlin unter ungeklärten Umständen; viel spricht für einen Suicid der jetzt völlig alleinstehenden 18-jährigen Waisen.

Gedenken

Quellen

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411122-9.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de872314

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de872305

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de872281

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de872311

https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926

https://www.mappingthelives.org

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12654528

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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