Weinstock Lieselotte

Lieselotte Weinstock

*28.11.1919 in Frankfurt;   in Israel

Staatsangehörigkeit staatenlos

Religion jüdisch

Vater unbekannt

Mutter unbekannt

Onkel Jakob Weinstock

Geschwister unbekannt

Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin

Adressen Frankfurt; Berlin; Halbe; Freienstein; Degania

Heirat vor dem 1.9.1938 Siegfried Brenner *6.2.1918 in Przemysl; Berlin

Kinder

Weiterer Lebensweg

1935 ist die Familie nicht im Frankfurter Jüdischen Adressbuch erfasst;

in Frankfurt lebten auch: Hermann Weinstock * 2.1.1896 in Treysa; Paris; Drancy; ✡5.3.1943 Auschwitz; oo Erna Haas *28.3.1904 in Frankfurt

ca 1935 in Leipzig, Funkenburgstraße 23 bei Onkel Jakob Weinstock

25.11.1955 Pages of Testimony von Hermann‘s Bruder Reuven Weinstock

Hachschara-Landwerk Halbe

Lieselotte Weinstock zur Hachschara ins Lehrgut Landwerk Halbe

25.5.1935- 10.11.1938 Leiter des Landwerks Halbe war Friedrich Perlstein

Perlstein bleibt Leiter des Landwerks Halbe bei Berlin bis zu seiner Zerstörung im Novemberpogrom am 10.11.1938

Friedrich Perlstein in einem Brief an das Ausgleichsamt des Kreises Bergstraße vom 7. 2. 1973

„Am 9. November 1938 erschienen Lastautos, gefüllt mit schwarz uniformierten Sturmtruppen. Sie stürmten in die Gebäude und befahlen uns hinter dem Gebäude anzutreten. Es war stock dunkel und wir wurden mit starken Scheinwerfern geblendet. Untermischt mit Schimpfwörtern wurde uns erklärt, dass wir erschossen würden, aber vor der Hinrichtung sollten wir zusehen, wie sie das ‚Judennest‘ vollständig zerstören würden. Sie stohlen, was sie für sich haben wollten und zertrümmerten alles was in bestialischer Weise zerstört werden konnte.
Zum Schluss gaben sie den Befehl das Landwerk Halbe zu verlassen und erklärten mit grausamen Drohungen dass sie morgen zurückkommen wuerden, um sich zu versichern, dass ihr Befehl ausgeführt wurde. Dann bestiegen sie ihre Lastwagen und verschwanden in der Nacht. Das war das Ende des Landwerk Halbe.“

Hachschara auf Gut/Kibbuz Freienstein

Besitzer des Gutes war der Berliner Bankier Dr. Günther Jaffe, der nach dem Konkurs der Privatbank Jaffe mit seiner Familie von Berlin nach Freienstein zog.

10.7.1937 Eröffnung des Hachscharabetriebs in Freienstein in Trägerschaft des zionistischen Pfadfinderbundes Makkabi Hazair

10.7.1938 Feier des einjährigen Bestehens

10.11.1938 der Hof wird im Novemberpogrom überfallen, ein kleinerer Brand kann rasch gelöscht werden; Jaffe als Lagerleiter und 20 Männer über 17 Jahren werden verhaftet und in das KL Sachsenhausen verbracht. Jaffe wird am 12.12.1938 entlassen, der Hof wird arisiert. Jaffe flieht am 15.3.1939 mit seiner Familie nach Caracas, Venezuela, zu seinem Bruder, dem renommierten Pathologen Prof. Rudolph Jaffe.

1937/38 Lieselotte Weinstock wechselt vom Landwerk Halbe in den Makkabi Kibbuz Freienstein

1937/38 Siegfried Brenner vermutlich vom Gut Winkel Spreenhagen nach Freienstein

Vor September 1938 Heirat mit Siegfried Brenner

28.6.1938 Ausstellung eine Fremdenpass für Siegfried Brenner in Berlin

1.9.1938 Ausstellung eines Fremdenpass für Lieselotte Weinstock in Berlin

6.9.1938 Ausreise mit dem Ehemann über die Grenzstation Rosenbach

7.9.1938 Einschiffung in Triest

12.9.1938 Einreise des Ehepaares Brenner in Haifa, beide mit Arbeiterzertifikat des Hechaluz Kategorie C/LS

Gedenken

Quellen

Peter Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://collections.yadvashem.org/en/photos/collection/13069463

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.myheritage.de/research

https://www.ushmm.org/online

Peter Lande , Jewish „Training“ Centers in Germany

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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