Oskar David Berg
*2.7.1920 in Hallenberg; ✡ Israel
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Julius Berg *9.10.1879 in Hallenberg; ✡23.7.1943 in Sobibor
Heirat der Eltern 5.1.1914 in Hallenberg
Mutter Lilly Stessmann *7.12.1892 in Hallenberg; ✡23.7.1943 in Sobibor
Geschwister

Joachim Berg *29.12.1914 in Hallenberg; Lehrer;
Baruch Heinz Berg *19.4.1918 in Hallenberg; ✡ 23.7.1943 in Sobibor
Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter
Adressen Hallenberg; Enschede; Amsterdam
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Ostern 1927 Einschulung
8 Jahre Volksschule
1 Jahr in Deutschland Mittlere Hachschara, am ehesten in einem Lager des BACHAD wie Bomsdorf oder Steckelsdorf
Novemberpogrom 1938
10.11.1938 Vater verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen
16.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen
22.12.1938 Eltern flüchten mit Bruder Baruch nach Amsterdam
20.3.1939 Ankunft von Bruder Joachim in Tel Aviv mit Studentenzertifikat B(III)
Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede
Februar 1938 Eröffnung der Hachschara des orthodox-religiösen Agudas Jisroel in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.
4.5.1938 Emigration von Oskar Berg nach Enschede; er schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ an.
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre
1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.
22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.
Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.
Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.

Umzug nach Amsterdam
7.10.1940 zu den Eltern nach Amsterdam Meerhuizenplein 12; Oskar arbeitet als Metzgergehilfe
20.4.1943 Internierung von Oskar mit seinen Eltern und Bruder Heinz Berg im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork
Deportation Westerbork nach Sobibor
20.7.1943 beide Eltern und Bruder Heinz auf dem Transport von Deportation Westerbork nach Sobibor

23.7.1943 Tod beider Eltern und von Bruder Heinz in Sobibor
Der Verlorene Zug
15.2.1944 Oskar Berg auf dem Transport von „Austauschjuden“ aus Westerbork in das „Sternlager“ von Bergen-Belsen

9.4.1945 Transport ab Bergen-Belsen von drei Zügen mit „Austauschjuden“ mit dem Ziel Theresienstadt
Der verlorene Zug endet in Tröbitz vor der gesprengten Elsterbrücke; die Bewacher suchen das Weite
23.4.1945 Ankunft der Roten Armee in Tröbitz
23.4.1945 Oskar Berg in Tröbitz befreit.
Rückkehr nach Holland
13.9.1945 wieder in Amsterdam gemeldet
Alija beth auf der TEL HAI
Februar 1946 nach zwei Monaten Wartens in den zwei Quartieren der Jewish Brigade fährt ein großen Militär-LKW-Konvoi nach Marseille. Mitten in der Nacht erreichte der Konvoi ein Feld in der Nähe von Marseille, wo Mitglieder der „Bricha“ und Abgesandte des „Mossad für Aliyah Bet“ warten. Nach Erhalt des Befehls fahren die Lastwagen in die Stadt ein und setzten die illegalen Einwanderer in einem französischen Flüchtlingslager ab, von wo aus sie mit französischen Armeebooten zum Hafen von „La Sieta“ transportiert wurden. Dort gingen sie an Bord der von der Haganah gecharterten SS TEL HAI.
17.3.1946 am Abend Abreise auf der SS TEL HAI mit 743 Menschen an Bord, davon 736 illegale Einwanderer darunter etwa 300 NOHAM Mitgliedern, etwa 60 vom Gehringshof und aus Bergen-Belsen Die Überfahrt ist stürmisch, das Schiff muss in Bonifacio/Korsika und auf Kreta ein schützendes Hafen suchen

28.3.1946 Ankunft in Haifa auf der SS TEL HAI
Als Kontakt gibt er Bruder Joachim Berg in Tel Aviv an
Nach wenigen Tagen Entlassung aus dem britischen Internierungscamp Atlith, nachdem sich die Britische Protektoratsbehörde ein letztes Mal überreden lässt, die Zahl der Ma’apilim auf die ausstehenden Zertifikatskontingente anzurechnen.
9.5.1957 Oskar Berg schreibt Pages of Testimony für seine Eltern und den Bruder Baruch
Quellen
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Berg%201920%22%7D
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de840739
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de840317
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de840764
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch