Lehrmann Lotte

Lotte Lehrmann/ Chawa Anholt

*18.3.1923 in Dresden; ✡ April 2013 in Israel

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Aron Lehrmann *26.4.1882 in Przeworsk, Galizien; ✡ 6.2.1938 Den Haag

Mutter Elsbeth Freund *9.7.1885 in Breslau; ✡ 21.1.1943 in Auschwitz

Geschwister

Ruth Rachel Lehrmann *13.2.1925; ✡30.9.1942 in Auschwitz

Miriam Lehrmann *17.1.1921 in Dresden; ✡vor 1945 in Auschwitz

Gabriel Gustav Lehrmann *8.9.1926 in Breslau; ✡25.1.1943 in Auschwitz

Bernhard Lehrmann *22.5.1928 in Breslau; ✡ ?

Beruf Landarbeiterin, Leiterin einer Lehrlingsgruppe des JCB

Adressen Dresden; Den Haag, Hemsterhuisstraat 34; Boekelo, Keizerweg 28

Heirat 12.1.1948 in Israel mit Emanuel Anholt *24.2.1919 in Vlissingen; März 2013 Israel

Kinder zwei

Dinar Anholt

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 mit den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung

1941 geht sie mit Edith Kaiser zu Arthur nach Deventer, Deventer Vereeniging tot Vakopleiding; (Arthur Meiers, Lottes Freund während der Hachschara in Boekelo), die Organisation lag bei Leo Reichenberger; in Deventer wird sie von Ru Cohen (1918 Gründer der Deventer Vereeniging) nach einem Gespräch nach Boekelo geschickt.

Lotte in Boekelo; Foto GFH

Juli 1941 Leiterin einer Lehrlingsgruppe der Joods Centraal voor Beroepsopleiding (JCB) in Boekelo

Ab Sommer 1942 versuchen die Hachschara-Aktivisten unterzutauchen.

September 1942 Lotte A.-L. wird von Jan van Elburg, einem Widerstandskämpfer auf den Bauernhof von Gerrit und Dina Nijhuis untergebracht.

Dort war auch Emanuel Anholt untergetaucht.  Van Elburg kann auch noch Lottes Bruder Bernard Lehrmann aus dem Arrest herausholen.

Ende Juni 1943 Lotte und Bruder Bernhard sowie Bauer Gerrit Nijhuis und dessen Schwester Hanna werden bei einer Razzia verhaftet, für drei Tage ins Polizeigefängnis in Enschede: Emmanuel Anholt war an dem Tag nicht anwesend und kann bis Kriegsende untertauchen

3.7.1943 Lotte und Bruder Bernhard ins polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork, Unterbringung in Baracke 63

Foto angefertigt von Rudolf-Werner Breslauer aus einer Serie von 80 Aufnahmen orthodoxer Zionisten, vermutlich für gefälschte Papiere, um untertauchen zu können

15.3.1944 Lotte mit Bruder Bernhard und vielen „Austauschjuden“ auf dem Transport von Westerbork in das Sternlager im KL Bergen-Belsen

Deportation der Mutter nach Auschwitz

14.1.1943 Mutter Elsbeth aus der Nervenklinik „Het Apeldoornsche Bosch“ („schwachsinnig“) nach Westerbork

18.1.1943 Mutter Elsbeth aus Westerbork deportiert nach Auschwitz

21.1.1943 Zwangsevakuierung der gesamten Klinik, 1200 Patienten und Personal nach Auschwitz

21.1.1943 Tod der Mutter im KL Auschwitz

Nach Kriegsende Emmanuel Anholt mit Schraga und Winnie Alija Beth auf der SS CHAMPOLLION

Der Retter Jan van Elburg

29.7.1943 Verhaftung von Jan van Elburg, Internierung im KL Vught

September 1944 Deportation in das KL Sachsenhausen

Verlegung nach Dachau

28.4.1945 Befreiung durch US-Truppen in Dachau; Jan van Elburg überlebte schwerkrank

19.12.1945 Tod von Jan van Elburg

15.3.1944 mit anderen „Austauschjuden“ deportiert von Westerbork in das Sternlager des KL Bergen Belsen

9./10.4.1945 Transport von drei Zügen mit „Austauschjuden“ von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt

23.4.1945 Irrfahrt des verlorenen Zuges endet an der gesprengten Elsterbrücke; Ankunft Tröbitz,

23.4.1945 Befreiung in Tröbitz durch die 1. Ukrainische Front der Roten Armee, General Tschukow

23.4.1945 die Geschwister Lotte und Bernhard in Tröbitz befreit.

Juni 1945 wieder in den Niederlanden, bei Maastricht von den niederländischen Behörden erneut interniert

Juli 1945 im Rückkehrer-Sammellager Abtei St. Benediktusberg in Mamelis Vaals

Alija

Erste Legale Alija aus den Niederlanden

Vor der Abreise im Bahnhof Santpoort, Foto GFH

23.4.1946 Ankunft von Lotte und Bernhard Lehrmann auf der SS KAIRO in Haifa

Gedenken

27.12.1976 Gerrit und Diena Nijhuis geehrt als als „Righteous Among the Nations“ in “Yad Vashem”

7.10.2007 posthume Ehrung für Jan van Elburg als „Righteous Among the Nations“

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130330283

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130330281

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130330280

https://yvng.yadvashem.org/ad

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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