Strauss Manfred

Manfred Strauss

*8.4.1920 in Hamburg: ✡ 23.7.1943 in Sobibor

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Berthold Strauss *1873 in Frankfurt; ✡ 23.2.1939 in Hamburg

Mutter Flora Mainz *9.3.1882 in Frankfurt*; ✡ 8.1.1964 in Johannesburg, SA

Heirat der Eltern 9.10.1909

Scheidung 1927

Geschwister

Gerhard Strauss *20.11.1908 in Halberstadt; ✡13.8.1963 Evendale, Johannesburg, SA

Anni Strauss *24.2.1911 in Halberstadt; ✡ 8.10.1956 in Johannesburg, SA; oo Prenter

Beruf Bankangestellter

Adressen Hamburg, Mittelweg 69

Heirat ledig

Kinder keine

Weiterer Lebensweg

23.2.1939 Suizid des Vaters in Hamburg

Flucht nach Enschede

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung nicht mehr erfasst

Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede

Manfred Strauss schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede,  Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.

Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.

Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.

Manfred Strauss kann zunächst untertauchen. Der Polizeichef von Enschede gibt im Algemeen Politieblad eine Suchanzeige auf.

Manfred Strauss wird im Versteck entdeckt oder verraten.

Er wird im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork in der Strafbaracke 69 interniert und vermutlich auf den nächsten abgehenden Transport gesetzt.

20.7.1943 Deportation von Westerbork nach Sobibor

Tod in Sobibor

Gedenken

Stolpersteine für Manfred und seinen Vater Berthold in Hamburg, Mittelweg 69

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de979443

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de978607

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130382637

Algemeen Politieblad, nr 38, 24 september 1942, 1089, bericht 2072

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226639/manfred-strauss

https://yvng.yadvashem.org/ad

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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