Feinberg Hans

Hans Feinberg

*13.2.1914 in Berlin Charlottenberg; ✡ ?

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Albert Feinberg *4.3.1889 in Berlin; ✡?

Stiefmutter Frieda Thiele

Mutter unbekannt

Halbschwester Henriette Feinberg *1923 in Hamburg

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen  Berlin; Hamburg

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Der Brüderhof in Harksheide

Der Brüderhof in Harksheide beherbergte von 1934 bis 1939 einen Hachschara Kibbuz in Trägerschaft des Hechaluz. Die evangelische Einrichtung „Rauhes Haus“ hatte sie an den Bauern Leuschner verpachtet. Der große Hof bot Unterkunft für 35 Chaluzim.

Vermutlich 1934-1936 war Hans Feinberg auf dem Brüderhof. In einem Brief an Sieghard Bußenius über seine Erfahrungen auf dem Brüderhof berichtet er auch über den Pächter Leuschner:

„Leuschner war ein guter Instrukteur und gab jegliche Anleitung. Ich erinnere mich, daß ich bei ihm das Pflügen mit Gespann und die Bedienung des Drills (Saatmaschine) sowie die Pflege der Pferde sehr gut gelernt habe.“

Ab 1935 gab es hier auch eine „Mittlere Hachschara“ für 15-17-jährige Schulentlassene.

Vor der „Polenaktion“ am 28.10.1938  flüchteten einzelne Chaluzim mit polnischem Pass über die Grenze nach Dänemark, einzelne mussten mit 700 anderen ab Hamburg Altona nach Zbaszyn fahren; der Hamburger Transport kam aber erst um Mitternacht an die bereits von Polen abgeschlossene Grenze und durften nach drei Tagen des Abwartens wieder nach Hamburg zurückkehren.

Im Novemberpogrom bleibt der Brüderhof von Verwüstungen verschont, vermutlich weil Pächter Leuschner NSDAP-Mitglied war. Es sollen aber vier ältere Chaluzim verhaftet worden sein.

März 1939 Auflösung des Kibbuz nach Kündigung des Pachtvertrages. Die Jugendlichen der mittleren Hachschara können nach Palästina emigrieren. Die über 17-jährigen gehen zum Teil nach Dänemark.

Emigration

31.8.1936 Ankunft von Hans Feinberg in Haifa auf der SS GALILEA

26.5.-5.6.1937 Vater Albert mit Ehefrau Frida und Tochter Henriette auf der SS PRESIDENT ROOSEVELT

1949 Hans Feinberg als Voter für die Knesset registriert

1985 schreibt einen Brief an Sieghard Bußenius über seine Erfahrungen auf dem Brüderhof

Gedenken

Quellen

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 5988); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Sieghard Bußenius, Die Ausbildungsstätte des Hechaluz auf dem Brüderhof bei Harksheide, HaGalil 2007

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

31.8.1936 Ankunft in Haifa auf der SS GALILEA

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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