Vogelsang Elsa

Elsa Vogelsang-Pinkus

*21.11.1906 in Dortmund; ✡ 12.2.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Albert Vogelsang *23.1.1882 in Asseln; ✡2.8.1939 in Dortmund

Mutter Jetta Hahn *16.8.1873 in Bobenhausen; ✡1942/43 in Riga

Geschwister

 Julius Vogelsang *28.4.1908 in Brackel, Dortmund; 10.12.1964 New York; oo Gertrud Kosinetz (1921-1995)

Beruf Angestellte

Adressen

Heirat 5.12.1929 in Dortmund mit Isidor Karl Pinkus * 23.2.1901 in Posen; überlebt Auschwitz

Kinder

Hermann Pinkus *3.1.1931 in Dortmund; ✡ 12.2.1943 in Auschwitz

Fanny Pinkus *2.8.1934 in Amsterdam; ✡ 12.2.1943 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

17.7.1931 Umzug von Elsa und Isidor Pinkus in die Heroldstraße 43

1.1.1936 Suizid des Schwiegervaters Max Pinkus, nachdem er seine Stellung als Frisör verloren hatte

Novemberpogrom

10.11.1938 Vater Albert Vogelsang verhaftet in Brackel und in die Steinwache nach Dortmund verbracht.

12.11.1938 Transport der „Aktionsjuden“ aus dem Regierungsbezirk Arnsberg in das KL Sachsenhausen

22.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen

2.8.1939 Tod von Vater Albert Vogelsang; Cousin Herbert Vogelsang berichtet in seiner Autobiografie darüber:

27.1.1942 Schwiegermutter Dorothea Pinkus mit ihrer Schwägerin Regina Pinkus von Dortmund nach Riga

Flucht nach Amsterdam

6.9.1933 Anmeldung in Amsterdam

6.1.1941 Isidor „Karel“ Pinkus, meldet einen Diebstahl

8.11.1942 Verhaftung in Amsterdam, Internierung von Elsa Pinkus mit ihrer Familie im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork, Baracke 60

29.12.1942 Elsa im Lagerkrankenhaus

9.2.1943 Familie Isidor Pinkus von Westerbork nach Auschwitz

Isidor Pinkus

Isidor Pinkus an der Rampe in Auschwitz zur Zwangsarbeit in Buna-Monowitz selektiert.

Er bekommt die Auschwitz-Häftlingsnummer 100934 in den linken Unterarm tätowiert

15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner 30 km aus dem Osten

18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca. 60 000 Häftlinge; 10000 Männer aus Monowitz

18.1.1945 Beginn des Todesmarsches mit 400 Frauen von Auschwitz- Birkenau nach Loslau

Auschwitz-Überlebende berichten von der Brutalität der SS-Leute während des Todesmarsches:

Isidor Philipp berichtet:

„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“

19. – 23.1.1945 Ankunft in den Eisenbahnknotenpunkten Gleiwitz und Loslau. Von Gleiwitz oder Loslau in Güterwaggons zu westlich gelegen Konzentrationslager wie Buchenwald, Ravensbrück, Sachsenhausen

Isidor Philipp berichtet:

„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“

Nach Schätzungen starben bei diesen Räumungstransporten von Auschwitz insgesamt zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge.

Isidor Pinkus von Gleiwitz in das KL Groß Rosen

9./10.2.1945 vom KL Groß Rosen in das KL Buchenwald; Block 49 im Großen Lager

Außenlager Halberstadt-Zwieberge II

17.2.1945 Isidor Pinkus im Arbeitskommando Code B II, auch Malachit für das Buchenwald Außenlager Halberstadt-Zwieberge II bei  Langenstein entwickelt und geleitet vom SS-Baustab der Waffen-SS Heese (innerhalb des Stabes „B2“), für das „Jäger-u. A4-Programm“ mit Verlagerung von Teilen der unterirdischen Rüstungsproduktion (Jagdflugzeuge und V2-Raketen) unter Einsatz von KZ-Häftlingen in die Thekenberge bei Halberstadt. Die Mehrzahl der Häftlinge muss am Bau der Hallen- und Stollensysteme arbeiten. 730.000m² Stollengrundfläche werden in den folgenden 11 Monaten geschaffen; über 7000 Häftlinge in den Außenlagern Langenstein-Zwieberge; ungefähr 2000 Tote im Lager bis zur Befreiung

9.4.1945 Auflösung des Lagers, Isidor Pinkus auf dem Todesmarsch; mehr als 2500 Häftlinge starben auf dem „Todesmarsch“ über Quedlinburg, Aschersleben, Köthen, Bitterfeld, Prettin nach Wittenberg. Einige mussten noch bis Genthin marschieren.

11.4.1945 Befreiung des Lagers Zwieberge durch die 8. amerikanische Panzerdivision

23.4.1945 Isidor Pinkus befreit in Wittenberg

Unzählige Häftlinge starben noch nach ihrer Befreiung in den Krankenhäusern der Umgebung oder später.

1949 zweite Ehe von Isidor Pinkus mit Gertrud Weinberger am 25.1.1949 in Amsterdam

Gedenken

13.8.2010 Stolpersteine in Dortmund, Adlerstraße 101für die Schwiegereltern Max und Dorothea Pinkus und Regina Pinkus

9.2.2012 Stolpersteine in Dortmund, Heroldstraße 56 für Elsa und Isidor Pinkus sowie deren Kinder Hermann und Fanny

4.9.2012 Stolpersteine in Brackel, Brackeler Hellweg 146 für Albert Vogelsang und Frau Jetta Hahn sowie ihre Schwester Rosalie Hahn

Quellen

http://juedisches-dortmund.de

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de992901

http://www.joodsmonument.nl/en/

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Pinkus%22%7D&page=2

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Pinkus%201901%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Vogelsang%20Elsa%22%7D

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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