Drach Thomas

Thomas Gideon Drach

*5.7.1916 in München; ✡ 31.5.1990 in Haifa

Staatsangehörigkeit staatenlos

Religion jüdisch, „Halbjude“

Vater Fritz Drach * 28.10.1888 in Frankfurt; ✡16.7.1943 in Nimes

Verlobung der Eltern März 1905

Mutter Anna Goldmann *7.3.1887 in Berlin; ✡1973

Geschwister

Hans Drach *31.5.1945 in Genf; ✡10.12.1941 im KL Niederhagen

Rosa Drach *1914 in Annemasse, Frankreich; 27.1.2017 England

Beruf Feinmechaniker

Adressen München; Spakenburg; Amsterdam; Haifa

Heirat 5.11.1947 in Amsterdam mit Margot Rosenthal *23.8.1925 in Eisleben; ✡ 2017

Kinder eine Tochter

Weiterer Lebensweg

 Januar 1919 Vater Fritz Drach war einer der Anführer des „Spartakus-Aufstandes“ in Berlin bei der Besetzung der Verlagshäuser Ullstein und Mosse.

Bruder Hans Drach ging 1933 als Kommunist in die USSR

1933 Verhaftung und Verurteilung der Schwester Rosa „Verschwörung zum Verrat“

1933 Thomas Drach nach Litauen

1935 in Dnejpropetrowsk Bruder Hans, Mitgründer des „Deutschen Kolchostheater“

1936 Thomas Drach von Litauen nach Amsterdam

1936 Bruder Hans bei den „Stalin’schen Säuberungen verhaftet wegen „Spitzeltätigkeit“

1939 von den Russen an die Nazis ausgeliefert

1941 erste Verhaftung in Amsterdam, nach kurzer Zeit freigelassen

22.10.1941 Bruder Hans vom KL Sachsenhausen ins KL Niederhagen

10.12.1941 Tod des Bruders Hans im KL Niederhagen

Als „Halbjude“ ist er wie Norbert Klein vor Deportation bewahrt. So ist er nach Oktober 1942 enorm wichtig für die Logistik und Kontaktmann des Westerweel-Netzwerkes

14.8.1943 verhaftet in seiner Wohnung

Gefängnis

1.10.1943 verurteilt zu 9 Monaten Haft, Verbringung ins KL Vught

21.3.1944 als Strafgefangener in das polizeiliche Durchgangslager Westerbork, Strafbaracke 67

12.7.1944 Brief empfangen von Charlie Dracht aus Birkenau

Aus Westerbork geflohene Hechaluz-Mitglieder

13.9.1944 Flucht aus Westerbork zusammen mit Elie Jacobus Kulker (*27.3.1904; ✡12.9.1986); Kurt Walter hatte ihn versteckt in einer der Kipploren der Schmalspurbahn, für die er verantwortlich war. Er kann zu einem vertrauenswürdigen Bauern in der Nähe des Lagers fliehen. Anschließend geht er ins Versteck in Assen.

Anfang 1945 wird er gefasst und wieder nach Westerbork gebracht

12.4.1945 Befreiung in Westerbork durch Kanadische Truppen; die vor dem 10.5.1940 Inhaftierten müssen am längsten warten, bis sie Westerbork regulär verlassen dürfen.

24.8.1945 wieder in Amsterdam

6.10.1948 nach Ende des Unabhängigkeitskrieges Alija mit Ehefrau Margot

August 1954 hält er die Rede zur Erinnerung am 10. Todestag von Joop Westerweel

Jahrzehntelange Aktitivität im Archiv des Ghetto Fighters House GFH

1969 Herausgabe des GFH-Buches „Der Pionier-Untergrund im besetzten Holland“ mit Adina Kochba (Witwe von Schuschu Joachim Simon)

Gedenken

März 1999 Nachruf von Adina Kochba

Quellen

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Drach%20Thomas%22%7D

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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