Dürheim Robert

Robert Josef Dürheim

*14.7.1925 in Wien; ✡ 1.1.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit Österreich; staatenlos

Religion jüdisch

Vater Oskar Dürrheim *26.3.1885 in Trebitsch; ✡?

Mutter Margarete Löwenthal *2.8.1894 in Brünn; ✡vor 1938

Zweite Ehe des Vaters nach 1938 mit Stella Brunner

Geschwister

Peter Pierre Dürheim *29.11.1923 in Wien; ✡?

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Wien, Florianigasse 55

Heirat  ledig

Kinder  –

Weiterer Lebensweg

14.6.1938 Antrag des Vaters als Witwer auf Unterstützung zur Emigration bei der IKG Wien für sich und beide Söhne.

 15.12.1938 Robert und Peter Dürheim mit dem ersten Wiener Kindertransport nach Rotterdam

Quarantine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam

15.12.1938 Quarantine The Hague, Copernicusstraat 159, The Hague

März 1939 kann der Vater, der zuvor in Wien als Schirmmacher tätig war, als eine Stelle als Direktor einer Schirmfabrik in La Chaux-de-Fonds antreten.

17.4.1939 Vondelhof, Frederiksstraat 18a, Amsterdam

Kurzer Lebenslauf des Bruders Peter/Pierre

August 1939 Bruder Peter bekommt ein Visum für die Schweiz, wo er ein Studium am Technikum aufnimmt.

7.8.1939 Jugend Alija Hof von Moerkerken in Mijnsheerenland

Het Paviljoen Loosdrechtse Rade

Im Jahre 1939 eröffnete die Jeugdalijah in Amsterdam das Hachschara Zentrum „Het Paviljoen Loosdrechtse Rade“, nachdem das Waisenhaus Vondelhof in Amsterdam diese Funktion verloren hatte. 99 Jugendliche fanden hier Zuflucht. Ab 1939 bis zur Schließung am 16.10.1940 bestand parallel der Jugendalija Hof von Moerkerken in Mijnsheerenland für unter 14-Jährige.

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 10. Mai 1940 wurde das Lager kurzfristig nach Alkmaar evakuiert.

16.10.1940 Robert Dürheim bei Schließung von Mijnsheerenland  in das Heim der Jugendalijah in Loosdrecht, „het Paviljoen“.

Er arbeitet bei Bauer G. Veldhuizen, Nieuw-Loosdrechtsedijk 40. Die Familie Veldhuizen beschrieb ihn als netten und gescheiten Jungen. Die älteste Tochter hatte später noch lange Kontakt mit der finnischen Frau seines Bruder Peter, der zum Vater in die Schweiz einreisen durfte.

Die Jugendalija Gruppe im Sommer 1942, Robert Dürheim zweite Reihe von oben, 3. v. re.

Mirjam Pinkhof beschreibt in 1987 als Intellektuellen mit einer Vorliebe für griechische Mythologie. Er hat auch beim Schreiben der Texte für die in Loosdrecht aufgeführte Operette mitgewirkt. Er wurde Jossel gerufen.

Onderduiker

7.7.1942 Aufforderung an die Amsterdamer Juden, sich freiwillig zum „Arbeitseinsatz“ zu melden.

14./15.7.1942 Razzia in Amsterdam; Registrierung in Westerbork und Deportation nach Auschwitz

15.7.-15.8.1942 von den Madrichim Schuschu Simon und Menachem Pinkhof werden Verstecke für alle Jugendlichen gesucht.

12.8.1942 Erica Blüth erfährt beim Joodse Raad und übermittelt mit Codewort per Telefon, dass auch die Chaluzim aus Loosdrecht ins Kamp Westerbork gebracht werden sollen.  Die Madrichim Menachem Pinkhof und Schuschu Simon sowie Miriam Waterman beschließen, die 30 Jugendlichen mit Hilfe des Netzwerks von Joop Westerweel in Verstecken untertauchen zu lassen.

13.8.1942 Ankündigung von Pinkhof und Simon, dass alle Chaluzim im Verstecke gebracht werden. Die ersten werden noch am selben Abend weggebracht.

Karteikarte mit dem typischen Datumsstempel der onderduiker aus Loosdrecht

Von den 49 „onderduiker“ aus Loosdrecht (Chawe/rim/roth und Madrichim) konnten 34 gerettet werden!

Verhaftung an der belgischen Grenze

September 1942 eine Gruppe von acht „onderduiker“ aus Loosdrecht soll über Belgien und Frankreich in die Schweiz geschleust werden: Siegbert Leo Adler, Bernhard Aschheim, Robert Jozef Dürheim, Esra Jurovics, Lilly Kellner, Juda Pinkhof, Fabian Schön und Jossel Waldmann.

8.9.1942 Sie werden beim Grenzübertritt verhaftet und zum SD (Gestapo) nach Brüssel gebracht

25.10.1942 Internierung der Gruppe im Sammellager Kazerne Dossin in Mechelen

28.10.1942 Siegbert Adler und Robert Dürheim auf dem XVI. Transport von Mechelen nach Auschwitz

30.10.1942 Deportation der anderen sechs Flüchtlinge auf dem XVII. Transport von Mechelen nach Auschwitz

Gedenken

Pages of Testimony

Quellen

Mir

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130281701

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/80959087

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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