Engelbert Hans Joachim

Hans Joachim Joeli Engelbert

9.10.1925 in Rodewisch, Sachsen; ✡ 2.4.1943 in Sobibor

Staatsangehörigkeit staatenlos

Religion jüdisch

Vater Abraham Alfred Engelbert *14.10.1886 in Gudensberg; ✡12.10.1944 in Auschwitz

Mutter Irma Nordheim *3.8.1895 in Walldorf; ✡1943

Geschwister

Manfred Engelbert *18.11.1921 in Rodewisch; ✡2.4.2008 Santa Cruz de la Sierra, Bolivien

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Radewisch; Dresden, Wilsdruffer Straße 17 II

Heirat  

Kinder

Weiterer Lebensweg

4.7.1918 Vater Alfred als Sergeant „leicht verwundet geldet in den Prußischen Verlustlisten

1939 Bruder Manfred emigriert nach Bolivien

17.5.1939 Mutter Irma in Dresden Mathildenstraße 22

17.5.1939 Vater Alfred in Dresden Wilsdruffer Straße 17

Kindertransport

4.1.1939 Kindertransport von Dresden- Berlin über Bielefeld, Rheine nach Amsterdam

4.1.1939 in Amsterdam wurden drei Gruppen gebildet

– Dommelhuis Eindhoven nur Jungen

– Losser K.L. Smitoord nur Mädchen

– Zeehuis Bergen aan Zee gemischt Jungen und Mädchen

5.1.1939Hans Joachim Engelbert Dommelhuis Eindhoven

15.3.1940 Huize Kraaybeek, Hoofdstraat 63, Driebergen

Oostelijke Handelskade, Oostelijke Handelskade 12, Amsterdam

4.6.1940 Institute Valkenburgerstraat, Valkenburgerstraat 186, Amsterdam

Het Paviljoen Loosdrechtse Rade

Im Jahre 1939 eröffnete die Jeugdalijah in Amsterdam das Hachschara Zentrum „Het Paviljoen Loosdrechtse Rade“, nachdem das Waisenhaus Vondelhof in Amsterdam diese Funktion verloren hatte. 99 Jugendliche fanden hier Zuflucht. Ab 1939 bestand parallel der Jugendalija Hof von Moerkerken in Mijnsheerenland für unter 14-Jährige. Wegen des Räumungsbefehls für alle Juden in den Küstenregionen muss Mijnsheerenland am 16.10.1940 geschlossen und die Chaluzim in Loosdrecht untergebracht werden

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 10. Mai 1940 wurde die Bewohner kurzfristig nach Alkmaar evakuiert.

28.8.1940 Hans Joachim Engelbert in das Heim der Jugendalijah in Loosdrecht, „het Paviljoen“

Loosdrechtse Rade Juni 1942; Hans-Joachim Engelbert 2. Reihe, 6. von links

Onderduiker

7.7.1942 Aufforderung an die Amsterdamer Juden, sich freiwillig zum „Arbeitseinsatz“ zu melden.

14./15.7.1942 Razzia in Amsterdam; Registrierung in Westerbork und Deportation nach Auschwitz

15.7.-15.8.1942 von den Madrichim Schuschu Simon und Menachem Pinkhof werden Verstecke für alle Jugendlichen gesucht.

12.8.1942 Erica Blüth erfährt beim Joodse Raad und übermittelt mit Codewort per Telefon, dass auch die Chaluzim aus Loosdrecht ins Kamp Westerbork gebracht werden sollen.  Die Madrichim Menachem Pinkhof und Schuschu Simon sowie Miriam Waterman beschließen, die 30 Jugendlichen mit Hilfe des Netzwerks von Joop Westerweel in Verstecken untertauchen zu lassen.

13.8.1942 Ankündigung von Pinkhof und Simon, dass alle Chaluzim im Verstecke gebracht werden. Die ersten werden noch am selben Abend weggebracht.

Karteikarte mit dem typischen Datumsstempel der onderduiker aus Loosdrecht

Von den 49 „onderduiker“ aus Loosdrecht (Chawe/rim/roth und Madrichim) konnten 34 gerettet werden!

3.9.1942 Der Bürgermeister schreibt die „Onderduiker“ im Algemeen Politieblad, nr 35 zur Fahndung aus

März 1943 Hans Joachim E. wird in seinem Versteck in Amsterdam verhaftet

23.3.1943 als Strafgefangener nach Westerbork in die zusätzlich bewachte Strafbaracke 66; als „onderduiker“ wurde er auf den nächsten, jeweils Dienstags abgehenden Transport gestellt

30.3.1943 Deportation von Westerbork in das KL Sobibor

Vater Alfred nach Theresienstadt und Auschwitz

28.7.1942 Vater Abraham auf Transport V/3 von Dresden nach Theresienstadt, weil er „Frontkämpfer“ im 1. WK war

12.10.1944 Vater Abraham auf Transport E q von Theresienstadt nach Auschwitz

Mutter Irma nach Auschwitz

23.11.1942 Internierung von Irma Engelbert im Sammellager für Dresden Hellerberg

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

2.3.1943 Deportation der Mutter auf dem Transport ab Paderborn – Hannover – Erfurt – Dresden nach Auschwitz

Gedenken

Quellen

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

Hans-Joachim Engelbert (born 9 October 1925)

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130283870

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de580571

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de859013

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de859010

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert