Rübner Manfred

Manfred „Papa“ Rübner

*11.7.1924 in Berlin; ✡ 31.3.1944 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Moritz Rübner *1.1.1894 in Miviecim; ✡?

Mutter Auguste Korngut *2.2.1902 in Leipzig; ✡?

Geschwister

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen

Heirat  

Kinder

Weiterer Lebensweg

Flucht der Eltern nach England

Flucht der Eltern noch vor Mai 1939, bei der Minderheitenzählung jedenfalls nicht mehr registriert

29.9.1939 sind beide Eltern in eigener Wohnung in 34 Dunk Street, Stepney, London bei britschem Census erfasst.

 Kindertransport

4.1.1939 Manfred Rübner auf Kindertransport von Berlin über Bielefeld, Rheine nach Amsterdam

4.1.1939 in Amsterdam wurden drei Gruppen gebildet

– Dommelhuis Eindhoven nur Jungen

– Losser K.L. Smitoord nur Mädchen

– Zeehuis Bergen aan Zee gemischt Jungen und Mädchen

5.1.1939Manfred Rübner im Dommelhuis Eindhoven

6.2.1939 Vondelhof, Frederiksstraat 18a, Amsterdam

6.9.1939 nach Loosdrecht

Het Paviljoen Loosdrechtse Rade

Im Jahre 1939 eröffnete die Jeugdalijah in Amsterdam das Hachschara Zentrum „Het Paviljoen Loosdrechtse Rade“, nachdem das Waisenhaus Vondelhof in Amsterdam diese Funktion verloren hatte. 99 Jugendliche fanden hier Zuflucht. Ab 1939 bestand parallel der Jugendalija Hof von Moerkerken in Mijnsheerenland für unter 14-Jährige. Wegen des Räumungsbefehls für alle Juden in den Küstenregionen muss Mijnsheerenland am 16.10.1940 geschlossen und die Chaluzim in Loosdrecht untergebracht werden

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 10. Mai 1940 wurde die Bewohner kurzfristig nach Alkmaar evakuiert.

5.9.1939 Manfred Rübner kommt in das Heim der Jugendalijah in Loosdrecht, „het Paviljoen“. Er bekommt hier den Spitznamen Papa, da er sich um alles kümmert. Er arbeitet in der Tischlerei.

Loosdrecht Juni 1942, Manfred Rübner zweite Reihe, vierter von rechts

Onderduiker

7.7.1942 Aufforderung an die Amsterdamer Juden, sich freiwillig zum „Arbeitseinsatz“ zu melden.

14./15.7.1942 Razzia in Amsterdam; Registrierung in Westerbork und Deportation nach Auschwitz

12.8.1942 Erica Blüth erfährt beim Joodse Raad und übermittelt mit Codewort per Telefon, dass auch die Chaluzim aus Loosdrecht ins Kamp Westerbork gebracht werden sollen. Die Madrichim Menachem Pinkhof und Schuschu Simon sowie Miriam Waterman beschließen, die 30 Jugendlichen mit Hilfe des Netzwerks von Joop Westerweel in Verstecken untertauchen zu lassen.

15.7.-15.8.1942 von den Madrichim Schuschu Simon und Menachem Pinkhof werden Verstecke für alle Jugendlichen gesucht.

13.8.1942 Ankündigung von Pinkhof und Simon, dass alle Chaluzim im Verstecke gebracht werden. Die ersten werden noch am selben Abend weggebracht.

Von den 49 „onderduiker“ aus Loosdrecht (Chawe/rim/roth und Madrichim) konnten 34 gerettet werden!

3.9.1942 Der Bürgermeister schreibt die „Onderduiker“ im Algemeen Politieblad, nr 35 zur Fahndung aus

März 1943 Manfred Rübner wird in seinem Versteck bei Lottie van Geldern in Rotterdam verhaftet; Lilli Ofek-Kettner schreibt über Manfred Rübner:

„1943 in Rotterdam, in einer speziell für die „onderduiker“ auf Transit von der Westerweel-Gruppe eingerichteten Wohnung, genannt „Pionierhuis“ trafen wir einander.“

Und später, bereits im Versteck in Sevenum, erfährt sie von der Verhaftung:

„Setz dich mal hin, sagte Ellie, kurz nachdem ich Rotterdam verließ, wurden alle, die im „Pionierhuis“ saßen verhaftet – verraten.“

18.10.1943 als Strafgefangener vom KL Vught nach Westerbork in die zusätzlich bewachte Strafbaracken; als „onderduiker“ wurde er auf den nächsten, jeweils dienstags abgehenden Transport gestellt

19.10.1943 Deportation von Westerbork in das KL Auschwitz

31.3.1944 Tod von Manfred Rübner in Auschwitz

Gedenken

Quellen

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

F.van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945

http://www.dokin.nl/deceased_children/manfred-rubner-born-11-jul-1924/

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130366453

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1145935

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert