Minna Sternberg
* 1.3.1922 in Haren, Ems; ✡ offizielles Todesdatum 30.9.1942 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Leopold Sternberg *4.4.1886 in Haren;✡ 27.5.1944 Auschwitz
Mutter Nettchen Katz *30.1.1894 in Venrath;✡ 27.5.1944 Auschwitz
Onkel/Tante
Levy Sternberg *21.2.1867 in Haren; 25.10.1942 in Theresienstadt; oo Selma Cohen
Elfriede Heilbronn geb. Sternberg *15.12.1869 in Haren; ✡23.9.1942 Treblinka
Max Sternberg 17.6.1871 in Haren; ✡27.6.1938 in Bochum
Johanna Sternberg geb. Stein *1.5.1875 in Herne; nach April 1942 in Zamosc
Cousin
Walter Heilbronn * 23.9.1911 in Bochum; ✡1943 in Auschwitz
Geschwister
Lotte Sternberg *15.5.1924 in Haren; ✡30.9.1942 in Auschwitz
Beruf Verkäuferin
Adressen Haren; Bochum; Amsterdam
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Umzug der Familie von Haren nach Bochum; hier lebten bereits Onkel Max Sternberg und Tante Elfriede Heilbronn geb. Sternberg, die Familien Heilbronn und Buchheimer.

1931 Emigration der Familie Leopold Sternberg aus Bochum nach Amsterdam (1941 Tippfehler)

27.3.1936 Eintrag von Minna und Lotte Sternberg in ein Poesiealbum
Dritte Große Amsterdam Razzia – Erster großer Massentransport aus den Niederlanden
Ab dem 15.7.1942 in der Dritten Großen Amsterdamer Razzia werden die Schwestern Lotte und Minna verhaftet und nach Hooghalen deportiert; 7 Km zu Fuß ins Kamp Westerbork, Registrierung in der großen Halle und unmittelbar zu Fuß zurück nach Hooghalen
Erst ab November 1942 gab eine eigene Bahnlinie und Station im Kamp Westerbork; Juli-November mussten die Deportierten von und zur Station Hooghalen zu Fuß laufen.

31.7.1942 die Schwestern Lotte und Minna auf einem der ersten großen Massentransporte aus den Niederlanden ab Hooghalen nach Auschwitz
30.9.1942 das Todesdatum von Lotte Sternberg ist fiktiv für alle auf den ersten Massentransporten von Westerbork nach Auschwitz auf Ende September festgesetzt.
Kamp Westerbork
KL Vught- Kamp Westerbork – Bergen Belsen – Theresienstadt – Auschwitz
16.1.1943 Inhaftierung der Eltern im KL Vught, üblicherweise wurden hier nur Strafgefangene und „Onderduiker“ eingesperrt.

23.5.1943 Verlegung der Eltern zum Weitertransport in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork
Austauschtransporte von Westerbork nach Bergen Belsen
dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina standen.
Die „Austauschjuden“ kommen in das Sternlager Bergen-Belsen, einem vom eigentlichen Konzentrationslager abgetrennten Bereich; sie dürfen weiterhin ihre Zivilkleidung mit dem „Stern“ tragen.
14.-16.9.1943 beide Eltern auf dem ersten Transport von 305 „Austauschjuden“ nach Bergen Belsen. Dieser Transport hatte ursprünglich das Ziel Theresienstadt, wird aber zunächst nach Bergen-Belsen umgeleitet, um dann am erst 27.1.1944 nach Theresienstadt zu kommen.
25.-27.1.1944 Beide Eltern auf dem Transport XXIV/3 mit dann noch 283 „Juden und unerwünschten Elementen“ von Bergen Belsen nach Theresienstadt; er wird zu den 8 Transporten aus Westerbork (Orts-Code XXIV) gezählt, die zwischen 22.4.1943 (XXIV/1) und dem 20.11.1944 (XXIV/8) nach Theresienstadt fuhren.
Mai 1944 Beide Eltern auf dem Transport von Theresienstadt nach Auschwitz. Im Mai gingen die drei Transporte D z, E a und E b mit jeweils 2500 Juden aus Theresienstadt ab, während im April und Juni keine erfolgten.
Gedenken

Zahlreiche Mitglieder der Familie sind in Bochum auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt, so allein zehn aus der Familie Heilbronn, aber auch der Onkel Max Sternberg sowie Dr. jur. Leopold Buchheimer
Quellen
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Sternberg%201886%22%7D
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Sternberg%201922%22%7D
https://www.joodsmonument.nl/en/page/588446/minna-sternberg-jpg
https://apps.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de975901
https://apps.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de887575
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130380852
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/410901
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130380859
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130380856
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130380853
Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997