Alfred Meyer
*29.11.1906 in Uchte, Hannover; Tod nach April 1945
Buchenwald – Häftlingsnummer 82485
Staatsangehörigkeit –
Vater Hermann Meyer *27.1.1873 in Uchte; Landwirt; +10.12.1943 in Theresienstadt
Mutter Emma Reiter *2.4.1878 in Regensburg; +23.11.1942 in Theresienstadt
Geschwister
Ella Pagener geb. Meyer *15.12.1904 in Uchte, Stolzenau; ✡15.10.1899 in Rochester, USA; oo Benno Pagener (1895-1938)
Hermine Meyer Zwillingsschwester *28.6.1906 in Uchte; oo Siegfried Pagener; Epe; Westerbork; Theresienstadt +6.10.1944 in Auschwitz
Beruf Viehhändler, Schlosser
Adressen Uchte, Kehlstraße 14; Hannover
Heirat ? in Stutthof: ledig; in Buchenwald: verh. ?
Kinder–
Weiterer Lebensweg
1938 Umzug nach Hannover
17.5.1939 in Hannover und in Uchte bei den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung
3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus Lützowstraße
15.12.1941 Deportiert mit der Mutter Hendel vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Jul1 1942 Transport der Eltern auf Lastwagen in das Sammellager Ahlem in Hannover
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
9. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.10.1944 Deportation der Zwillingsschwester Hermine aus Theresienstadt nach Auschwitz
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung in Block 51
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
April 1945 Tod vermutlich auf dem Todesmarsch
Gedenken
30.5.1998 Page of Testimony von Nichte Renate Pagener Livingston aus Recklinghausen
November 2015 Stolpersteine für Alfred und seine Eltern in Uchte Kirchstraße 114
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de927345
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de927808
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de927731
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de942489
https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/1936/familie-meyer
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6618271?s=82485&t=222836&p=1
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=1846663&ind=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4