Felix Heymann
*23.11.1917 in Berlin; Hinrichtung am 8.9.1943 in Berlin-Plötzensee
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Max Heymann *20.5.1883 in Berlin; Tod in Auschwitz
Mutter Grete Robinson *29.9.1885 in Berlin
Cousin Richard Wesse
Angeheiratete Cousine Suzanne Wesse geb. Vasseur *14.1.1914 in Calais; +18.8.1942 Plötzensee
Geschwister –
Beruf Eisendreher
Adressen Berlin, Urbanstraße 115; Jänickendorf; Paderborn
Hella Hirsch © Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Heirat 1942 im Untergrund Helene Hella Hirsch*6.3.1921
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1937 Felix Heimann führt Suzanne Wesse in die Baum-Gruppe ein
17.5.1939 bei den Eltern in Berlin-Kreuzberg bei Minderheiten-Volkszählung
28.9.-28.12. 1939 inhaftiert in Berlin
Hachschara in Jänickendorf, nähe Landwerk Ahrensdorf
27.8.1940 aus Berlin ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn, Grüner Weg
8.12.1941 abgemeldet nach Berlin, Urbanstraße 115
Mitglied der Widerstandsgruppe um Herbert Baum;
Schwester der Ehefrau Hella war Alice Hirsch:
Nachdem Hella und ihre Schwester Alice Hirsch bei ihren Eltern ausgezogen waren, mietete Hella mit einem gefälschten, französischen Pass unter dem Namen Genevieve Sateurs eine Wohnung in Berlin-Fredersdorf an, in der sie auch mit Felix Heymann lebte. Die Schwestern erhielten ihre gefälschten französischen Pässe von Felix Heymanns angeheirateter Cousine Suzanne Wesse.
17.5.1942 Brandanschlag der Gruppe Baum auf die Nazi-Ausstellung „Das Sowjetparadies“
8.7.1942 Hella Hirsch von der Gestapo verhaftet.
8.7.-21.7.1942 Hellas Vernehmungen durch die Gestapo Berlin
12.10.1942 Felix Heymann festgenommen, nachdem er sich noch einige Zeit in der Wohnung einer befreundeten Familie mit Hilfe von Käthe Simon verstecken konnte. Käthe Simon, die der Baum-Gruppe nahestand, hatte Felix, der nach der einsetzenden Verhaftungswelle untergetaucht war, bei einem befreundeten Ehepaar eine Bleibe organisiert.
Bericht einer Schulfreundin der Käthe Simon geb. Leschnik (1908-1943):
„Im Dezember 1942 wurde Frau Simon auf Anzeige, weil sie einen jungen Widerstandskämpfer verborgen hatte, verhaftet. Sie war bis August 1943 in Untersuchungshaft in Berlin-Moabit, wo ich sie alle vier Wochen besuchen durfte.“
1942 Zweites Strafverfahren gegen Mitglieder der Gruppe Baum
10.12.1942 Hella und 8 weitere Widerständler vom „Volksgerichtshof“ zu Tode verurteilt.
2. und 3.3.1943 Eltern Heymann getrennt aus Berlin nach Auschwitz deportiert mit dem 32. und 33. Osttransport
4.3.1943 Hella Hirsch in Plötzensee hingerichtet
14.6.1943 Dritter und letzter Prozess gegen die Gruppe Baum; Felix Heimann, Martin Kochmann und Herbert Budzislawski zum Tode verurteilt
8.9.1943 1.40 Uhr Felix hingerichtet durch den Strang in Berlin-Plötzensee, Charlottenburg; nach Todesurteil durch das Berliner Kammergericht und Volksgerichtshof erfolgten die Hinrichtungen meist in Plötzensee; verantwortlicher Scharfrichter war von 1942 bis 1945 Wilhelm Röttger.
Gedenken
Alice-und-Hella-Hirsch-Ring in Berlin-Rummelsburg
Gedenkstein für die Gruppe Baum am Lustgarten
Gedenktafel für die durch Hinrichtung Ermordeten der Herbert-Baum-Gruppe, Jüdischer Friedhof Weißensee. Die zentrale Straße des Friedhofs heißt seit 1951 Herbert-Baum-Straße.
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Carolin Starke, Franziska Burow, Zwei Schwestern im Berliner Widerstand, 2020
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1072664
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1072400
https://www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/8662