Irene Frankenberg
*28.5.1923 in Recklinghausen; ✡ 2.3.2009 in Sosua Santo Domingo
Vater Ewald Frankenberg *8.4.1887 in Recklinghausen, ✡ 1936 in Recklinghausen
Mutter Elsa Ester Rose*11.5.1893 in Dornum; ✡ 11.6.1942 Sobibor
Geschwister
Rudolf Frankenberg *18.3.1921 in Recklinghausen, 7.5.1937 nach Budapest
Rosa Else Brunhilde Hilde Frankenberg *5.3.1933 in Recklinghausen; ✡ 11.6.1942 Sobibor
Adresse Recklinghausen, Kunibertistr.20
Heirat Manfred Ben David Neumann *14.4.1915 in Maltsch bei Breslau; Volksschule in Berlin; ✡ 1982 in Sosua (oder 13.8.1983 San Francisco )
Kinder
Stiefsohn Avihayil Avi Neumann *21.8.1938 in Afula (aus erster Ehe des Mannes David mit Anneliese Modrze *31.3.1910 in Bielefeld ✡11.8.)
Judith Neumann
Gilad Neumann
Nomi Neumann
Weitere Lebensdaten
1930 -1933 Besuch der kath. Volksschule Petrusschule an der Friedhofstraße
9.9.1933 Verweisung auf die jüdische Volksschule per Erlass der Schulbehörde
28.9.1933 Gesuch an die Schulbehörde wegen des Besuchs der kath. Volksschule der Kinder Rudolf und Irene
5.10.1933 Gesuch des Vaters Ewald, die Kinder an der Petrusschule zu belassen, wird abgelehnt, abschlägig mit „Nein!“ beschieden
1934-1938 Lyceum Recklinghausen-Süd
7.5.1937 Bruder Rudolf emigriert nach Budapest
14.11.1938 Erlass des Reichsministers Rust, alle Juden von deutschen Schulen zu verweisen
15.11.1938 vom Oberlyceum verwiesen
17.5.1939 Irene Frankenberg mit Mutter Else und Schwester Rosa in Recklinghausen, Kunibertistraße 20 bei der Minderheitenzählung
Das jüdische Umschulungslager Hof Wecker in Rüdnitz
24.6.1939 Irene Frankenberg zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Hof Wecker beim Bahnhof in der Bahnhofstraße in Rüdnitz bei Bernau. Leiter Erich Marx.
Der Hof Wecker in Rüdnitz, gelegen an der Bahnlinie Berlin Eberswalde war im Besitz der Familie Schocken.
Er bestand von 1933 bis 1941 und war somit eines der ersten zionistischen Hachscharalager der Jüdischen Jugendhilfe in Brandenburg.
Mai 1940 Ankunft einer Gruppe des vom Lager Kersdorf organisierten Transport auf der SS CONTE BIANCO MANO nach Santo Domingo
4.7.1939 Mutter Else abgemeldet aus Recklinghausen nach Frankfurt;
6.7.1939 Mutter Else als Krankenschwester nach Frankfurt
1.8.1939 Irene Frankenberg von Rüdnitz vor ihrer Alija zur Mutter Else, die als Krankenschwester in Frankfurt arbeitet
21.8.1939 Irene Frankenberg mit Sonderhachschara Alija beth nach Haifa Palästina; welcher Transport es war, ist unklar; in Betracht kommt die SS HILDA, die im Oktober 1939 ab Berlin über die Schwarzmeerroute nach Haifa kam.
Alija beth des Bruders Rudolf
16.4.1939 illegale Einreise auf der SS PANAGA CORRESTRA nach Palästina, Landung in Isdud (Ashdod)
19.5.1939 verhaftet wegen illegaler Einreise (Entering Palestine Illegally Contr. Sect. 5and12 Of I.O. 1933); gibt als Omdah ( arabisch Ältester) Rabbi Dr. Auerbach an, als Referenzen Eduard Frankenberg (bereits 1936 verstorben) und Peter Grein, beide Kunibertistraße
1954 Irene Frankenberg nach Heirat mit Manfred David Ben Neumann (*1915 in Maltsch bei Breslau) Auswanderung aus Israel nach Sto. Domingo in das jüdische Siedlungsprojekt in Sosua
1.11.1954 Ankunft in der Ciudad Trujillo mit Ehemann Manfred
Enkel Tochter Ilana Neumann war Parlamentsabgeordnete für die Provinz Puerto Plata von 2002 bis 2010
2010 wurde sie zur Bürgermeisterin von Sosua gewählt als erste Bürgermeisterin von Sto. Domingo mit jüdischen Wurzeln
2016 Wiederwahl zur Bürgermeisterin
Quellen
https://www.sosuamuseum.org/private-museum-2/private/neuman
https://en.wikipedia.org/wiki/Ilana_Neumann
Georg Möllers, Familie Tepper; PDF-Datei, Anhang im „Gedenkbuch Opfer und Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933-1945“
Georg Möllers/Horst D. Mannel, Zwischen Integration und Verfolgung. Die Juden in Recklinghausen. Eine Sammlung ausgewählter Dokumente (= Dokumentenmappen zur Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets, hg. v. Helmut Geck, Bd. 2), Recklinghausen 1988, Dokument Nr. 9
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Jüdische Einwohner Recklinghausens, Sta Re III 6519, 6520
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013, S. 18
Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234
Barbara Burghardt; Die Ursprünge des Marie-Curie-Gymnasiums; 2003
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 28.2.2020, www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/
International Tracing Service, Bad Arolsen
Yad Vashem Central Database for Shoah Victims‘ Names
Manfred des Vries, Mauritius –die Insel des Lebens. Wie jüdische Flüchtlinge in einem britischen Camp die Shoa überlebten, in: BtJ Gemeindemagazin.Magazin zum traditionellen jüdischen Leben in Deutschland, Ausgabe April 2019, S. 32f