Inge Ingeburg Simon geb. Strach
*16.9.1913 in Gladbeck; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡ Ort und Datum unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Erwin Strach *6.12.1886 in Slavkov; ✡ 22.7.1929
Mutter Bertha Erzebeth Mayer*17.11.1881 in Ungarn; ✡22.10.1933 in Bochum
Geschwister
Günter Artur Strach *5.7.1918 in Bochum; 28.10.1938 nach Zbaszyn
Weitere Verwandte der Familie Strach in Bochum
Großvater Jakob Strach *31.1.1853 in Slavkov U Brna; ✡8.5.1941 in Bendorf-Sayn
Großmutter Susanne Müller *1.9.1858; ✡26.12.1936 in Bochum
Tante Rosa Plessner geb. Strach*3.5.1891 in Slavkov U Brna;✡ in Polen vor dem 8.5.1945
Onkel David Jolly Plessner *20.1.1891 in Lodz; ✡ 6.2.1942 in Litzmannstadt, Ghetto Lodz
Beruf –
Adressen Gladbeck; Bochum, Hellwegstrasse 20 (Hellweg); Brückstraße 4
Heirat 16.9.1936 in Bochum mit Heinz Simon *2.4.1906 in Bochum; Tod in Zbaszyn
Schwiegervater Oskar Simon *28.1.1874 Bochum; ✡20.2.1942 im KL Dachau
Schwiegermutter Lina Friedberger *17.11.1874; ✡11.4.1929 in Bochum
Kinder
Weiterer Lebensweg
28.10.1938 Eltern und Bruder Günter sowie Tante und Onkel Plessner nach Zbaszyn
10.11.1938 Ehemann verhaftet im Novemberpogrom, Polizeigefängnis Bochum
12.11.1938 Oskar Simon zur Steinwache Dortmund
12.11.1938 Ankunft im KL Sachsenhausen; Häftlingsnummer 11613
10.2.1939 Entlassung des Ehemanns aus „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen
17.5.1939 Versteigerung des Wohn-und Geschäftshauses Brückstraße 4, Erbengemeinschaft Inge Simon und Günther Strach nach dem Tode der Großmutter Susanne Strach am 26.12.1936 in Bochum
17.5.1939 mit Ehemann und Schwiegervater Oskar auf der Brückstraße 4 in Bochum bei der Minderheiten-Volkszählung
8.3.1941 Schwiegervater Oskar vom Amtsgericht Essen verurteilt wegen „Landstreicherei, fortgesetzter Betrug“, inhaftiert im Gerichtsgefängnis Recklinghausen. Die Häftlingskategorie AZR stand für „Arbeitszwang Reich“ und wurde häufig an Personen vergeben, die als „asozial“ verhaftet worden waren.
11.4.1941 Schwiegervater entlassen aus dem Gerichtsgefängnis Recklinghausen, an die Polizei übergeben
5.12.41 Schwiegervater Oskar als AZR-Jude aus Sachsenhausen nach Dachau verlegt. Die Häftlingskategorie AZR stand für „Arbeitszwang Reich“ und wurde häufig an Personen vergeben, die als „asozial“(arbeitslos) verhaftet worden waren.
Anfang 1942 Zwangsumzug mit dem Ehemann in das Judenhaus Wilhelmstraße 16
18.2.-20.2.1942 Schwiegervater Oskar im Häftlingskrankenbau in Dachau wegen Enteritis, Ödemen
20.2.1942 Tod des Schwiegervater Oskar in Häftlingskrankenbau
27.4.1942 Inge und Heinz Simon von der Gestapo aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Weitere Lebensdaten der Familie
–
Gedenken
20.10.2008 Stolpersteine für Oskar, Heinz und Inge Simon sowie für Jacob und Günter Artur Strach (*1918) in Bochum, Brückstraße 4
Grabstätte für Oskar, Salomon und Lina Simon auf dem jüdischen Friedhof, Bochum
Grabsteine für Erwin Menachem und Betha Strach auf dem jüdischen Friedhof, Bochum
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12160810
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962132
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de2030856
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1204272
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997