Else Abrahamsohn geb. Gottschalk
*9.10.1891 in Hemer, Iserlohn; + Juli 1944 KL Kaiserwald
Vater Uri Gottschalk in Hemer *16.2.1855 in Hemer; ✡11.10.1933 in Recklinghausen
Mutter Bertha Speier *7.4.1857 in Guxhagen; ✡5.3.1924 Recklinghausen
Schwester Jeanette Gottschalk *7.1.1885 in Hemer; oo Hermann Kleeberg +1935; 27.1.1942 nach Riga (unsicher); Tante der Johanna Hannelore Kleeberg *27.3.1914 in Boffzen/Weser; Recklinghausen; Naharija, Israel
Heirat Arthur Abrahamsohn *29.10.1888; 1.8.1942 Mechelen – Auschwitz; Tod in Auschwitz
Kinder
Ludwig Abrahamsohn *1921, +1924 tödlich verunglückt
Hans Abrahamsohn *27.5.1922 in Iserlohn, +1942 in Auschwitz
Rolf Abrahamsohn *9.3.1925 in Marl
Norbert Abrahamsohn *1933 +1940 (Diphtherie)
Adressen Iserlohn; Loestraße 26, Marl; Recklinghausen, Paulusstraße 6, Hubertusstraße 2, Bismarckstraße 3 (Ghettohaus)
Weiterer Lebensweg
9.11.1938 im Pogrom Textilgeschäft in Marl angezündet, zerstört
Schutzhaft im Polizeigefängnis Marl-Brassert
Dez 1938 ausgewiesen aus Marl, nach Recklinghausen
1938 Ehemann Arthur emigriert mit Sohn Hans nach Brüssel
2.3.1940 zu Familie Friedenberg, Hubertusstraße 2, Recklinghausen
3.7.1941 Zwangsumzug ins Ghettohaus Bismarckstr 3
24.1.1942 deportiert aus Recklinghausen nach Gelsenkirchen
27.1.1942 Transport Gelsenkirchen/Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
2.11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto
ab Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
15.11.1943 Verlegung in das KL Riga-Kaiserwald
Febr.1944, wohl eher Juli 1944 bei Krebsbach Aktion
Sohn Rolf Abrahamsohn berichtet:
„Vier Wochen später wurde meine Mutter mit vielen, vielen Leuten, die nicht mehr arbeitsfähig waren – und meine Mutter war es wirklich nicht mehr – erschossen. …. Wir wurden dann schon 14 Tage später mit einem großen Dampfer nach Stutthof gebracht.“ (6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig)
Else Abrahamsohn aus dem KL Kaiserwald zur Massenerschießung (Hochwald) gebracht
Quellen
https://eservice2.gkd-re.de/selfdbinter320/DokumentServlet?dokumentenname=545-10fieldDokument1.pdf
Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013.
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986, S.225-252. Stadtarchiv Sta Re III Jüdische Gewerbebetriebe um 1938; Sta Re III 6520 Jüdische Einwohner im 3. Reich; Sta Re III 4407 Jüdische Kinder;
Jüdische Einwohner Recklinghausens, Sta Re III 6520
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/4961873/?p=1&doc_id=4961873
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/5405762/?p=1&doc_id=5405770
Rolf Abrahamsohn: „Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist“, Lebenssituationen 1925-2010, Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte und dem Jüdischen Museum Westfalen, Essen 2010.
Georg Möllers/Horst D. Mannel, Pogrom in Recklinghausen. Recklinghäuser Bürger erinnern sich an den 9./10. November 1938, 5. erweiterte und verbesserte Auflage, Recklinghausen 2001.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Abrahamsohn
Ulrich Brack (Hrsg.): Herrschaft und Verfolgung. Marl im Nationalsozialismus, Essen 1986 (Neuauflage 2011)