Hermann Goldschmidt
*28.5.1891 in Hausen, Ziegenhain; ✡ nach 1941 in Minsk
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Feist Goldschmidt *9.2.1836 in Hausen; ✡10.6.1919 in Hausen
Heirat der Eltern 13.3.1988 in Oberaula; Feist als Witwer
Erste Ehe des Vaters am 26.10.1870 mit Malchen Goldschmidt (*6.1.1841; ✡15.10.1887)
Aus dieser Ehe die Halbgeschwister Abraham (1871), Israel (1873), Moses (1876), Laser (1878) und
Karl Kallmann Goldschmidt *14.7.1884 in Hausen, Ziegenhain; ✡ nach 3.6.1942 im KL Sobibor
Mutter Jettchen Apt *3.9.1860 in Ziegenhain; ✡ 1
Geschwister
Blümchen Betty Goldschmidt *1.4.1889 in Hausen; September 1942 in Kulmhof
Julius Goldschmidt *27.9.1896 in Hausen, Ziegenhain; ✡ nach 1941 in Minsk; oo Johanna Apt
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant; Tiefbauarbeiter
Adressen Hausen, Ziegenhain; Oberaula; Köln; Neuendorf; Düsseldorf, Wagnerstraße 7
Heirat ledig
Schwägerin Johanna Apt *2.7.1897 in Niederaula; ✡ nach 1941 in Minsk
Neffe/ Nichte
Bruno Goldschmidt *12.4.1925in Hausen, Ziegenhain; ✡ nach 1941 in Minsk
Hilde Goldschmidt *1.4.1930 in Oberaula; ✡ nach 1941 in Minsk
Weiterer Lebensweg
Juni 1938 Halbbruder Moses verhaftet in der ASR-Aktion (Arbeitsscheu Reich)
20.6.1938 Moses im KL Sachsenhausen
17.5.1939 mit Mutter Jettchen in Ziegenhain, Bruder Julius mit Ehefrau Johanna und Sohn Bruno bei Minderheiten-Volkszählung
14.5.1940 Tod von Halbbruder Moses im KL Sachsenhausen
Hermann Goldschmidt in das Landwerk Neuendorf im Sande;
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung der noch bestehenden in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“;nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk selbst arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde verpflichtet.
10.11.1941 Deportation von Düsseldorf nach Minsk mit Bruder Julius mit Ehefrau Johanna und den Kindern Bruno und Hilde
Bericht des Hauptmann der Schutzpolizei Meurin:
„Der Judentransport, umfassend 992 Juden aus den Städten Düsseldorf, Essen und Wuppertal, wurde am 10.11.1941 um 10,40 Uhr vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf abgelassen. Die Fahrt führte über Mettmann nach Wuppertal-Steinbeck, wo die von dort zu evakuierenden Juden fertig verladen bereitstanden und an den Zug angehängt wurden.“ Nach vier Tagen mit vielen Unterbrechungen erreichte der Zug den Bestimmungsort Minsk.“… „Die Juden waren um diese Zeit ziemlich weich, da der Zug vielfach unbeheizt liegengeblieben war und vor allem seit Einfahrt ins russische Gebiet keine Möglichkeit mehr gegeben war, Wasser zu fassen…“
Mai bis September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Jessen, Havelberg; Verlegung der Chaluzim in das Lehrgut Neuendorf im Sande; nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk selbst arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde verpflichtet.
Gedenken
Grabstein für die erste Frau des Vaters Malchen Goldschmidt auf dem Jüdischen Friedhof Hausen
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de876132
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875953
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1058651
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_rhl_411110.html
Wiener Library, Dok. 1113/1
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019
Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2