Heymann Bianka

Bianka Beila Heymann geb. Schrimmer

*7.8.1896 in Santomischel (Zaniemysl) bei Posen; ✡  9.1.1945 im KL Stutthof

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Moritz Schrimmer * ca. 1860

Mutter Bertha Weiss * ca 1865

Geschwister

Selma Schrimmer *1889 in Santomischel

Alfred Schrimmer *1891 in Santomischel

Paul Schrimmer *1895 in Santomischel; ✡1895 in Santomischel

Beruf Kauffrau

Adressen Gelsenkirchen, Wanner Straße 131, Schalker Straße 36

Heirat Aron Arnold Heymann *22.1.1887 in Fürstenwalde; ✡18.7.1943 in Riga

Kinder

Ruth Chaye Guta Heymann *19.1.1925 in Gelsenkirchen; oo Henryk Fiergang (1919-1993)

Helga Hinde Heymann *26.1.1927 in Gelsenkirchen; in Stutthof

Helga Heymann neben Lehrer Abraham Weinstock in der vorderen Mädchen-Doppelreihe die erste links, Ruth Heymann die dritte von rechts

Weiterer Lebensweg

1929 Zuzug der Familie nach Gelsenkirchen, Wanner Straße 131

17.5.1939 mit Ehemann Arnold und beiden Töchtern in Gelsenkirchen bei Minderheiten-Volkszählung

Ehemann Arnold zur Zwangsarbeit im Arbeitslager in Laer, Regulierung der Steinfurter Aa

November 1939 Töchter Helga und Ruth nach Hamburg (Hachschara Wilhelminenhöhe?)

Mai 1941 Helga und Ruth zurück aus Hamburg nach Gelsenkirchen, Schalker Straße 36

Jan. 1942 Deportationsbefehl der Gestapo,

24-26.1.1942 Verbringung der Juden aus dem Präsidialbezirk Recklinghausen in das Sammellager Ausstellungshallen am Wildenbruchplatz
27.1.1942 Chronik der Stadt Gelsenkirchen:

„In den städtischen Ausstellungshallen ist ein Judensammeltransport zusammengestellt worden. Es handelt sich um 506 Juden aus dem Präsidialbezirk Recklinghausen, die heute nach den Ostgebieten evakuiert werden. Unter ihnen befinden sich 350 Personen aus Gelsenkirchen. Vorerst verbleiben in unserer Stadt noch 132 meist alte und kränkliche Juden“.

Riga-Nachkriegsliste der SG Gelsenkirchen

27.1.1942 Transport von Gelsenkirchen über Dortmund nach Riga-Skirotawa

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

16.7.1943 Bianka Heymann auf der Frauenappell-Liste zum Antreten auf dem Blechplatz nach Auflösung der bisherigen Arbeitskommandos; die überwiegende Zahl der Außenlager des KL Kaiserwald wurden am 18.8.1943 eingerichtet

18.7.1943 Tod des Ehemannes in Riga, im Arbeitslager Spilve, Außenlager des KL Kaiserwald, welches vom 5.7.1943 bis 6.8.1944 bestand; Zwangsarbeit auf dem Flugplatz Spilve, Fliegerhorst der Luftwaffe, 10 km von Riga

3. 11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto Riga

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli 1944 mit den Töchtern Helga und Ruth von Riga in das KL Kauen (Kowno)

19.7.1944 Transport Kauen Stutthof

Juli 1944 4.780 litauische Juden, vor allem Mütter mit kleinen Kindern und Minderjährige aus Kauen nach Stutthof

19.7.1944 Ankunft von Bianka Heymann mit den Töchtern Helga und Ruth aus Kauen in Stutthof

9.1.1945 Tod von Bianka Heymann im Block L2 des KL Stutthof; Diagnose des SS-Standortarztes: „Herz- allgemeine Körperschwäche“

Ruth Heymann überlebte und kehrte im Oktober 1945 (?) nach Gelsenkirchen zurück

22.10.1946 Heirat von Ruth Heymann mit Henryk Fürgang in Hilpoltstein

Ruth Fiergang wiederholt zu Besuch in Gelsenkirchen

Gedenken

17.11.1887 Page of Testimony für Beila, Ruth und Helga von Cousine Rema Doron Fiergang

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4492622

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Gelsenkirchen6.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855281

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855233

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855336

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116602/Namenliste+von+Frauen+im+Rigaer+Ghetto?se=Suche&qps=q%3DGhetto%2BRiga

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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