Wolfgang Hermann Capell
*16.4.1920 in Lippstadt; ✡ 23.8.1942 Tod in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Ludwig Louis Capell *22.5.1885 in Düren; ✡ nach März 1942 in der Region Izbica
Heirat der Eltern 13.7.1919
Mutter Paula Löwenstein *26.8.1891 in Upsprunge, Büren; ✡ nach März 1942 in der Region Izbica
Geschwister
Margit Capell *20.6.1922 in Düren; ✡nach März 1942 in der Region Izbica
Beruf Schreinerlehrling
Adressen Lippstadt; Düren, Hohenzollernstraße 13; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Ludwig ist Inhaber der Landesproduktengroßhandlung Düren
Mutter Paula Inhaberin des Damenmodengeschäftes Wirteltorplatz 11
10.11.1938 im Novemberpogrom in Düren offiziell „etwa 40 Juden in Schutzhaft genommen, andere Quellen nennen 102 Juden, die „spontan“ verhaftet und in die Gerstenmühle verbracht worden seien
Mai 1941 die Gerstenmühle wird zum Judenghetto in Düren
März 1942 Eltern und Schwester Margit im Sammellager Gerstenmühle
22.3.1942 Deportation der Eltern und Schwester Margit sowie der Tanten Amalie und Rosalie auf dem Transport Aachen (Koblenz) ins Ghetto Izbica
1.5.1936 Wolfgang Capell aus Lippstadt in die Niederlande
1.5.1936 zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen Nieuwesluis; er beginnt eine Ausbildung zum Möbelschreiner
2.1.1938 Ummeldung aller Bewohner von Barsingerhorn nach Wieringen (formaler Akt)
Auflösung des Werkdorp durch den SD
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
27.3.1941 in die Pflegefamilie Basch in Amsterdam, Raphaelsplein 30; jedoch nicht in das vom Joodse Raad zur Verfügung gestellte Jugendzentrum
14.7.1942 mit dem ersten Transport aus Amsterdam nach Westerbork, in Westerbork nur kurz zur Registrierung, keine Aufnahme ins Lager, dann zurück zur Bahnstation und auf den ersten Transport nach Auschwitz
23.8.1942 Tod in Auschwitz
Gedenken
3.8.1999 Pages of Testimony für Margit Capell von Herta Chana Karni
Quellen
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Capell%20Wolfgang%22%7D
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130269613
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420322_Aachen16.jpg
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de893476
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de893473
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de893465
Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1938
https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer