Lipa Kurt

Kurt Lipa

*17.12.1909 in Gablonz, Böhmen; ✡ vor 1945 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch,polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Eduard Lipa*24.6.1876 Mestec Kralove; ✡ nach

Mutter Rosa Kohn *5.7.1877 in Trutnov; ✡ 1942 in Auschwitz

Geschwister

Valerie Lipa *22.4.1907 in Gablonz, Böhmen; ✡ ?; oo Kamil Hölzel

Fritz Lipa *22.6.1912 in Gablonz, Böhmen; ✡ 1943 in Auschwitz

Gertrud Lipa *16.8.1908 in Gablonz, Böhmen; ✡ ?

Franzi Lipa *8.6.1915 in Gablonz, Böhmen; ✡ 1943 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen  Gablonz; Neuendorf

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Bruder Fritz verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

14.3.1939 Entlassung des Bruders Fritz aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

17.5.1939 bei Minderheitenzählung

zur Hachschara ins Umschulungslager Landwerk Neuendorf

Bruder Fritz zur Hachschara auf Gut Skaby, Fiedersdorf

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung in „Jü­di­sches Forst-und Ernte­ein­satz­lager“; Einsatz im Staatsforst durch Arbeitsamt Fürstenwalde

Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Lehrgut Neuendorf im Sande und Paderborn;

2.4.1942 Verhaftung von 62 Bewohnern des Landwerks Neuendorf, besonders der älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.

3.4.1942 Deportation der 1. Welle auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht

Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942

„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“

5.4.42 Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, hält in seinem Tagebuch fest:

„Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“

Tod von Kurt Lipa vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt

Ab diesem Zeitpunkt gibt es keine weiteren Daten zu Kurt Lipa; es ist somit anzunehmen, dass er in Auschwitz umgekommen ist.

26.2.1943 Bruder Fritz mit mehr als 1000 Juden im letzten Transport vor der Berliner Fabrikaktion (ab 27.2.) – davon kamen 7 aus dem jüdischen Landwerk Steckelsdorf und jeweils 2 aus Gransee und Gut Skaby – verhaftet und auf dem 30.Osttransport am 1.3.1943 nach Auschwitz deportiert

Ab diesem Zeitpunkt gibt es keine weiteren Daten zu Kurt und Fritz Lipa; es ist somit anzunehmen, dass beider in Auschwitz umgekommen sind.

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1108795

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11245591

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212441

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot37.html

Clara Grunwald, „Und doch gefällt mir das Leben“ Briefe aus Neuendorf; Hentrich & Hentrich, 2015

A. Czerniaków, Im Warschauer Getto, München 1986

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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