Siegfried Heimberg
*9.9.1898 in Madfeld; ✡ 21.10.1965 in Dortmund;
Vater Heinemann Chajim ben Seew Heimberg *5.8.1857 in Madfeld; ✡5.3.1931 in Duisburg;
Heirat der Eltern 1888
Mutter Thelina Lina Frankenberg*20.10.1862 in Vörden; ✡26.3.1901 in Niedermarsberg
Onkel Bendix Benno Heimberg *9.2.1860 in Madfeld; ✡ Sept 1942 im KL Treblinka
Onkel Isaak Heimberg *15.12.1869 in Madfeld; ✡27.11.1920 in Recklinghausen
Geschwister
Sara Erna Heimberg *11. 1. 1889 in Madfeld; ✡ 18.5.1944 in Ausschwitz
Willi Heimberg *9.7.1890, ✡ in Ausschwitz 25.1.1943; oo Bertha Kleestadt
Salomon Heimberg * 16. 7. 1892 in Madfeld; überlebt; Befreiung 1945 in Dachau; ✡?
Bertha Heimberg * 3.7.1894, 1938 nach London; ✡28. 4 1966 in Essen
Isaak Heimberg *4.8.1896✡24. 10. 1957 in Dortmund; oo Dorothea Winter
Leopold Heimberg *27.09.1900; ✡März 1970 in Cincinatti; Cousine Else Heimberg (*23.12.1901, ✡21.5.2005 Florida)
2. Ehe des Vaters
Rebecca Frankenberg *12.2.1869 (Schwester von Thelina); ✡26.4.1902 im Kindsbett verstorben
Stiefbruder Benno Heimberg*15.4.1902; ✡1943 in Auschwitz
3. Ehe des Vaters
Mathilde Steinmann *10.8.1871 in Schöppingen; ✡ 18.5.1944 in Auschwitz
Stiefgeschwister
Gerda Heimberg *2.10.1903 in Brilon; ✡Febr. 1997 in Hendon, UK
Thekla Heimberg *26.12.1904 in Madfeld; ✡nach April 1942 im Ghetto Zamosc; oo Alfred Jagusch
Julius Heimberg *29.5.1906 in Madfeld; ✡15.5.1948 in Buenos Aires; oo Else Rothschild
Max Heimberg *27.3.1908 in Madfeld; ✡31.12.1942 in Izbica
Irma Heimberg *12.6.1910 in Madfeld; ✡17.7.1942 in Auschwitz
Beruf Kaufmann
Adressen Madfeld; Herten Langenbochum, Feldstr. 273; Köln; Mannheim;Dortmund;
Heirat 1931 in KölnElfriede Zier *30.3.1907 Wanne-Eickel (Nichtjüdin); ✡ ?
Kinder
Horst Heimberg *29.5.1932 in Köln; ✡2.6.1992
Ingrid Heimberg *23.10.1936 in Mannheim; ✡?
Ingeborg Heimberg *2.4.1946 in Dortmund ; ✡25.11.2016
Weitere Lebensdaten
Ostern 1905 Einschulung, katholische Volksschule in Madfeld
1913 kaufmännische Lehre in Marburg und später in Köln.
Frontsoldat im Ersten Weltkriegs, wurde verwundet und war von
1916 bis 1919 in britischer Kriegsgefangenschaft (eigene Mittelung)
Laut Preußischen Verlustmeldungen
am 27.11.1917 als verwundet gemeldet
am 11.10.1918 als vermisst gemeldet
1920 selbstständiger Kaufmann in Köln und später als Vertriebsleiter in einem Zeitschriftenverlag
3. 11.1927 Herten-Langenbochum als „Kostgänger“ auf der Langenbochumer Str. 206
1928 Siegfried Heimberg zieht ins Nachbarhaus Feldstr. 273 zu seinen Bruder Leopold Heimberg
1931 Heirat Elfriede Zier (Nicht Jüdin) *30.3.1907 aus Wanne-Eickel
2.5.1931 Siegfried Heimberg abgemeldet nach Köln
1931 Heirat in Köln
29.5.1932 Geburt des Sohnes in Köln
1936 in Köln aus politischen Gründen entlassen
Umzug nach Mannheim, wo zu dieser Zeit noch Schwester Sara Erna Heimberg als Krankenschwester arbeitet
23.10.1936 Tochter Ingrid wird in Mannheim geboren,
17.5.1939 in Dortmund mit Ehefrau Elfriede, den Kindern Horst und Ingrid sowie Schwester Bertha in Dortmund
1939 Emigration von Schwester Bertha nach England, vermutlich weil sie als prominente „Freiwrtschafterin“ über entsprechende Kontakte verfügte
Bis 1944 „geschützt durch Mischehe“ mit Elfriede Zier;
19.9.1944 Mischlingsaktion; verschleppt zur Zwangsarbeit nach Kassel
29.9.1944 Arbeitslager Weißenfels,
10.12.1944 Transport nach Halle/Saale, Leuna-Werke, gemeinsam mit Simon Joseph aus Castrop
12.1.1945 Halle ->Theresienstadt bis 1945
8.5.1945 Befreiung in Theresienstadt
1945 Wiederaufbau der Synagogengemeinde Dortmund
1946 bis 1965 Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe
21.10.1965 Tod in Dortmund
Der Bruder Leopold Heimberg als Kaufmann im Ruhrgebiet
1.10.1927 Eröffnung Kaufhaus Heimberg in Herten Langenbochum, Feldstraße
3. 11.1927 Umzug von Recklinghausen nach Langenbochum in die Feldstr. 273
3.11.1927 Zuzug des Bruders Siegfried Heimberg als Kostgänger nach Langenbochum
Frühjahr 1932 Geschäftsaufgabe
24. 5.1932 Umzug nach Essen
ab 1932 Zigarrengeschäft Rüttenscheider Straße, Generalvertretung für Tabakwaren
1935 Verlust der Generalvertretung
1.7.1938 Kinder Helga und Rolf nach Recklinghausen zur Großmutter Henriette Heimberg
9./10.11.1938 Zerstörung des Geschäftes in Süd in der Pogromnacht durch SS Horden aus Herne
2.12.1938 „Peinliches aus einem jüdischen Kundenbuch“ Artikel der in Recklinghäuser Zeitung
15.12.1938 Abmeldung der Eltern Else und Leopold Heimberg aus Essen
17.12.1938 Abmeldung von Helga und Rolf aus Recklinghausen
Dez. 1938 – März 1939 Vluchtelingenkamp Heijplaat, Nähe Koninginenhoofd, Rotterdam
25.3.-5.4.1939 mit der SS Veendam von Rotterdam nach New York
April 1940: Familie Leopold Heimann bereits beim US-Census 1940 erfaßt, unter der Adresse:940 High St, Lexington, Fayette, Kentucky, USA; Rolf heißt hier schon Ralph
Von1944 bis 1949 lebt die Familie in Cincinatti, h671 Glenwood avenue
1947 Helga heiratet Nathan Levison in Cincinatti
1951-1953 Adress-Änderung3550 Estes Place, Cincinatti, Beruf Clerk= Angestellter
1.12.1968 Tochter Helga stirbt nach langer Krankheit in Heidelberg
Else Heimberg zieht nach Tod ihres Mannes im März 1970 nach Florida
18.12.2005 Tod Else Heimberg stirbt in Pompano Beach Florida
Schwester Erna Krankenschwester in Frankfurt
1911 Pflegeausbildung beim Verein für jüdischen Krankenpflegerinnen in Frankfurt
1914-18 Erna Heimberg für den Frankfurter jüdischen Schwesternverein im Lazarett 27 Pflege Verwundeter Soldaten, u.a. Assistenz als OP-Schwester bei Operationen
1920er Jahre Erna Heimberg als jüdische Gemeindeschwester in Mannheim tätig.
1936 Rückkehr aus Mannheim in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus
1940-1941 Krankenschwester im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung
5.7.1940 Erna Heimberg umgemeldet vom Röderbergweg (Rothschild’sches Hospital) in die Bornheimer Landwehr (Schwesternhaus); bei der Zwangsräumung des jüdischen Schwesternhauses noch im gleichen Jahr wieder im Rothschild’schen Hospital gemeldet
Mai 1941 Zwangsschließung des Rothschild’schen Hospitals; das Personal und Patienten wechseln in das jüdische Hospital Gagernstraße
7.5.1941 Erna Heimberg letzte Oberin im Krankenhaus der israel. Gemeinde Frankfurt, Gagernstraße
Die geplante Flucht nach Palästina scheitert.
15.9.1942 Erna Heimberg, die ehem. Oberin Ottilie Winter, der Arzt Ernst Stamm und viele Patienten und Personal von Frankfurt auf Transport XII/3 Nr. 1125 nach Theresienstadt
15.5.1944 Erna Heimberg mit der Stiefmutter Mathilde auf dem Transport Dz mit der Nr. 2271 von Theresienstadt nach Auschwitz
Die Geschwister Heimberg im Holocaust
Von den sechs Geschwistern haben Bertha, Salomon, Isaak und Siegfried Heimberg überlebt.
Von den Halbgeschwistern wurden vier Opfer des Holocaust, Gerda und Julius haben überlebt
Gedenken
Beisetzung auf dem Hauptfriedhof in Dortmund
9.11.2022 Zwei Stolpersteine für Bruder Salomon und seine Frau Else in Dortmund, Williburgstraße 6
Quellen
Hans Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, Herten 1998
https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Heimberg
https://www.statistik-des-holocaust.de/XVI6-1.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4490901
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/14550-erna-heimberg
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855975
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855991
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de886547
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855985
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855989
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5042520
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013