Moni Moses Feinberg
*17.6.1918 in Würzburg; ✡ 1988 in Kanada
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Dr. Gerson Elias Feinberg *20.8.1876 in Roth, Nürnberg; ✡ 18.8.1942 in Riga
Mutter Sara Pollak *31.5.1891 in Nagy Szöllös; ✡ 18.8.1942 in Riga
Geschwister
Dora Feinberg *28.4.1915 in Würzburg; ✡ ?; Dortmund; oo Salomon Weisz
Isaak Feinberg *7.10.1916 in Würzburg; ✡ 18.3.1942 im Zwangsarbeiterlager Posen
Hanna Feinberg *10.8.1920 in Würzburg; nach 1945 oo Salomon Weisz, Witwer der Schwester Dora
Ezra Feinberg *22.4.1922 in Würzburg; Überlebender; Tod in Israel
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Würzburg; Heilbronn; Groß Strehlitz; Schönlanke; Berlin; Hattenhof;
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Dr. phil. Gerson Feinberg war Rabbiner und Seminarlehrer in Berlin, Würzburg, Heilbronn, Groß-Strehlitz und Schönlanke
Der Schwager Salomon Weisz war Religionslehrer
1922-1929 Umzug der Familie nach Heilbronn, Vater dort als Rabbiner angestellt
1929-1936 Familie Feinberg in Groß-Strehlitz, Vater Gerson als Bezirksrabbiner für 12 Gemeinden
1936-1937 Familie Feinberg in Schönlanke, Posen, Vater dort als Gemeinde-Rabbiner
1936 Moses Feinberg besucht eine Techniker Schule in (?)
1937 Rückkehr nach Berlin, mit den Brüder Isaak und Ezra Besuch des orthodoxen Gymnasium Adass Jisroel im Siegmundshof in Berlin bis zum Abitur; die Schule wird im März 1939 geschlossen
10.11.1938 Vater verhaftet im Novemberpogrom
29.11.1938 Entlassung des Vaters aus der „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen
17.5.1939 Moses mit Bruder Isaak Feinberg in Berlin, Tiergarten bei Minderheiten-Volkszählung,
17.5.1939 Gerson, Sari und Hanna Feinberg in Schönlanke bei Minderheiten-Volkszählung
1939 Umzug der Familie nach Berlin, Charlottenburg, dann Moabit, Solinger Straße 1; in Berlin ist der Vater ebenfalls als Rabbiner, in der Gemeinde in der Münchener Straße tätig
Die Familie Dora Feinberg Weisz in Tschechien und Ungarn
Dora Feinberg-Weiss zieht nach Tschechien;
Hanna Feinberg flüchtet nach Tschechien
1940 Schwester Dora mit Ehemann Salomon ihren Kindern Ruth und Susanne weiter nach Nagy Szöllös, Ungarn in den Geburtsort der Mutter mit ihren Kindern Ruth und Susanne; 1944 ist sie in Nagy Szöllös, dem Geburtsort der Mutter mit ihren Kindern Ruth und Susanne im Sammellager inhaftiert und soll Ende Mai/Anfang Juni nach Auschwitz deportiert worden sein. Ehemann Salomon Weisz leistet als ungarischer Jude Zwangsarbeit im Frontarbeitsdienst der ungarischen Armee; er überlebt und heiratet später die jüngere Schwester Hanna
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
20.8.1939 Moses Feinberg zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
8.1.1940 Moses Feinberg abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof nach Berlin
Tod des Bruders Isaak im Zwangsarbeiterlager Posen-Remow
1.11.1941 Deportation des Bruders Isaak von Berlin ins Ghetto Lodz
7.11.1941 Bruder Isaak mit einer größeren Gruppe junger Männer ins Zwangsarbeiterlager Posen Remow
18.3.1942 Tod des Bruders Isaak im Zwangsarbeiterlager Posen
Tod der Eltern bei Massenerschießung in Riga
Verbringung der Eltern in das Sammellager Synagoge, Levetzowstraße
15.8.1942 Eltern mit Johanna Feinberg (*1905) auf dem 18. Osttransport mit 1004 Deportierten aus Berlin nach Riga
18.8.1942 Tod der Eltern bei Massenerschießung in Bikernieki nach Ankunft Riga
Überleben in der Illegalität, Partisanenkampf
Januar 1943 Moses Feinberg geht mit seinen Geschwistern Hann und Ezra in die Illegalität
Moses Feinberg kann von seinem Deportationstransport flüchten
Bis Kriegsende im Partisanenkampf aktiv
Auswanderung nach Kanada
1988 Tod von Moses Feinberg in Kanada nach längerer Krankheit
Gedenken
23.2.2006 Pages of Testimony für die Eltern von Ezra Feinberg
9.11.2021 Stolpersteine für die Eltern in Berlin Moabit, Solinger Straße 1
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385342
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127204877
https://www.stolpersteine-berlin.de/en/solinger-strasse/1/sara-feinberg
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot18.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en864281
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en1016107
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en1224215
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en1016065
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en1015890
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf