*25.10.1920 in Ratibor; ✡ vor 1945 in Lodz Polen
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater Szeja Kochen *16.8.1897in Lodz/ Piotrkow;✡ vor 1945 in Lodz, Polen
Mutter Estera Bajla Kochen *22.2.1898 in Piotrkow;✡ vor 1945 in Lodz, Polen
Geschwister
Frieda Fryda Kochen *18.12.1925 in Ratibor; ✡ vor 1945 in Lodz, Polen
Nathan David Kochen *10.3.1935 in Ratibor; ✡ vor 1945 in Lodz, Polen
Beruf landwirtschaftliche Praktikantin; Schneiderin
Adressen Ratibor ; Bomsdorf bei Jüdenberg, Gräfenhainichen bei Bitterfeld
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Das jüdische Umschulungslager in Bomsdorf
1938 Chaja Roza Kochen zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Bomsdorf, Jüdenberg, Gräfenhainichen bei Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, eines von drei Lagern (Bomsdorf, Gehringshof, Steckelsdorf) in Trägerschaft des Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; In Bomsdorf befand sich in den 1930er Jahren eine landwirtschaftliche und gärtnerische Ausbildungsstätte für Juden zur Vorbereitung auf eine Auswanderung nach Palästina. Laut Albert J. Phiebig, der als Statistiker für die Reichsvertretung der Deutschen Juden arbeitete, befanden sich am 1. August 1938 noch 35 Auszubildende in Bomsdorf
Die erste Polenaktion in Bomsdorf
Chaja Roza Kochen mit den Chaluzim mit polnischem Pass verhaftet in Bomsdorf, ausgewiesen in der ersten Polenaktion und mit ihrer Familie nach Zbaszyn abgeschoben
Novemberpogrom in Bomsdorf
10.11.1938 Novemberpogrom; Überfall der SA auf die jüdische Landwirtschaftsschule in Bomsdorf
Die Chawerim über 18 Jahren kommen in „Schutzhaft“ ins KL Sachsenhausen
Sofie Löwenstein berichtet:
„Die Zahl der jungen Menschen im Alter von 15 bis 16 Jahren in Ausbildung war hoch, da es in Deutschland keinen Platz für Juden gab, um eine weiterführende Schule zu besuchen. In einer Reihe von Ausbildungen stellten sie die Mehrheit, wie z.B. in der Bomsdorfer Ausbildung.
Bereits in der Reichspogromnacht brachen die Nazis in das Lagergelände ein, steckten die Jugendlichen in der Kälte des Novembers in Nachtkleidung auf den Hof und ermordeten zwei Jungen. Sie wurden heimlich auf dem christlichen Friedhof in der Stadt Gräfenhainichen bestattet, und die Lage der Gräber wurde erst vor kurzem bekannt. Die Nazis verschleierten die ganze Angelegenheit, indem sie ihnen verboten, das Ausbildungsprogramm für ein paar Tage zu verlassen, ihnen ausdrücklich verboten, über das Thema zu sprechen, und die Pioniere einschüchterten.
1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen
Oktober 1939 Auflösung des Lagers in Zbaszyn, die Internierten gehen zumeist zu Verwandten in ihre Heimatstädte, Chaja Roza Kochenmit der Familie Kochen ins Ghetto Lodz; sie wohnen in der Franzstraße 36, dann Sulzfelder Straße 29
Gedenken
–
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de272549
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de272509
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de360680
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de614464
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de272310
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Einreiselisten Israel
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Joel König (Ezra Ben Gershom), Den Netzen entronnen, Vandenhoeck u. Ruprecht 1967
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020