Arnstein Sara

Sara Arnstein

* 5.10.1927 in Aba, Székesfehérvár;✡ 10.3.2012 in Kfar Saba

Staatsangehörigkeit Ungarin

Vater Joszef Arnstein *10.6.1903 Ungarn; ✡ Sept. 1979

Mutter Erzsebet Kohn *10.6.1903; ✡ 15.8.1944 in Auschwitz

Geschwister

Clara Arnstein in Aba, Székesfehérvár; ✡ 1944 in Auschwitz

Beruf Friseurin, landwirtschaftliche Arbeiterin

Adressen Aba; Gersfeld; Rivoli; Kfar Saba

Heirat Juni 1946 in Gersfeld mit Eliasz Rosenberg *24.1.1924 in Iso-Szicsel, Rumänien; ✡ Sept. 2003 in Kfar Saba

Kinder zwei

Esther Rosenberg *1948 auf Zypern

Weiterer Lebensweg

19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“

Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.

Einsetzung einer Besatzungsregierung unter dem faschistischen Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi

Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen

27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz

12.-14.6.1944 Deportation von Ungarn nach Auschwitz

14.6.1944 Ankunft im KL Auschwitz

Juli 1944 Einrichtung des Arbeitslagers „Lippstadt I“; Zwangsarbeit von max. 832 Frauen in der Rüstungsproduktion für die Lippstädter Eisen und Metallwerke (LEM später HELLA), Lager an der Cappeler Landstraße.

27.7.1944 Verlegung mit 530 ungarischen Jüdinnen von Auschwitz in das Arbeitskommando Lippstadt/Westfalen, Häftlingsnummern 25001-25330

9.12.1944 Unterstellung des Lagers Lippstadt (L/W) unter die Verwaltung des KL Buchenwald als Außenlager; sie erhält die Häftlingsnummer 25224; als Kontakt gibt an: Ivan Takacs

Dezember 1944 erster Transport von Lippstadt nach Bergen-Belsen

25.2.1945 zweiter Transport nach Bergen-Belsen mit 72 Frauen

30. 3.1945 Räumung des Lagers; etwa 800 jüdische Arbeiterinnen auf dem Evakuierungsmarsch Richtung Bergen Belsen

1. 4.1945 Ostersonntag frühmorgens erreicht eine Vorhut der US Army die Marschkolonne kurz vor dem Dorf Kaunitz bei Gütersloh, etwa 33 km östlich von Lippstadt.

Irmgard Brill schreibt in einem Brief vom 21.5.1945 aus Paris an ihren Bruder Walter:

„Ich bin am 1. April in Kaunitz bei Lippstadt von den Amerikanern befreit worden u. fühlte mich seit diesem Tag wie eine Neugeborene, denn ich glaubte nicht bis zur Minute der Befreiung, dass ich lebend davonkomme.“

Zwangseinquartierung der 800 Frauen durch die US-Army in dem kleinen Ort Kaunitz; es entsteht aus der Not spontan das DP Camp/Assembly Center Kaunitz. Die meisten Ungarinnen verlassen es im Sommer 1945.

Sara Arnstein im DP Camp Kaunitz

Eine Gruppe von 27 DP aus Kaunitz geht am 2. Juni 1947 ins „Palestine Transit Camp Bocholt“, mit anschließender Alija ab Frankreich nach Palästina

Vermutlich durch Vermittlung der NOHAM Zentrale in Bergen-Belsen kommen acht Ungarinnen aus Kaunitz  in den Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof bei Fulda und von dort in dessen Ableger Gersfeld.

Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf

3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda

Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer , zuvor Lehrerinnen in der Mädchenschulorganisation „Beth Jakov“

August/Anfang September 1945 Errichtung des Nebenlagers in Gersfeld nach Beschlagnahme des Hofes durch Leutnant Finkelstein von der US-Militärverwaltung in Fulda; Rita Rivka Englard bleibt mit acht Mädchen auf dem Gehringshof, Rachel Schnitzer geht mit den übrigen in das Nebenlager Gersfeld, wo für sie die Fürsorge für die Überlebenden und weniger der zionistischen Pioniergeist im Vordergrund stand.

Die Jugendlichen werden in Gersfeld nicht als Chaluzim (Pioniere) oder Chawerim (Gefährten) sondern als Bachurim (Jugendliche) bezeichnet.

28.2.1946 Registriert im DP Assembly Center Fulda Nr. 138

2.6.1946 gelistet im Kibbuz Buchenwald, Schwesterhof in Gersfeld

Juni 1946 Heirat in Gersfeld mit Eliasz Rosenberg, ebenfalls Kibbuz Buchenwald

1946 Bricha mit Ehemann Eliasz über Österreich nach Italien

8.11.1946 von Turin ins Camp Rivoli

Alija beth nach Palästina

1948 Geburt der Tochter Esther auf Zypern

2.2.1949 Einreise nach Israel

Gedenken

Quellen

https://www.aussenlager-buchenwald.de/details.html?camp=51

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7514339

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/80474702

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7514340

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Abraham Ahuvia (Hrsg), Zeugnisse aus dem Tal der Todesfinsternis, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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