Abraham Julia

Julia Judit Abraham geb. Reti

*5.7.1911 in Darany;✡ ?

Staatsangehörigkeit Ungarin

Vater Ladislau Reti; ✡ ?

Mutter Matilda Deutsch; ✡ ?

Geschwister –

Beruf Buchhalterin; landwirtschaftliche Arbeiterin

Adressen Darany; Pecs, Rat Utca 39; Gersfeld;

Heirat Istvan Abraham *7.12.1909 in Pecs; ✡ 9.2.1945 Fliegerangriff

Weiterer Lebensweg

19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“

Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.

Einsetzung einer Besatzungsregierung unter dem faschistischen Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi

Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen

27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz

5.-7.6.1944 Deportation von Ungarn nach Auschwitz

7.6.1944 Ankunft im KL Auschwitz

14.7.1944 Ehemann Istvan verlegt von Auschwitz nach Buchenwald

9.2.1945 Tod des Ehemannes in Buchenwald bei Fliegerangriff

Das Lager „Lippstadt I“ wurde im Juli 1944 eingerichtet. Bis zu 832 Frauen, überwiegend ungarische Jüdinnen, mussten für die Lippstädter Eisen und Metallwerke (LEM) Zwangsarbeit leisten.

30.8.1944 Verlegt von Auschwitz in das Frauen-Außenlager in Lippstadt I, Lippstädter Eisen und Metallwerke (LEM später HELLA) Rüstungsproduktion, Lager an der Cappeler Landstraße Häftlingsnummer 25001-25330

9.12.1944 Unterstellung des Lagers Lippstadt unter die Verwaltung des KL Buchenwald als Außenlager; Häftlingsnummer 25018 ; als Kontakt gibt sie an: Josef Tolnai, Szillagyi

Dezember 1944 erster Transport von Lippstadt nach Bergen-Belsen

25.2.1945 zweiter Transport nach Bergen-Belsen mit 72 Frauen

30. 3.1945 Räumung des Lagers; 800 jüdische Arbeiterinnen auf dem Evakuierungsmarsch Richtung Bergen Belsen

1. 4.1945 Ostersonntag frühmorgens erreicht eine Vorhut der US Army die Marschkolonne kurz vor dem Dorf Kaunitz bei Gütersloh, etwa 33 km östlich von Lippstadt

Irmgard Brill schreibt in einem Brief vom 21.5.1945 aus Paris an ihren Bruder Walter:

„Ich bin am 1. April in Kaunitz bei Lippstadt von den Amerikanern befreit worden u. fühlte mich seit diesem Tag wie eine Neugeborene, denn ich glaubte nicht bis zur Minute der Befreiung, dass ich lebend davonkomme.“

Registrierung in Kaunitz

Die 800 Frauen werden von der US-Army in dem kleinen Ort Kaunitz zwangseinquartiert; es entsteht aus der Not spontan das DP Camp Kaunitz. Die meisten Ungarinnen verlassen es bereits im Sommer 1945.

Eine Gruppe von 27 DP aus Kaunitz geht am 2. Juni 1947 ins „Palestine Transit Camp Bocholt“, mit anschließender Alija ab Frankreich nach Palästina

Vermutlich durch Vermittlung der NOHAM Zentrale in Bergen-Belsen kommen acht Ungarinnen aus Kaunitz in den Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof bei Fulda und von dort in dessen Ableger Gersfeld.

Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf

3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda

Kibbuz Buchenwald II in Gersfeld

25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov Gruppe aus Bergen Belsen auf dem Gehringshof mit 12 Frauen und zwei MAPAI-Jungen um

Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer , zuvor Lehrerinnen in der Mädchenschulorganisation „Beth Jakov“

August/Anfang September 1945 Errichtung des Nebenlagers in Gersfeld nach Beschlagnahme des Hofes durch Leutnant Finkelstein von der US-Militärverwaltung in Fulda; Rita Rivka Englard bleibt mit acht Mädchen auf dem Gehringshof, Rachel Schnitzer geht mit den übrigen in das Nebenlager Gersfeld, wo für sie die Fürsorge für die Überlebenden und weniger der zionistischen Pioniergeist im Vordergrund stand. Die Jugendlichen werden in Gersfeld nicht als Chaluzim (Pioniere) oder Chawerim (Gefährten) sondern als Bachurim (Jugendliche) bezeichnet.

28.2.1946 Registriert im DP Assembly Center Fulda Nr. 138

2.6.1946 gelistet im Kibbuz Buchenwald, Schwesterhof in Gersfeld

20.11.1946 gelistet im Kibbuz Buchenwald, Schwesterhof in Gersfeld

Keine weiteren Daten

Gedenken

Quellen

Liste betr. Juden die in Kaunitz oder Verl lebten; Arolsen Archives, Signatur 8802520

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7510084

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7510081

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78794054

https://www.aussenlager-buchenwald.de/details.html?camp=51

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Abraham Ahuvia (Hrsg), Zeugnisse aus dem Tal der Todesfinsternis, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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