Schmideg Sara

Schmideg Sara geb. Rona

*29.10.1919 in Bekescsaba; ✡ 7.10.1965 in Melbourne

Staatsangehörigkeit Ungarin

Vater Ferenc Rona; ✡ ?

Mutter Iren Farkas; ✡ ?

Geschwister –

Beruf Geschäftsführerin;landwirtschaftliche Arbeiterin

Adressen Bekescsaba; Gersfeld; Eschwege; Melbourne

Heirat Miksa Maksimilian Schmideg *1.11.1916 in Jasd, Ungarn; ✡5.3.1945 in Dachau

Kinder

Weiterer Lebensweg

19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“

Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.

Einsetzung einer Besatzungsregierung unter dem faschistischen Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi

Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen

27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz

12.-14.6.1944 Deportation von Ungarn nach Auschwitz

14.6.1944 Ankunft im KL Auschwitz

Das Lager „Lippstadt I“ wurde im Juli 1944 eingerichtet. Bis zu 832 Frauen, überwiegend ungarische Jüdinnen, mussten für die Lippstädter Eisen- und Metallwerke (LEM) Zwangsarbeit leisten.

27.8.1944 Verlegt von Auschwitz in das Arbeitskommando in Lippstadt, Lippstädter Eisen und Metallwerke (LEM später HELLA) Rüstungsproduktion, Lager an der Cappeler Landstraße Häftlingsnummer 25001-25330

9.12.1944 Unterstellung des Lagers Lippstadt der Verwaltung als Außenlager Buchenwald; sie erhält die Häftlingsnummer 25378; als Kontakt gibt sie Dszö Kirschaer in Bekezcsaba an

Dezember 1944 erster Transport von Lippstadt nach Bergen-Belsen

Februar 1945 zweiter Transport nach Bergen-Belsen mit 72 Frauen

Ende März 1945 Befreiung des dritten und letzten Transports in Kaunitz bei Gütersloh durch die US Army

Ende März 1944 Marianne Adler vermutlich in der dritten Evakuierungswelle von Lippstadt nach Bergen-Belsen

1.4.1944 zwischen Delbrück und Kaunitz, etwa 25 km östlich von Lippstadt von der US Army befreit.

Sari Schmideg im Lager Kaunitz

Irmgard Brill schreibt in einem Brief vom 21.5.1945 aus Paris an ihren Bruder Walter:

„Ich bin am 1. April in Kaunitz bei Lippstadt von den Amerikanern befreit worden u. fühlte mich seit diesem Tag wie eine Neugeborene, denn ich glaubte nicht bis zur Minute der Befreiung, dass ich lebend davonkomme.“

Zwangseinquartierung der 800 Frauen durch die US-Army in dem kleinen Ort Kaunitz; es entsteht aus der Not spontan das DP Camp/Assembly Center Kaunitz. Die meisten Ungarinnen verlassen es im Sommer 1945.

Eine Gruppe von 27 DP aus Kaunitz geht am 2. Juni 1947 ins „Palestine Transit Camp Bocholt“, mit anschließender Alija ab Frankreich nach Palästina

Vermutlich durch Vermittlung der NOHAM Zentrale in Bergen-Belsen kommen acht Ungarinnen aus Kaunitz  in den Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof bei Fulda und von dort in dessen Ableger Gersfeld.

Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf

3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda

Kibbuz Buchenwald II in Gersfeld

25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov Gruppe aus Bergen Belsen auf dem Gehringshof mit 12 Frauen und zwei MAPAI-Jungen um Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer , zuvor Lehrerinnen in der Mädchenschulorganisation „Beth Jakov“

28.2.1946 Registriert im DP Assembly Center Fulda Nr. 138

2.6.1946 gelistet im Kibbuz Buchenwald, Schwesterhof in Gersfeld

20.11.1946 gelistet im Kibbuz Buchenwald, Schwesterhof in Gersfeld; es sind nur noch wenige Ungarinnen auf de Hof

17.12.1946 Registriert im DP Camp Eschwege Team 522

Mai 1947 auf der Liste der Insassen des IRO-Lagers Eschwege

6.4.1949 Emigration von Sara Schmideg nach Australien auf der SS GOYA

7.10.1965 Tod von Sara Schmideg in Melbourne

Der Marsch der 50 000 „Leihjuden“ von Budapest nach Wien

Verhaftung des Ehemanns Miksa Schmideg in Györ

17.10.1944 Vereinbarung von Adolf Eichmann mit der ungarischen Pfeilkreuzer-Regierung, dass ab November 50 000 „Leihjuden“ aus Budapest als Arbeitskräfte in das Reichsgebiet deportiert werden.

6.11.1944 50 000 Juden werden ab Budapest auf den 170 km Marsch zur Staatsgrenze nach Zürndorf getrieben und dort von der SS übernommen.

11.11.1944 Ankunft von Ehemann Miksa mit einer großen Gruppe aus Budapest in Dachau; Registrierung in Dachau

5.3.1945 Tod des Ehemanns Miksa Schmideg in Dachau

Gedenken

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7708474

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/69174286

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10747116

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Abraham Ahuvia (Hrsg), Zeugnisse aus dem Tal der Todesfinsternis, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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