Schlesinger Eva

Ester Eva Schlesinger

*27.10.1926 in Veszprem; ✡ ?

Staatsangehörigkeit Ungarin

Religion jüdisch

Vater Naftali Isko Isidor Schlesinger *1895 Slowakei; ✡ 1944 in Auschwitz

Mutter Ilona Lea Lörinc-Levi *1896 in Veszprem; ✡ 1944 in Auschwitz

Geschwister

Judit Schlesinger *25.4.1932 in Veszprem; ✡ 1944 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin

Adressen Veszprem; Polgardi, Fejer; Gersfeld;

Heirat – Skurnik

Kinder

Weiterer Lebensweg

Vater Naftali war Farmmanager, landwirtschaftlicher Inspektor

Die Familie lebte zuletzt in Polgardi, Fejer, Ungarn

Deportation von 437.000 ungarischen Juden

19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“

Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.

Einsetzung einer Besatzungsregierung unter dem faschistischen Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi

Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen

27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz

15.-17.6.1944 Deportation von Ungarn nach Auschwitz

17.6.1944 Ankunft im KL Auschwitz

Juli 1944 Einrichtung des Arbeitslagers „Lippstadt I“; Zwangsarbeit von max. 832 Frauen in der Rüstungsproduktion für die Lippstädter Eisen und Metallwerke (LEM später HELLA), Lager an der Cappeler Landstraße.

27.7.1944 Verlegung mit 530 ungarischen Jüdinnen von Auschwitz in das Arbeitskommando Lippstadt, Häftlingsnummern 25001-25330

9.12.1944 Unterstellung des Lagers Lippstadt (Code L/W) unter die Verwaltung des KL Buchenwald als Außenlager; sie erhält die Häftlingsnummer 25392; als Kontakt gibt sie an: Desider Wiener in Budapest, Serndi 77

Dezember 1944 erster Transport von Lippstadt nach Bergen-Belsen

25.2.1945 zweiter Transport nach Bergen-Belsen mit 72 Frauen

30.3.1945 Räumung des Lagers; etwa 800 jüdische Arbeiterinnen auf dem Evakuierungsmarsch Richtung Bergen Belsen

1. 4.1945 Ostersonntag frühmorgens erreicht eine Vorhut der US Army die Marschkolonne kurz vor dem Dorf Kaunitz bei Gütersloh, etwa 33 km östlich von Lippstadt.

Irmgard Brill schreibt in einem Brief vom 21.5.1945 aus Paris an ihren Bruder Walter:

„Ich bin am 1. April in Kaunitz bei Lippstadt von den Amerikanern befreit worden u. fühlte mich seit diesem Tag wie eine Neugeborene, denn ich glaubte nicht bis zur Minute der Befreiung, dass ich lebend davonkomme.“

Eva Schlesinger im DP Lager Kaunitz

Zwangseinquartierung der 800 Frauen durch die US-Army in dem kleinen Ort Kaunitz; es entsteht aus der Not spontan das DP Camp/Assembly Center Kaunitz. Die meisten Ungarinnen verlassen es im Sommer 1945.

Eine Gruppe von 27 DP aus Kaunitz geht am 2. Juni 1947 ins „Palestine Transit Camp Bocholt“, mit anschließender Alija ab Frankreich nach Palästina

Vermutlich durch Vermittlung der NOHAM Zentrale in Bergen-Belsen kommen acht Ungarinnen aus Kaunitz in den Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof bei Fulda und von dort in dessen Ableger Gersfeld.

Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf

3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda

August 1945 Ester Schlesinger nicht auf der Belegungsliste des Gehringshofs

Kibbuz Buchenwald II in Gersfeld

25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov Gruppe aus Bergen Belsen (12 Frauen und zwei MAPAI-Jungen) um Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer, zuvor Lehrerinnen in der Mädchenschulorganisation „Beth Jakov“

28.2.1946 Ester Schlesinger registriert im DP Center Fulda, Nr 138

2.6.1946 Ester Schlesinger auf der Belegungsliste in Gersfeld; sie macht eine Gärtner-Ausbildung

19.3.1947 im DP-Center Fürstbach, Erding

Gedenken

21.6.1899 Pages of Testimony für die Eltern und Schwester von Ester Schlesinger-Skurnik

Quellen

Liste betr. Juden die in Kaunitz oder Verl lebten; Arolsen Archives, Signatur 8802520

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7707922

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Abraham Ahuvia (Hrsg), Zeugnisse aus dem Tal der Todesfinsternis, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert