Ehrenthal Marianne

Marian Marianne Ehrenthal

*31.3.1926 in Györ; Israel

Staatsangehörigkeit Ungarn

Religion jüdisch

Vater Henrik Ehrenthal *1894 in Györ; ✡ Juni 1944 in Auschwitz

Mutter Katalin Rosenberger; ✡ ?

Onkel Ephraim Ehrenthal *1.9.1889 in Györ; 26.11.1965

Geschwister

Judit Ditta Ehrenthal *3.11.1923 in Györ, deutsch Raab; ✡ ?, USA

Margeta Ehrenthal *1916

Beruf landwirtschaftliche Arbeiterin, Gärtnerin

Adressen Györ, Raab, Szent Imre 53; Gersfeld

Heirat 3.7.1947 in Fulda mit Arthur Wiesenberg *27.8.1907 in Fulda

Kinder

Weiterer Lebensweg

Vater Ignac war Fabrikdirektor in Györ

Deportation von 437.000 ungarischen Juden

19.3.1944 Besetzung von Ungarn durch die deutsche Wehrmacht „Unternehmen Margarete“

Otto Winkelmann, General der Waffen-SS und SS-Obergruppenführer, wird Höherer SS-und Polizeiführer für Ungarn.

Einsetzung einer Besatzungsregierung unter dem faschistischen Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi

Aufstellung des Sondereinsatzkommandos unter Leitung von Adolf Eichmann für die geplanten Juden-Deportationen

27.4. bis 11.7.1944 Deportation 437.000 ungarischen Juden zumeist nach Auschwitz

Mitte Mai 1945 Einsperrung der Juden aus Györ und Umgebung im Ghetto Györ

7.- 10.6.1944 Auflösung des Ghetto, Unterbringung der Bewohner in Baracken nahe der Bahnstation, in Ufernähe zur Donau

13.-14.6.1944 Deportation von Györ nach Auschwitz

14.6.1944 Ankunft im KL Auschwitz

Arbeitskommando Lippstadt I

Juli 1944 Einrichtung des Arbeitslagers „Lippstadt I“; Zwangsarbeit von max. 832 Frauen in der Rüstungsproduktion für die Lippstädter Eisen und Metallwerke (LEM später HELLA), Lager an der Cappeler Landstraße.

27.7.1944 Verlegung mit 530 ungarischen Jüdinnen von Auschwitz in das Frauen-Außenlager in Lippstadt I, Häftlingsnummern 25001-25330

9.12.1944 Unterstellung des Lagers Lippstadt (L/W) unter die Verwaltung des KL Buchenwald als Außenlager; sie erhält die Häftlingsnummer 25077; als Kontakt gibt sie an: Reszö Vagö in Raab, Imre 53

Dezember 1944 erster Transport von Lippstadt nach Bergen-Belsen

25.2.1945 zweiter Transport nach Bergen-Belsen mit 72 Frauen

30.3.1945 Räumung des Lagers; etwa 800 jüdische Arbeiterinnen auf dem Evakuierungsmarsch Richtung Bergen Belsen

1. 4.1945 Ostersonntag frühmorgens erreicht eine Vorhut der US Army die Marschkolonne kurz vor dem Dorf Kaunitz bei Gütersloh, etwa 33 km östlich von Lippstadt.

Irmgard Brill schreibt in einem Brief vom 21.5.1945 aus Paris an ihren Bruder Walter:

„Ich bin am 1. April in Kaunitz bei Lippstadt von den Amerikanern befreit worden u. fühlte mich seit diesem Tag wie eine Neugeborene, denn ich glaubte nicht bis zur Minute der Befreiung, dass ich lebend davonkomme.“

Zwangseinquartierung der 800 Frauen durch die US-Army in dem kleinen Ort Kaunitz; es entsteht aus der Not spontan das DP Camp/Assembly Center Kaunitz. Die meisten Ungarinnen verlassen es im Sommer 1945.

Die Schwestern Ehrenthal registriert im Lager Kaunitz

1945 Impfungen im Medical care Center in Bergen

Eine Gruppe von 27 DP aus Kaunitz geht am 2. Juni 1947 ins „Palestine Transit Camp Bocholt“, mit anschließender Alija ab Frankreich nach Palästina

Vermutlich durch Vermittlung der NOHAM Zentrale in Bergen-Belsen kommen acht Ungarinnen aus Kaunitz in den Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof bei Fulda und von dort in dessen Ableger Gersfeld.

Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf

3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda

August 1945

Marianne und Judit Ehrenthal nicht auf der Belegungsliste des Gehringshofs

Kibbuz Buchenwald II in Gersfeld

28.2.1946 im DP Center Fulda, Nr 138

2.6.1946 Marianne mit Schwester Judit auf der Belegungsliste in Gersfeld; sie macht eine Gärtner-Ausbildung

3.7.1947 Heirat von Schwester Judit mit Arthur Wiesenberg;

22.9.1947 das Ehepaar Wiesenberg stellt einen IRO-Antrag auf Unterstützung zur Emigration

August 1949 Ehepaar Wiesenberg bereits in den USA

11.9.1949 Alija von Marianne und Margeta Ehrenthal auf der SS TRANSSYLVANIA; wie die meisten Passagiere geben sie bei Entlassung aus Athlit als Ziel „She‘er Elia“ an

Gedenken

6.11.1955 Pages of Testimony für den Vater Henrik von Onkel Ephraim Ehrenthal

Quellen

Liste betr. Juden die in Kaunitz oder Verl lebten; Arolsen Archives, Signatur 8802520

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7551612

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/72166430

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7551633

Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert