Kurt Löwenberg
*6.12.1913 in Datteln; verschollen
Vater Aron Löwenberg *18.2.1881 in Datteln; + nach 2.2.1942 in Riga
Mutter Klara Zander *5.7.1879 in Westhofen; + 1942 in Riga
Geschwister
Selma Löwenberg *2.7.1911 +4.7.1911
Adressen Datteln, Marktstraße 7; Halle in Westfalen; Brüssel
1933 noch in Datteln
Weiterer Lebensweg
1933 neben Henriette Hecht letztes jüdisches Sportvereinsmitglied des TV Datteln 09; „ein begabter Handballer und Leichtathlet“; Handballtorwart
1933-1937 Kurt Löwenberg aktiver Handballer im (zionistischen ) Makkabi Recklinghausen
28.1.1934 Westdeutsche Makkabi- Handball- und Fußballmeisterschaften; Recklinghausen besiegt Hakoah Köln mit 2:1
22. 2.1938 Vater Aron von Datteln nach Dortmund abgemeldet
Werner Scherra (*9.3.1922), nach dem 2. Weltkrieg einer der besten
Handballer des Vereins und auch Trainer der Damenmannschaft, erinnert
sich an gemeinsame Trainingsabende mit Löwenberg für Schüler, Jugend und Erwachsene. Wie so oft zuvor, sei im Frühjahr oder Sommer 1933 auch Kurt Löwenberg da gewesen. Diesmal aber nicht als Sportler, sondern als heimlicher
Zuschauer. Werner Scherra habe ihn aufgefordert, wie sonst immer ins Tor
zu gehen. Darauf habe Löwenberg mit leiser Stimme geantwortet:
„Ich darf doch nicht mehr, ich bin doch Jude!“
1934-1937
Makkabi Recklinghausen Januar 1934 – Mai 1937, Handball und Leichtathletik
Kurt Löwenberg aktives Mitglied auch als Leichtathlet
26.6.1938 Torwart im Schild – RjF-Meisterschaftsspiel für Schild Bochum
Umzug nach Halle in Westfalen
Flucht nach Belgien
29. 11. 1938 in Brüssel gemeldet
17.3.1939 Nationalzeitung:
„Die Familie Aron Löwenberg ist von Datteln verzogen. Die Besitzung ist versteigert worden.“
20.5.1939 Dattelner Anzeiger
„Der Anstreichermeister Peter Klein hat das Wohn- und Geschäftshaus von Aron Löwenberg, Marktstraße (7) käuflich erworben.“
verschollen
in Yad Vashem ist ein Kurt Löwenberg *15.12.1913 notiert in Bergen-Belsen im Jahr 1945
Quellen
Helmut Nottelmann, Zwischen Hakenkreuz und Turnerfahne – der TV Datteln 09 zwischen 1933 und 1945
Persönliche Mitteilungen von Helmut Nottelmann vom 20.5.2022
Lorenz Peiffer, Arthur Heinrich, Juden im Sport und in der Weimarer Republik, Wallstein, 2019
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Dortmund18.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster2.jpg
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Nordrhein-Westfalen, Sterberegister 1874-1938; STA Datteln 1911 Nr. 131
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Theresia Lücker-Mues, Datteln in alten Ansichten, Europäische Bibliothek, 1996