Julius „Jülle“ Goldschmidt
* 17.12.1900 in Eslohe; ✡ Chicago
Vater Jonas Goldschmidt
Mutter Emilie Goldschmidt geb. Aronheim *14.6.1862 in Castrop; ✡22.9.1942 in Treblinka
Geschwister
Hermann Goldschmidt *9.7.1891 in Eslohe; ✡April 1917 gefallen, Sergeant
Siegfried Goldschmidt *9.8.1893 in Eslohe; Frauenarzt in Hamburg; Überlebender, Chicago
Johanna Goldschmidt *15.1.1895 in Eslohe; oo Bruno Bauer aus Castrop; ✡Aug Chicago 1979
Hugo Goldschmidt *16.1. 1897 in Eslohe; ✡ 31.8.1917 in Ypern, kriegsgefallen; Feldart.-Reg 241
Robert Goldschmidt *29.3.1899 in Eslohe; ✡20.8.1934 Schlaganfall in Eslohe, fälschlich „Suizid“
Beruf Zahnarzt, Dr. med. dent.
Adressen Eslohe; Castrop, Thomasstraße 24, Haus des Schwagers Bruno Bauer;
Heirat 1930 in Werl Hella Neukircher *15.10.1910 in Werl; ✡4.4.2009 Los Angeles
Kinder
Marlene Goldschmidt *13.7.1932 in Dortmund
Joanne Goldschmidt *1941 in Chicago
Weiterer Lebensweg
1918 ,,Jülle“ gründet mit seinem Bruder Robert den Ballspielclub Eslohe, den er fortan mit großem finanziellen und persönlichen Einsatz unterstützte.
1919 Stud. Med. dent. Julius Goldschmidt, unten, als Burschenschaftler (Foto Dierk Stoetzel, Eslohe)
Mitte der 1920er Umzug und Eröffnung der Zahnarztpraxis in Castrop
1927 stieg der BSC sensationell bis in die damals höchste Spielklasse auf, was eine Zeitung damals unter anderem dem Engagement Goldschmidts zuschrieb.
1932 ernannte der BSC Eslohe seinen Vereinsgründer zum Ehrenvorsitzenden.
1933 Umbenennung von TuS Hakoah in Schild Bochum, Vorsitzender Zahnarzt Dr. Julius Goldschmidt, bis 1934 auch aktiver Mitspieler
Fußball-Obmann des Schild Westdeutschland
1934 Suizid des Bruders und früheren BSC Eslohe Präsidenten
Das Nazi-Hetzblatt „Der Stürmer“ erregt sich:
„Der Deutsche Sportverein Eslohe legte einen Riesenkranz auf dem Grabe des Juden Goldschmidt nieder.“
Julius Goldschmidt langjähriger Vorsteher des Castroper Synagogengemeinde
3.11.1936 Antrag an die Stadtverwaltung von Castrop-Rauxel Einrichtung eines „Heim für die jüdische Bevölkerung“ im Haus der Familie Bauer
Führender Funktionär im Schild Bochum; bezahlt die Busfahrten des Schild Bochum zu Auswärtsspielen aus eigener Tasche
Ankündigung in der Sportbeilage des SCHILD 1938
28.9.1938 abgemeldet nach Chicago
1.10.-9.10.1938 Rotterdam-New York mit der SS STATENDAM
Ehefrau Hella zunächst mit der Mutter Emilie Goldschmidt nach Köln, Salierring
7.12.1938 Ehefrau und Tochter abgemeldet nach Chicago
Ziel Schwager Dr. Siegfried Schmidt zuvor Goldschmidt in New York
April 1940 Adresse Fullerton Parkway, Cook, Illinois beim Census USA
US-Citizenship und Namensänderung in Hella Schmidt bzw. Julius George Schmidt
1953 Julius Goldschmidt zu Besuch in Eslohe
Quellen
Dietmar Scholz, Zum Leben und Schicksal der Juden in Castrop 1699-1942; 2010
Preußische Verlustlisten 29.10.1917, Seite 21358 und 23.4.1918 Seite 23220
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Thomas Jasper, Stadtarchiv Castrop-Rauxel, Erfassungsbogen der Juden in Castrop-Rauxel ab 1933, 2005
https://www.bochum.de/C125830C0042AB74/vwContentByKey/W287J9FT046BOLDDE/$FILE/021_Pander_Max.pdf
Rudolf Franzen, Gudrun Schulte, Peter Bürger, Herausgeber, Und sind wir auch Israels Kinder: Beiträge zur Geschichte der Esloher Juden, Dortmund 2019
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6231); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Volkszählung 1940 der Vereinigten Staaten, Cook County, Reg. m-t0627-01009
US-Einbürgerungsnachweis, Nord-Illinois, 1840-1950
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
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