Else Lichter geb. Pinkus
*12.7.1916 in Duisburg; ✡Mai 1995 in Dobbs Ferry, New York
Vater Moritz Pinkus *3.6.1888 in Mrotschen, Polen; ✡2.8.1943 in Auschwitz
Mutter Gretchen Hertz *30.4.1889 in Grevenbroich; ✡2.8.1943 in Auschwitz
Geschwister
Margot Pinkus *23.6.1922 in Recklinghausen; 1939 mit den Eltern nach Brüssel; ✡ 1943 Auschwitz
Adressen Recklinghausen, Münsterstr.7
Heirat
- Ehe Hugo Müller
- Ehe Lester Lichter *20.8.1919
Kinder
Margaret Lichter *1945
Jonathan Lichter 1949
Ruth Lichter *1950?
Weiterer Lebensweg
1926 -1933 Lyceum in Recklinghausen; hier Schulfreundin von Mine Winter
Sie selbst wollte auch nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur und dem Aufbau der Demokratie angesichts der traumatischen Erlebnisse Recklinghausen nie mehr besuchen. Deshalb folgte sie auch der Einladung der Stadt zum Besuch nicht: „She simply could not walk those streets again.“ Positive Erinnerungen verband sie nur mit zwei Lehrern des Lyceums, das sie 1926-1933 besucht hatte: Es waren der „Lateinlehrer, ein katholischer Geistlicher Studienrat Loehrmann“ und „Herr Dr. Franz Nauen, ein anständiger Mensch“.
1934 2 Monate in Mailand
1934-1935 Schulausbildung in Mülhausen, Elsass wegen mangelnder Devisen abgebrochen
Okt 1938 Geschäft der Eltern Münsterstr. 7 polizeilich geschlossen
9.11.1938 Zerstörung des elterlichen Geschäfts in der Pogromnacht
10.12.1938 Schließung des Maß- und Konfektionsgeschäftes von Amts wegen
12.12.1939 zwangsweise Versteigerung des Hauses Münsterstr.7
4.3.1939 Emigration der Eltern und Schwester nach Brüssel, Belgien
11.5.1939 Else Pinkus nach Berlin
1939 Emigration in die USA
1.4.1950 Else Lichter mit Ehemann Lester, Tochter Margret und Sohn Jonathan erfasst in Queens, NY bei US Census
1965 überträgt sie den handschriftlichen Auschwitz-Bericht ihrer Freundin Mine Winter
Mai 1995 in Dobbs Ferry, New York, USA
Juli 1997 Ehemann Lester Lichter in Recklinghausen zu Besuch mit Tochter Margareta
Quellen
Klara Möllers, Biografie der Familie Pinkus ; https://eservice2.gkd-re.de/selfdbinter320/DokumentServlet?dokumentenname=545-511fieldDokument1.pdf
Klara M. Möllers, Zwischen Ehrung und Entwürdigung. Das Schicksal jüdischer Frontsoldaten aus Recklinghausen, in: VK 2015, hg. v. M. Kordes, Recklinghausen 2014, S. 170-187
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Georg Möllers, Horst D. Mannel, Pogrom in Recklinghausen. Recklinghäuser Bürger erinnern sich an den 9./10. November 1938, 5. erweiterte und verbesserte Auflage, hg. aus Anlass der 40-Jahr-Feier der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Recklinghausen 2001.
Georg Möllers, Jürgen Pohl, Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942. Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hg. v. der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Essen 2013
National-Zeitung, Ausgabe Recklinghausen vom 1.11.1938
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html.de?id=944240
U.S. Behördendaten Verzeichnis
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)