Erna Levie geb. Stiefel
* 15.3.1908 in Limburg, Lahn; ✡3.1.2010 in Chicago
Staatsangehörigkeit deutsch;
Vater Jakob Stiefel *18.5.1879 in Rabenau; ✡ 26.1.1917 kriegsgefallen
Mutter Rosa Mühlfelder *28.1.1884 Meiningen; ✡28.11.1944 Massenerschießung in Kauen, Litauen
Schwester
Ilse Stiefel *1.5.1909 in Limburg; oo Gottfried Wolf, 30.9.1942 Offenbach -> vermutl. Treblinka
Beruf ohne
Adressen Gelsenkirchen; Bochum; Chicago
Heirat 26.6.1941 in Gelsenkirchen Erwin Levie*3.8.1907 in Gelsenkirchen; ✡27.5.1948 in Chicago
Sohn Jack Bernd Levie * 30.1.1947 in Eskiltuna, Schweden; oo 8.10.1972 Barbara Dinitz (*18.2.1948)
Enkel Jordan Edward Levie *22.3.1984 in Chicago;
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 alleinstehend in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung
22.11.1941 Mutter Rosa Stiefel von Frankfurt nach Kauen, Kowno
25.11.41 Ankunft der Mutter in Kowno, 2934 Deportierte aus Frankfurt, Berlin und München vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD im Fort IX außerhalb der Stadt erschossen
24.1.1942 Verhaftung und Verbringung mit Lastwagen in die Wildenbruchhalle Gelsenkirchen
27.1.1942 Gelsenkirchen-> Dortmund
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa, Riga mit Ehemann Erwin und Schwager Kurt Levie
1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben
Auflösung des KL Kaiserwald und aller Außenlager in Riga
28.7.1944 Krebsbach -Aktion, Selektion in Mühlgraben
Juli – September 1944 Transporte aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau mit einem Kohlefrachter erst Richtung Lübeck, dann wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ (Schwedisches Rotes Kreuz)
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 mit weißen Bussen des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, weiter mit dem Zug nach Kopenhagen, mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp
25.4.-5.5.1947 mit SS „Gripsholm“ von Göteborg nach New York mit Mann und Säugling Jack (3 Mon.!)
Zieladresse Kurt Wolf ist wohl verwandt mit dem Mann ihrer Schwester Gottfried Wolf
3.1.2010 Tod in Chicago
Quellen
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster12.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411122-42.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420930-13.jpg
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Levie%201869%22%7D
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Levie%201909%22%7D
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de913306
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de977910
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de994047
https://collections.arolsen-archives.org/archive/130332037/?p=1&s=Levie%201874&doc_id=130332037
Regionaal Archief Alkmaar, Gezinskaarten Barsingerhorn 1912-1938
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7344); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster12.jpg
I was the upstairs neighbor of Erna Levie in Hyde Park, Chicago, from 1987 to 1996. We spoke nearly every day. A stronger person I have never known. I loved her and I miss her.