Ludwig Elsas
*10.5.1893 in Ludwigsburg; +27.1.1949 in Dallas
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Max Elsass *10.3.1858 in Ludwigsburg; +30.9.1942 in Theresienstadt
Mutter Ida Fellheimer *12.5.1868in Stuttgart; +7.4.1939 in Ludwigsburg;
Geschwister
Julius Elsas *15.3.1890 in Ludwigsburg; +15.3.1890 in Ludwigsburg;
Bernhard Elsas *4.2.1891 in Ludwigsburg; oo Della Plaut; Lissabon-> New York; + 28.9.1945
Beruf Dr. med. Lungenfacharzt
Adressen Ludwigsburg, Marstallstraße 4
Heirat Martha Baer *27.9.1907 in Ludwigsburg; +4.8.1944 Riga
Weiterer Lebensweg
Nov.1938 nach dem Pogrom holt er seinen Vater aus dem Schutzhaftlager Welzheim
26.11.1941 Beginn der Sammlung in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart
1.12.1941 Transport vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga
4.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
Arzt im Krankenlazarett von Jungfernhof
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghetto Riga Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Oktober 1943 bis 1944 Arzt im Männerrevier des KZ Kaiserwald; Leiter polnische Arzt „Bolek“ Dr. Boleslav Luczak, ein politischer Häftling aus Lodz. Lettische Ärzte waren Drs. Jakobsohn, Sick, Weinreich, Jawitsch und andere; deutscher Ludwig Elsas; Apotheker Lipkin. SS-Lagerarzt Dr. Eduard Krebsbach leitete mehrfach Selektionen in Riga.
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.-9.8.1944 Riga -> Stutthoff mit der MS Bremerhaven über die Ostsee
13.8.1944 nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft Buchenwald
8.9.1944 ins Außenkommando Wille bei Tröglitz, Aufräumen Hydrierwerk nach Bombenangriff
April 1945 Transport mit dem Zug in Richtung Leitmeritz / Theresienstadt, Ziel: KL Dachau
In Reitzenhain, Grenzort zu Tschechien, neunzig Kilometer vor Theresienstadt, endete die Zugfahrt aufgrund eines Angriffs der amerikanischen Luftwaffe.
Dort erschossen Angehörige der SS und Einwohner vor Ort etwa 380 Häftlinge, nachdem diese versucht hatten zu fliehen.
20.4.1945 Ankunft in Theresienstadt
8.5.1945 in Theresienstadt befreit durch die „Rote Armee“
28.2.1947 DP-Camp Bremerhaven
22.3.-1.4.1947 Plymouth-> New York Auf Marinetransporter Marine Marlin zu Frau und Kindern seines Bruders Bernard Elsas (1891-1945) nach Dallas
27.1.1949 Tod in Dallas
Schriftliche Zeugenaussage im Prozess Landesgericht Düsseldorf 1981-1983 gegen Heinz-Günter Wiesner, Gehilfe von SS-Lagerarzt Dr. Eduard Krebsbach (Hinrichtung Mai 1947) in Kaiserwald Urteil: 6 Jahre Haft
Quellen
Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, S.41, Lukas Verlag 2017
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_swd_411201.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Elsas
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Nobelpreisträger Imre Kertész, „Roman eines Schicksallosen“
Mit großem Interesse habe ich gerade Ihre Seite und den Text zu Dr. Ludwig Elsas entdeckt und gelesen. Ich recherchiere gerade zu ihm für die Stolperstein-initiative Ludwigsburg. Für seinen Vter wurde bereits ein Stolperstein in LB verlegt.
Sind Ihnen noch andere Aussagen von Dr. L.E. in anderen Verfahren bekannt?
Herzliche Grüße
Christian Rehmenklau