Ilse Oppenheim
*9.12.1920 in Ansbach +22.12.1944 in Libau
Ilse Oppenheim hinten mit dem Kind des Religionslehrers Goldberg auf dem Arm 1938
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Moritz Oppenheim *29.5.1885 in Rödelsee; oo19.8.1919; Tod in Riga
Mutter Sofie Frank *20.8.1884 in Edelfingen; Tod in Riga
Großmutter Mina Frank *22.4.1857 in Jochsberg; oo Moses Frank; +12.8.1942 bei Ulm
Schwester
Hanni vorne 2. v.re, Ilse Oppenheim hinten 2. v. re 1938 in Ansbach
Hanni Irene Oppenheim *24.5.1922 in Ansbach; 1948 oo Hugh Joseph de Verteuil *15.5.1917
Beruf Näherin
Adressen Ansbach, Maximilianstraße 20; New York; Chicago; Miami; San Diego
Weiterer Lebensweg
15.5.1938 Ilse nach Neckarsteinach
9./10.11.1938 Vater Moritz im Novemberpogrom verhaftet
14.12.1938 Hanni nach Stuttgart
20.12.1938 Zwangsumzug der Eltern und Großmutter Mina ebenfalls nach Stuttgart wegen des
1938 Beschluss des Stadtrates Ansbach ab dem 1.1.1939 „judenfrei“
Umzug nach Buttenhausen
27.11.1941 Verhaftung in Buttenhausen
26.11.1941 Beginn der Internierung in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart
1.12.1941 Transport vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga
4.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
2.12.1941 Ankunft des zweiten Deportationszug aus dem Reich in Riga ein – mit 1.008 Menschen aus Nürnberg/Franken, davon 46 aus Bayreuth; Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau
SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen
22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen
22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 13 Lagerinhaftierte kommen um, darunter auch Ilse
22.12.1944 Tod in Libau
31.12.1944 Beisetzung von 13 Bombenopfern in Libau
Gedenken
Juli 2018 Stolpersteine in Ansbach für Mina Frank, Sofie, Moritz, Ilse und Irene Oppenheim
Grab-/Gedenkstein, Jüdischer Teil des Friedhofs Libau, Cenkones iela 18a; Foto Marek Furmanis
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1000525
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de941084
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de941042
Marek Furmanis, Jüdische Begräbnisliste der am 22.12.1944 in Libau Umgekommenen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7032); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020