Margot Stoppelmann
*18.11.1919 in Bremen; +7.1.1999 Los Angeles
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Daniel Stoppelmann *14.1.1878 in Winschoten, NL; +23.11.1942 in Auschwitz
Mutter Kleo Clementine Meyer *15.4.1889 in Hilden; +23.11.1942 in Auschwitz
Geschwister

Gerda Stoppelmann *7.8.1912 in Oldenburg; oo 7.5.1942 in Amsterdam Leon Moldauer; +29.9.1942 in Auschwitz
Ellen Stoppelmann *13.6.1914; oo 4.12.1954 Ralph Wadsworth ¸+18.10.200 in Los Angeles
Beruf „Clerk“
Adressen Bremen, Hannover Ahlem Gartenbauschule Wunstorfer Straße 16 a
Heirat 1958 in Manhattan William Felsen
Kinder ?
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
Hachschara in Hannover Ahlem, Gartenbauschule
15.12.1941 Transport Hannover nach Skirotawa, Riga
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau
SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen
22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen
22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg;
10 junge Männer bleiben bei der SS in Libau zurück und werden am 9.5.1945 in Libau befreit
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 Holsbybrunn, Ausländerheim der Schwedischen Ausländerkommission
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Ausländerlager, Flüchtlingsheim
Zuletzt in Göteborg
18.- 23.10.1947 auf der „Queen Mary“ von Southampton nach New York
Zieladresse Cousin Richard Stoppelmann (*1910 in Wien), New Jersey
11.5.1953 US-Einbürgerung
24.10.1958 erteilte Heiratserlaubnis in Manhattan
1958 Heirat in Manhattan
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7490); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007
New York City Ehelizenz-Index 1908-1972
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017
Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.