Rudolf Nethe
*24.5.1926 in Köln; Riga; ✡ April 1945
Buchenwald – Häftlingsnummer 82651
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Moritz Nethe *14.1.1883 in Brakel; ✡April 1945
Heirat der Eltern 17.3.1923 in Unna
Mutter Anna Windesheim *19.6.1896 in Unna; ✡12.1.1945 in Stutthof
Bruder
Alfred Robert Nethe *14.12.1923 in Brakel (Name zu Ehren des kriegsgefallenen Onkels); Riga; ✡22.4.1945 in Neunburg vorm Wald
Beruf Motorenschlosser
Adressen Köln, Alteburger Straße 11
Heirat–
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
6.12.1941 Verhaftung und Verbringung in die Deutzer Messehallen
7.12.1941 Transport Tiefbahnhof Köln-Deutz nach Riga mit den Eltern und Bruder Alfred
10.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof mit den Eltern und Bruder Alfred

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft von Rudolf, Alfred und Moritz Nethe mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum;
18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 Räumung der beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung in Block 23 im Hauptlager von Buchenwald

3.4.1945 Kommando Steinbruch (Code 53)
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons Flossenbürg
Todesmarsch nach Dachau
Gedenken
Gedenktafel am KZ-Friedhof Neunburg
11.2.1999 Pages of Testimony für Moritz, seine Söhne und Ehefrau von Alex Salm
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1007940
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1197462
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1000233
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de999188
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6700963?s=82649&t=222836&p=1
Preußische Verlustlisten von 24.6.1915, Seite 7191
http://www.denkmalprojekt.org/verlustlisten/vl_rjf_wk1_orte_k.htm
https://www.juedischeslebeninunna.de/de/nachschlagen/familie-windesheim#c187
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011