Hermann Rowelski
*22.6.1910 in Wistiten, Litauen; Tod auf dem Kladovo Transport 1940/41
Staatsangehörigkeit Litauen ?
Religion jüdisch
Vater unbekannt Rowelski
Mutter Dorothea Epstein *4.4.1881 in Litauen; + 1.12.1942 in Auschwitz
Geschwister
Die Zwillinge Jetta und Moses
Jetta Rowelski *2.6.1908 in Wistiten, Litauen; 29.11.1942 nach Auschwitz
Moses Rowelski *2.6.1908 in Wistiten; oo Lucie Berendsohn; 12.3.1943 nach Auschwitz
Kinder Efim *27.6.1939 und Gittel *23.4.1942
Meta Rowelski *22.12.1912 in Wistiten; oo Herbert Lewin; + 6.3.1943 in Auschwitz
Beruf –
Adressen Berlin, Alte Schönhauserstraße 34
Heirat Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86
Ende Juni 1939 aus Berli vom Hechaluz zum Aufbau des Lager Paderborn geschickt
4.7.1939 offiziell angemeldet in Paderborn

gehört zur Aufbaugruppe des Lagers; Unterschrift 1. Reihe 3. von oben
16.11.1939 Hermann Rowelski abgemeldet zur Auswanderung nach Palästina; zunächst Bahnfahrten über Berlin nach Bratislava
Der Kladovo-Transport
Vom Hechaluz Österreich organisierte Alija beth, Sonderhachschara SH-5 mit dem Plan über die Donauroute, Schwarzes Meer, Mittelmeer letztlich Palästina illegal zu erreichen.
16.11.1939 abgemeldet aus Paderborn
19.11.1939 zunächst mit der Bahn nach Berlin
21.11.1939 von Berlin Bahnfahrt nach Wien; Martin Hirsch, Madrich in Ahrensdorf, begleitet die Chaluzim und war einer der Leiter der Sonderhachschara 5.
24./25.1939 mit 822 von Wien nach Bratislava; dort kamen weitere 130 aus Berlin, 50 aus Danzig, 100 aus Prag
Anfang Dezember auf die SS URANUS zunächst nach Gyor; dann wieder zurück nach Bratislava
12.12. 1939 weiter nach Bezdan
14./15.12.1939 in Budapest auf drei jugoslawischen Schiffen SS Kraljica Marija, Car Dusan and Car Nikola zur jugoslawisch-rumänischen Grenze. Die Rumänen verweigern die Einreise
18.12.-30. 12.1939 in Prahovo
31.12.1939 die Schiffe liegen im Winterliegeplatz in Kladovo, die Flüchtlinge bleiben an Bord
Januar 1940 ein umgebauter Schleppkahn wird angehängt, um mehr Platz zu haben
Mai 1940 die Schiffe fahren ab, die Flüchtlinge suchen bei Bauern Unterkunft
19. 9.1940 die Flüchtlinge werden auf dem Kahn nach Sabac geschleppt
Unterbringung in Sabac in einer alten Mühle und einem Getreidespeicher
März 1941 verlassen bevorzugt Kinder und Jugendliche Sabac mit legalen Visa
6.4.1941 Einmarsch der Wehrmacht in Serbien
August 1941 Juden von Sabac und die Flüchtlinge in einer alten Festung Camp Sabac interniert
11.10.1941 Jüdische Männer, Zigeuner und manche Serben verlegt in das Seniak Camp

12./13. Oktober 1941 Massenerschießung in Zasavica von 2100 Männern als Vergeltungsaktion für 21 tote deutsche Soldaten
Weiteres Schicksal der Familie
29.11.1942 Mutter Thea und Schwester Jette mit dem 23. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

12.3.1943 Bruder Moses mit Frau und Sohn Efim von Berlin nach Auschwitz mit dem 36. Osttransport der letzte im Rahmen der reichsweiten „Fabrikaktion“ vom März 1943

16.6.43 Räumung des Jüdischen Krankenhauses auf der Iranischen Straße in Berlin, auch die Kinderabteilung mit der 1-jährigen Nichte Gittel;

91.Alterstransport nach Theresienstadt;

laut Theresienstädter Karteikartei nicht umgekommen oder deportiert worden

Foto The Wiener Holocaust Library
Gittel (später Leah Chow )überlebt Theresienstadt und wird im August 1945 mit der ersten Gruppe der Waisenkinder aus dem Belgicka Waisenhaus im Ghetto Theresienstadt nach England ausgeflogen (insgesamt 501). Sie werden im Windermere Hostel untergebracht („Windermere boys“)
Gedenken
27.2.2017 Pages of Testimony für Hermann, Jetta, Max und Meta Rowelski von Eleanor Dooks
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1145641
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1145663
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1145640
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1145418
Survivor children airlifted from Theresienstadt „camp-ghetto“ to England post-war
https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=45393
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_at91-98.html
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=12826512&ind=1
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/topic/1-1-15-1_8098505?s=Zasovica
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/127207507?s=Rowelski&t=228859&p=4
Namensverzeichnis von im Oktober 1941 im Dorf Zasovica bei Schabac erschossenen Juden
https://collections.arolsen-archives.org/en/search?s=Zasovica
Sehr geehrter Herr Dr. Wittstamm, ich bin Theo Bröcker und bin aktiv in der Stolpersteininitiative Berlin-Mitte. Ich bedanke mich für die Informationen zum Schicksal von Hermann Rowelski. Ich bin dabei, in Berlin-Mitte die Verlegung von zwölf Stolpersteinen an drei Stellen für die Angehörigen der Familie Rowelski vorzubereiten. Neun Familienmitglieder wurden deportiert und ermordet. Hermann Rowelski wurde Opfer eines Massakers. Nur Deborah Tannenbaum und Gittel Rowelski (Hermanns Nichte) überlebten. Für Hermann, seine Schwester Jette und die Mutter Dorothea Rowelski sollen Steine vor dem Haus Alte Schönhauser Straße 33/34 verlegt werden, wahrscheinlich noch in diesem Jahr. Ich würde mich freuen, wenn Sie zur Verlegung kämen. Sobald ich den Termin weiß, gebe ich Ihnen Bescheid.
Beste Grüße Theo Bröcker